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Minijobs
Interview mit Karin Schulze
von Tanya Munsche
erschienen in Bild der Frau am 14.03.05


Auch Karin (47) aus Altlandsberg (bei Berlin) hatte zwei Mini-Jobs. Und sie hat dadurch in die Vollbeschäftigung zurückgefunden! Aber das war ein langer Weg: "Ich hatte fast 20 Jahre als Sekretärin und Sachbearbeiterin gearbeitet, als ich nach der Wende arbeitslos wurde ", erzählt sie. 1999 findet sie endlich wieder eine Stelle: Bei der Caritas in der Hauskrankenpflege, dort läßt sie sich zur Pflegehelferin weiterbilden. "Nach anderthalb Jahren hab' ich ein Angebot, bekommen, wieder in meinem Traumberuf als Sekretärin zu arbeiten. Ich hab' sofort zugesagt. " Parallel absolviert Karin ein Fernstudium für "Kreatives Schreiben ". "Alles lief wunderbar - bis im Dezember 2002 meine Firma in Konkurs gegangen ist. Ich meldete dann eine Ich-AG als freiberufliche Autorin an. Weil das Geld nicht reichte, suchte ich mir noch einen Mini-Job in der Altenpflege. Die Arbeit mit den alten Menschen hat mir wirklich richtig viel Spaß gemacht."

Nach einem Jahr kriegt sie weniger Zuschüsse für die Ich-AG und bemüht sich vergeblich, in ihrer Firma in Vollzeit angestellt zu werden. "Also suchte ich mir neben der Altenpflege einen zweiten Mini-Job als Zimmermädchen in einem Berliner Hotel. Beide Jobs waren hart. Fürs Schreiben blieb nur noch die Nacht. " Aber ihr großer Fleiß zahlt sich schließlich aus: Im August 2004, während sie gerade ein Hotelzimmer putzt, kriegt sie einen Anruf vom Altenheim: "Wollen Sie ganz bei uns anfangen? " Sofort kündigt Karin ihre Ich-AG und den zweiten Mini-Job. "Jetzt arbeite ich wieder voll in der Altenpflege. Die Arbeit macht mich glücklich. Die Zeit der zwei Mini-Jobs war zwar sehr schwierig, aber es hat sich für mich gelohnt. Ich würde alles wieder genau so machen! "

Mit freundlicher Genehmigung von Bild der Frau