Brigitta Pucher Der Admiral lebt wieder… Wenn sich “Der Admiral und das Mädchen“ noch wie ein Märchen angehört hat ... das wirkliche Leben ist dann schon kein Märchen mehr. Nach dem Tod von Liana im August 2003 weinte der Admiral sehr viel am Telefon, das Mädchen versuchte, ihm so gut wie möglich zu helfen, redete ihm gut zu, machte ihm Vorschläge, was er unternehmen solle, um wieder unter Leute zu kommen, denn er hatte sich ja 12 Jahre lang total zurück gezogen gehabt, um nur noch Liana zu pflegen. Um die Weihnachtszeit 2003 wurden allgemein an alle Freunde und Bekannte Weihnachtsgrüsse verschickt, an die einen etwas ausführlicher, an die anderen nur grad das Nötigste. Es kamen selbstverständlich auch kurze oder längere Weihnachtsgrüsse zurück, die einen sehr pünktlich, die anderen etwas später. Einen vermisste das Mädchen diesmal ganz besonders: denjenigen von der jüngsten Tochter vom Admiral! Was war los, warum meldete sie sich nicht? Sie war keine grosse Schreiberin, aber zu Weihnachten hatte sie immer sehr ausführlich geschrieben im Stile „Jahresrückblick“. Als auch bis Ende Januar noch nichts gekommen war, schrieb das Mädchen sie an. Logischerweise fragte sie in dem Mail an die Tochter, wie es dem Vater wirklich ginge, denn so über Telefon weiss man das ja nie so richtig, auch wenn man die Stimme recht gut lesen kann. Trotzdem, die Aussage der Tochter war dem Mädchen wichtig. Nach weitern 2 Wochen kam dann endlich eine Antwort. „ENDLICH“, dachte das Mädchen, als sie die Mail in der Inbox sah! Als sie den Inhalt las, ist sie jedoch beinahe vom Stuhl gefallen, wusste nicht mehr, wie ihr geschah, weiss es eigentlich auch heute noch nicht. „Oh Gott, Mädchen, hat dir denn mein Vater nicht gesagt, dass er noch in diesem Jahr (2004) wieder heiraten wird?“ Nein, er hatte dem Mädchen nur in die Ohren und auf die Schultern geweint. Von einer bevorstehenden Hochzeit hatte er kein Wort erwähnt. Zum Glück sass das Mädchen auf dem Stuhl vor dem Computer, als sie diese Neuigkeit erfuhr. Hätte sie sie stehend am Telefon erfahren, wäre sie wohl ohmächtig geworden, oder sie wäre zumindest in einem Schwächeanfall hingefallen. Es dauerte noch weitere 2 Monate, bis der Admiral den Mut hatte, dem Mädchen diese Mitteilung selbst zu unterbreiten! Ob die Tochter ihn dazu gezwungen hat oder nicht, bleibt ein Geheimnis, welches eigentlich auch keine Rolle spielt. Wie sollte das Mädchen auf diese „Neuigkeit“ reagieren, die ja keine mehr war für sie? Na ja, am Telefon kann man einigermassen schauspielern, was ihr anscheinend recht gut gelang. Schwierig war es auch nicht, denn die Worte am Telefon aus seinem Munde zu hören, waren wirklich noch einmal ein Schock. Davon abhalten konnte sie ihn nicht. Sie ist ja selbst verheiratet, liess nie irgend welche Zweifel daran, dass sie an dem Zustand etwas ändern würde. Da sie jedoch die zukünftige Frau recht gut kennt, kann sie ihn immerhin warnen davor, worauf es die Frau angelegt hat: GELD! Als er dem Mädchen dann noch sagte, dass er diese Frau niemals heiraten würde, wäre sie noch da, sie werde immer die Liebe seines Lebens bleiben und das wüsste die Frau, die er nun heiraten werden ... tja, was sollte das Mädchen dem Admiral dazu noch sagen? Nachdem er dem Mädchen den so genannten weisen Satz zum Besten gab: “If you can’t have the woman you love, try to love the woman you can have.”, war für das Mädchen die Sache beendet, abgelegt unter „Schöne Erfahrungen des Lebens“, schöne, aber sehr schmerzhafte Erinnerungen, wie sie feststellen musste. Wie konnte er ihr das antun? Warum heiratete er eine Frau, die er nicht liebt? Brigitta Pucher März 2004 |
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