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IO Salbrechter

Happy Hoon Residence


Unsere Happy Hoon residence, der Wohnsitz für glückliche Zwerghühner, hat heute nach mehrwöchiger Vorbereitungszeit ihre Pforten geöffnet.

Derzeitige Bewohner: 4 Hühnchen

1. "Madonna" (braun, hellbraun, mit schwarzen Schwanzfedern) gackert sehr musikalisch und rhytmisch und ist ein bisschen feige - gehört logischerweise Attila!!!

2. "Schneeweißchen" (ratet mal die Farbe) sehr lieblich - gehört Ildiko - alles klar?

3. "Rosenrot" (weiß mit schwarzen Schwanzfedern) lieb - gehört Kilian

4. "Gusti" (schwarz) und hausbacken (bitte nicht mit ge-backen zu verwechseln - ist mir und Charlie übriggeblieben - wir mögen sie.

Bei der Heimfahrt von einem herrlichen Bauernhof in die eher städtischeren Gefilde hat eine der Hübschen sogar ein Ei gelegt.

Unser erster Hühnertag begann ganz normal: Ich wechselte das Wasser und ließ die Hühner aus dem Stall in das Gehege.
Die Kinder waren furchtbar aufgeregt und wollten alle fünf Minuten nachsehen, ob schon ein Huhn ein Ei gelegt hat.
Ich ermahne sie: "Geht nicht allein zu den Hühnern. Das Gehege muß immer geschlossen bleiben." Sie geloben feierlich, zu folgen.

Doch meine Tochter hätte ich wohl eher Helene taufen sollen: So wie bei der frommen Helene Onkel Noltes weise Worte nicht viel galten, so ist es auch mit Ildiko und mir. Ildiko muss noch einmal heimlich nachsehen, ob vielleicht nicht doch ein Huhn in den letzten fünf Minuten ein Ei gelegt hat. Dabei entwischt ihr Rosenrot. Ildiko rennt schreiend hinter Rosenrot her - und die fliegt über den Zaun.

Es folgt das große Weinen und eine zirka zweistündige Hühnersuche. Dann ist Rosenrot wieder da - und lässt sich nicht einfangen.
Also frage ich telefonisch die Bäuerin um Rat, von der wir die Hühner bekommen haben. "Lassen Sie alle raus, aber passen Sie halt auf.", lautet der einfach zu befolgende Rat.
Den ersten Teil schaffe ich mit links.

Den ganzen Nachmittag scharren nun vier Hühner bei uns im Garten. Idyllisch, der Anblick. Da fliegt Madonna auf das Stalldach und verkriecht sich von dort aus unter das Dach des Geräteschuppens - soweit Attilas Information der gerade Aufsichtsschichtdienst im Garten hatte.

Es wird dämmerig. Madonna bleibt verschwunden. Gusti zieht sich ins Gehege zurück. Schneeweißchen und Rosenrot genießen das freie Leben. Meine Großmutter und mein Onkel versuchen das Pärchen zu fangen. Dabei übersehen sie, dass unser Hund aus dem Haus entwischt ist. Er schleicht ins Gehege und will dort mit Gusti "spielen". Ich höre sie Gackern und komme gerade noch rechtzeitig zu ihrer Rettung.
Ich beutle den verflixten Hund und jage ihn ins Haus. Die Oma und den Onkel hinterher.

Nun versuchen Charlie und ich unser Glück: Mit Hilfe eines lieben Nachbarn erwischen wir das märchenhafte Paar nach einer halben Stunde (wir haben es mürbe gemacht) und verfrachten es ins Gehege. Madonna bleibt verschollen.
Ein Sturm kommt auf und es wird Nacht. Mit einer Taschenlampe durchforsten wir Schuppen; Garten und Nachbargrundstücke, umsonst...
Eier gab es bei der Aufregung natürlich keine.
Das ist der traurige Stand der Dinge.

Dass heute unser Zweitauto verreckt ist, ist da wohl nur mehr eine Lappalie, oder?

Ich habe die ganze letzte Nacht schlecht geschlafen und von Hühnern geträumt (aber leider nicht in gebratenem Zustand).
In der Früh bin ich dann gleich um sechs Uhr aufgestanden und in den Garten gegangen, um die verschollene Madonna zu suchen.
Ich höre sie auch gackern. Dann sehe ich sie auch: Sie vertreibt gerade unsere Katze aus ihrem Revier.
Als ich das verrückte Huhn einfangen will, schlüpft es unter dem Zaun durch. Also auf zu unseren Nachbarn. Die Nachbarin schaut gerade aus dem Fenster, als ich unter ihren Fliederbusch zu kriechen im Begriff bin. Sie kommt heraus. "Was gibt es hier bei mir so interessantes?" - "Mein Huhn", keuche ich. Da erblickt sie Madonna und versucht leicht fassungslos, mir beim Einfangen zu helfen. Sie meint es gut (die Nachbarin), ist aber ein wenig hilflos. Die Jagd endet damit, dass Madonna im Haus der Nachbarin Zuflucht sucht. Die ist nun mit den Nerven ziemlich am Ende. Ich kriege Madonna zu fassen. Sie steckt zwischen Schuhkastl und Wand mit dem Kopf im Schirmständer.

Ich trage die Nachtschwärmerin zu ihren Kolleginnen, die sie mit aufgeregtem Gackern begrüßen.
Den restlichen Tag bleiben die Hühner in ihrem Gehege.

Nein, mir ist deswegen nicht langweilig. Ich koche in der Zwischenzeit nur ein Mittagessen für sechs Personen, lade die Batterie unseres Zweitautos wieder auf und drehe eine Proberunde. Ich setze ein paar Blumen im Garten, führe Attila zum Tennis und gebe zwei eingeschriebene Briefe mit Kündigungsschreiben für Mitgliedschaften auf, die ich am Vormittag verfasst habe. Dazwischen kriegen wir Besuch zum Kaffee und die Logopädin kommt zu Ildiko. Ach ja, und meine Waschmaschine ist heute auch noch repariert worden (sie ist nämlich nicht mehr aufgegangen und die Wäsche war noch drinnen, herrlich). Sonst war aber nicht viel los, ein normaler Werktag eben.

Am Abend, es ist schon dunkel, gehen wir wieder zu unseren Hühnern. Wir sind sogar mit Taschenlampen bewaffnet. Alle vier sind brav im Stall - und Ildiko findet ZWEI Eier.

Was für ein schöner Tag!