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Gudrun

Hausfrauenrevolution -
meine ganz persönliche Rettung vor dem Ertrinken in der Linsensuppe

Ich bin Gudrun. Jedenfalls heiße ich so seit 42 Jahren.
Leider bin ich als Einzelkind aufgewachsen. Deshalb habe ich mir eine größere Familie gewünscht - mit dem Ergebnis, dass ich heute Mutter von drei mir mitunter sehr sympathischen Jungen bin.
Dazu gekommen bin ich natürlich über meinen Mann. Wie auch sonst? - Der hat die drei mit mir zusammen in vergnüglicher Kleinarbeit gefertigt. Das hat richtig Spaß gemacht. Auch nach der Fertigung habe ich nicht die Freude verloren, bin gern mit dickem Bauch herumgelaufen und war sehr gern werdende Mutter. Die Geburten war ein klein wenig abschreckend. aber nicht abschreckend genug, um den Plan einer etwas größeren Familie ad acta zu legen.
Unseren ersten Sohn habe ich mit 26 Jahren ausgebrütet, den zweiten mit 29 und den dritten mit 37. Unser drittes Kind ist Nick "de luxe", weil ich es als puren Luxus empfand, tatsächlich noch ein drittes Kind gesund empfangen zu dürfen.
Mit allen dreien habe ich viel Spaß, in erträglichem Maß Sorgen und Stress bemühe ich mich, so selten wie möglich aufkommen zu lassen. Ich bin zwar sehr quirlig, aber komischerweise strahle ich auf andere oft Ruhe aus. In mir toben allerdings Stürme und Vulkane, die ich manchmal unerwarteterweise entlade. Dann kann es schon mal rundgehen.
Mein Mann spielt tatsächlich (kaum zu glauben, was?) auch eine Rolle in meinem Leben. Sogar eine große. Er verdient nämlich das Geld!! HAHAHAHA!
War natürlich ein Scherz!
Nein, der ist wirklich lieb. Er ist fünf Jahre älter als ich (sieht aber 10 Jahre jünger aus als ich - schon wieder Scherz - jetzt genug!!).
Wir haben uns schon sehr früh kennengelernt. Ich war 14 Jahre alt (fast 15, okay). Da fiel er mir im gemeinsamen Schulbus auf dem Weg zum Gymnasium auf. Mein Sport war damals (ich bin gänzlich unsportlich!) "Jungs anmachen". Deshalb wurde er mein "Opfer". Allerdings schaute er immer auf die Busfahrkartenausweise der Mädchen. Und wer da Jahrgang 60 war, war zu jung.
So hatte ich einiges zu tun, um ihn zu überzeugen, dass ich die Richtige für ihn war. Irgendwie haben wir es mit Hilfe des Schützenfestes (Tralala Rosamunde... usw und ganz wichtig "Deine Spuren im Sand" von Howie) geschafft zusammenzukommen. Ich war zu jung und er war eigentlich viel zu anständig für mich. Damals stand ich mehr auf Typ ausgeflippte Kiffer und Peter ist mehr Typ "Schwiegermutterdarling" gewesen. Okay, nach kurzer Zeit reimte ich schon munter "Ob früher oder später, ich heirate Peter". Auch hierbei gelang es mir tatsächlich, Überzeugungsarbeit zu leisten und dieses arme Opfer ging mir dann 1981 in die Falle. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dort hängt er nun also schon eine ganze Reihe von Jahren fest. Will seltsamerweise auch nicht wirklich daraus. Liegt sicherlich an den entzückenden Kindern, da habe ich eben ganze Arbeit geleistet.

Ach ja, im früheren Leben habe ich auch mal gearbeitet. Da war ich Fremdsprachensekretärin mit Leib und Seele. Zuletzt (vor den Kindern, also in grauer Steinzeit) habe ich als Sekretärin des Inhabers einer Textilmaschinenfabrik gearbeitet. Das hat mir immer alles sehr viel Spaß gemacht. Ich liebe es mit Menschen zusammenzukommen, immer wieder neue Leute kennenzulernen und habe auch nie Kontaktschwierigkeiten.
Das konnte ich dann in meinem Eheleben testen. Wir sind nämlich berufsbedingt einige Male umgezogen. Ich ziehe sehr gern um, weil es immer wieder spannend ist, das Feld neu aufzurollen. Gebürtig sind wir aus Mönchengladbach. Von dort sind wir nach Hamburg gezogen (das war toll! Grüße an alle Hamburger. Bei euch kann man sich wohlfühlen!) und von dort wiederum in ein ganz kleines Örtchen namens Holtum (bei Werl) mit 900 Einwohnern. Das war ein Kulturschock für mich (für die Kinder das Paradies - überall Bauernhöfe, Trecker, Felder zum spielen... mein Mann eh immer unterwegs in Sachen Bier), aber ich habe das Beste daraus gemacht. Ich habe geholfen auf dem Treckeranhänger Stroh zu packen, um bei den Landwirtsfrauen mitreden zu können, ich habe beim Schützenfest mit geputzt und ich war im Jugendvorstand des Fußballvereins. Dann hatten wir die Idee mit "Nick de luxe". Als er zwei Jahre alt war, sind wir in einen kleinen Ort bei Warstein (im Sauerland) gezogen. Dort verkauft mein Mann ein ganz spezielles Bier (welches wohl? -raten Sie jetzt!). Er ist ständig unterwegs auf der Jagd nach Hektolitern und ich halte zu Hause die Stellung.Zu tun habe ich genug, nur ist mir oft langweilig "im Kopf" und ich weiß nicht, wohin mit meinen Energien.
Ich bin Fulltime-Hausfrau, leide mitunter an einem Hausfrauenkomplex, weil ich "nur die Hausarbeit und Kindererziehung mache, meinem Mann relaxen und Kraft tanken helfe" und meine Rettung fand ich eines Sonntags bei der Zeitungslektüre.
In der Welt am Sonntag fand ich einen Artikel über die "Hausfrauenrevolution" und da dachte ich mir "genau das ist es".
Seitdem bin ich ständig online, der Haushalt verkommt, meine Kinder verwahrlosen und mein Mann sucht eine Freundin ... aber da müssen die jetzt durch.
Die Revolution fordert ihre Opfer!! Haha!