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Ferdinand von Plettenberg

Die Wissenschaft hat festgestellt!


Ein solcher Satz muss heute immer wieder ins Treffen geführt werden, will man einer Argumentation Glaubwürdigkeit verleihen. Denn die Autoritätsgläubigkeit der Menschen von heute ist kaum mehr zu überbieten. Der übertriebene Glaube an das Spezialistentum nimmt deshalb so groteske Züge an, weil der Mensch die Welt als zunehmend unüberblickbar und daher unbeherrschbar erlebt. Das liegt aber nicht nur an der zunehmenden Komplexität der Welt, sondern auch an der gleichzeitigen Abnahme familiärer Funktionen, wie der Vermittlung grundlegender Sozialisationsinhalte, um es möglichst hochtrabend auszudrücken. Die Folge ist der zunehmende Verlust der Fähigkeit auf die Welt und ihre wechselnden Anforderungen angemessen zu antworten und dabei die eigene Handlungshoheit zu bewahren.
Neulich war ich in der "Josefstadt" und hab den "Kampl" (Nestroy), den wunderbaren Helmut Lohner dort folgende Verse singen hören:

Soll i Gulasch oder Hendl…?
Ach, da frag i mei’ Pendl!
Spring i glei’ von der Bruck’n?
Oder z’erst Tischerlruck’n?
Frau Astrologin, i bitt’ sie;
Soll i heut…mit der Mizzi?
Wenn ma’s Reißn in der Lenden kriag’n
Tut die Schwiegermutter Zähnt kriag’n!
Das kommt vor in der Zeit, die mit Aufklärung prahlt!
Es is’ alles uralt, nur in and’rer G’stalt!
(Verse von Walter Müller)

Dem heutigen Menschen ist also immer mehr der gesunde Hausverstand, das Vertrauen auf das Bauchgefühl, die innere Stimme abhanden gekommen. Stattdessen tritt er die Autorität über seine unmittelbaren Lebensbelange lieber an Ärzte, Psychologen, Trainer, Heiler, Politiker und Gurus ab. So bewahrheitet sich das Wort eines Bekannten Psychotherapeuten, dessen Namen ich jetzt nicht erinnere, dass die eine Hälfte der Menschheit sich bald bei der anderen in Therapie befinden wird.
Die Wissenschaft hat jüngste Zahlen veröffentlicht, nach denen die Todesrate durch Selbstmord höher ist, als die durch Verkehrsunfälle. Das lasse man sich eine Weile auf der Zunge zergehen.
Die Welt und ihre Veränderungen hat dem Menschen aber zu allen Zeiten Standfestigkeit einerseits und Flexibilität andererseits, das heißt, einen gesunden Überlebensinstinkt und das Vertrauen in die eigene Gestaltungsfähigkeit abverlangt.
Woran liegt es also, dass dem Menschen diese notwendigen Fähigkeiten mehr und mehr abhanden kommen?

Kommen wir auf unsere anfängliche Nachricht zurück:
Die Wissenschaft hat festgestellt:
dass Rattenbabys, die, wie es Brauch ist, von ihren Müttern ständig und intensiv genug abgeleckt werden, aus der Vielzahl der Gene, die in langen DNA- Ketten verpackt in den Zellkernen zusammengefaltet sind, ein bestimmtes Gen auspacken, welches nunmehr bei Bedarf aktiviert wird. Es handelt sich um das so genannte "Regulationsgen", welches bewirkt, dass die Ratten Stress beherrschen und ruhiger auf Stresssituationen reagieren
können. Auf Deutsch: sie haben ein gesundes Urvertrauen entwickelt und fühlen sich dem Lauf der Welt durchaus gewachsen.
Müssen wir erst solche wissenschaftlichen Beweise der Funktion uralter Instinkte wie der Brutpflege aufgedröselt bekommen, damit wir zu uraltem Wissen zurückfinden?
Die Wissenschaft hat festgestellt:
dass brustgestillte Kinder ein stärkeres Immunsystem ausbilden und widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse sind als anders ernährte Kinder.
Wir wissen alle, dass das Kind von der ersten Minute an eine stabile emotionale Bindung, also beständige liebevolle Zuwendung der Mutter zuallererst braucht, um das so genannte Urvertrauen nebst aller anderen so genannten sozialen Fähigkeiten zu entwickeln. (Natürlich ist die Liebe des Vaters genauso wichtig, aber das männliche Prinzip, das er verkörpert, wird wohl wahrgenommen, gewinnt aber erst später an Einfluss.)
Findet aber diese Tatsache im Bewusstsein der Gesellschaft, geschweige denn in der Politik einen nennenswerten Niederschlag?

Geburtenrate
Zu Jahresende, wenn üblicherweise Bilanz gezogen wird, bekamen wir auch heuer wieder gesagt, dass der Geburtenrückgang bedenklich sei, ja dass die Geburtenzahl nicht einmal mehr die Sterberate ausgleichen könne.
Wen wundert’s?
Eine Familie mit mehr als drei Kindern riskiert in dieser Zeit des sinnlosen Überflusses und der ungebremsten Möglichkeiten des Konsums schlicht die Armut. Und wird dazu in der Straßenbahn oder im Gasthaus mindestens mit Unverständnis, wenn nicht mit offener Entrüstung bedacht.
Es wird auch von allen berufenen und unberufenen Seiten alles dafür getan, der Frau klarzumachen, dass sie weniger wert ist, wenn sie nicht neben Haushalt und Kindern noch einem Beruf nachgeht. Und man verlockt sie dazu, das Baby möglichst früh in fremde Hände zu geben, um ihrer Selbstverwirklichung nachgehen zu können, welche nur allzu oft die Kasse im Supermarkt ist…
Das ist zugegebenermaßen etwas polemisch. Es ist mir auch klar, dass es heute für so manches Paar notwendiger ist denn je, ein doppeltes Einkommen anzustreben, da es sonst hinten und vorn nicht mehr reicht. Ganz zu schweigen von den allein erziehenden Müttern und Vätern. Auf diesem Felde haben Politik und Wirtschaft ihre Verantwortung und ihre Erwartungen am falschen Ende gesehen.
Denn es ist nun mal der nackte Wahnsinn, ein Kind mit drei Monaten schon aus der Hand zu geben. Jeder Gärtner und auch meistens die Hausfrau weiß, dass man eine junge Pflanze nicht ständig umtopfen darf, wenn etwas aus ihr werden soll. Aber wie oft habe ich von betroffenen Frauen das Statement gehört, man müsse eben heroisch gegen die Gewissensbisse ankämpfen, seine Mutterinstinkte bezwingen und trotz schreienden Kindes arbeiten gehen.
Und die Politik setzt dazu die falschen Signale. Wenn heute gesagt wird, dass wir mehr Frauen im Wirtschaftsleben brauchen, weil wir ihre speziellen Fähigkeiten schätzen, dann vergisst man einerseits, dass die Frauen, die es in der Wirtschaft zu maßgeblichen Stellungen gebracht haben, nur allzu oft diese speziell weiblichen Fähigkeiten zugunsten der Ochsentour in der Männerwelt erfolgreich zurückgedrängt haben. Solange die Frauen "da raus" gehen, um genau so männlich zu sein, wie die Männer, sind wir in punkto Gleichberechtigung einem Missverständnis aufgesessen.
Und andererseits vergisst man, dass die vakante Stelle zuhause dann konsequenterweise mit den Männern besetzt werden müsste, was allerdings bis zu einem gewissen Grad wirklich
keine schlechte Idee wäre, denn dann könnten die Männer auch ein wenig mehr ihre weibliche Seite entwickeln.
Dazu muss aber das gesamte Wirtschaftssystem umgestellt werden, denn ein Mann /eine Frau, der/die heute wirklich Karriere machen will, kommt nicht vor 22 Uhr nach Hause.

"Mann und Weib und Weib und Mann…"
Das spezifisch Weibliche als Komplementäreigenschaft zum Männlichen ist heute jedenfalls eindeutig auf dem Rückzug! Die "moderne, starke Frau" von heute ist leider nur allzu oft einem fatalen Irrtum aufgesessen: Sie hat meist nur einen überproportionalen Animus (männliche Seite) entwickelt. So kann aber doch wohl Gleichberechtigung nicht gelingen. Richtiger wäre es doch wohl, dass der Frau, wie dem Mann, aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften und Fähigkeiten die ihr/ihm gemäße Anerkennung zuteil wird. Und schön wäre es, wenn wir Männer es verstünden, die spezifisch weiblichen Fähigkeiten und Eigenheiten an den Frauen hervorzurufen, willkommen zu heißen und zu belohnen! Ich begegne heute auf Schritt und Tritt so genannten "starken Frauen", die mir sagen "Die Männer haben Angst vor mir", sie vertragen keine starken Frauen, die ihren eigenen Kopf haben." Da möchte ich dann
aber höflichst zur Überprüfung des eigenen Standpunktes, des eigenen Selbstbildes und der eigenen Erwartungshaltung raten. Oder zumindest zur Überprüfung der Präferenzen was das männliche Gegenüber angeht. Nur der Mensch ist wahrhaft stark zu nennen, der in seinem Wesen, in seiner Natur seine Mitte gefunden hat. Nicht aber der, der einem Modekonstrukt auf den Leim geht, dass zuförderst von Werbung und Medien kreiert wird. Ich bedaure die Frauen, die sich fürs Selbstwertgefühl zu Hexenversammlungen zusammenrotten müssen um in Walpurgisnächten ums Feuer zu tanzen.
Das ist nicht weit von der Satire des "Menstruationsclubs lesbischer Künstlerinnen" entfernt.
Andererseits verkommen die Männer langsam zu ihren eigenen Abziehbildern. Oder verharren stur in ihrem dumpfen Machogehabe.

Schlüsselkinder
Wir kennen alle die wissenschaftlichen Untersuchungen über die so genannten "Schlüsselkinder", die schon in den siebziger Jahren, glaube ich, angestellt wurden. Das sind Kinder, die nach der Schule überhaupt niemanden zuhause finden und sich ihr Essen selbst aus dem Eiskasten holen. Das war damals alarmierend, aber auch heut ist es so, dass in vielen Haushalten überhaupt kein Familienleben mehr stattfindet. Dass es kein gemeinsames Essen, oder überhaupt irgendwie geartete Rituale mehr gibt. Gemeinsame Rituale haben aber den tiefen Sinn, das Zugehörigkeitsgefühl und das Eingebundensein in eine Sicherheit vermittelnde Gemeinschaft zu stärken. Das letzte Ritual in solchen Familien ist wohl nur noch das gemeinsame Fernsehen, aber meistens ziehen sich die Kinder doch nur noch auf ihre Bude zurück und zocken mit dem PC.
Jüngst erst hat die Wissenschaft festgestellt:
- dass unsere Kinder in frühem Alter schon Gleichgewichtsstörungen haben, weil sie sich nicht genug bewegen.
- dass in Deutschland jedes fünfte Kind noch keinen Wald von innen gesehen hat. Und mindestens seit Konrad Lorenz wissen wir, dass der fehlende Kontakt zu intakter Natur negativen Einfluss auf die psychische Entwicklung des Menschen hat. Warum also, wenn wir so verdammt autoritätsgläubig sind, ändert sich nichts?
Die Wissenschaft hat festgestellt, dass frühe Beschäftigung mit Musik, vorzugsweise Mozart, die Komplexität des Gehirns beeinflusst. Und alle wundern sich über "Pisa"…Wir können nicht erwarten, dass die Schule all diese Erziehungsangelegenheiten regelt!
Die Vision der Ganztagsschule wird bei der jetzigen Haushaltslage schon allein aus Mangel an Geld, aber auch an ausreichend ausgebildeten (und bezahlten) Lehrkräften eine Utopie bleiben. Die Befürchtung, dass aus ihr nur eine Bewahranstalt wird, liegt der Realität bedeutend näher. So ist zu vermuten, dass diese Ideen eher vor einem rein ideologischen Hintergrund erblühen…
Erziehung findet (zumeist) tagsüber statt und dafür sollten die Eltern in erster Linie verantwortlich bleiben. Erziehung kann nachhaltig nur in für die Kinder verlässlichen, emotional stabilen Beziehungen wie der Familie stattfinden, denn sie vermittelt keine Technik sondern eine Kultur. Eine Kultur der Brüderlichkeit, der Zuneigung und Liebe.

Liebe
Die Wissenschaft hat festgestellt:
dass unverheiratete Männer weniger gesund sind und auch eine geringere Lebenserwartung haben. Es ist eine uralte, wenn auch etwas verloren gegangene Weisheit, dass der Mann, der ja urgeschichtlich ein Nach-Außen-Wirker ist, durch das weibliche Prinzip, oder sagen wir ruhig: die Herzensführung der Frau nach Innen finden kann. Nur bildet die emotionale Verkümmerung (auf beiden Seiten) dafür ein ganz großes Hindernis, für das mir nur eine
Lösung einfällt: die Liebe. Christus hat seinen Leuten gesagt: "liebt einander, wie ich euch geliebt habe." Viele werden da vielleicht denken: "wie kann ich das, ich bin ja nicht
Christus!" Die Liebe, von der Christus da spricht ist aber nicht übermenschlich, sondern sie ist "nur" überpersönlich, das heißt sie ist nicht an Bedingungen wie Wohlverhalten oder blondes Haar geknüpft. Hier ist auch weniger die erotische Liebe gemeint , als jene, die von oben kommt, aus der wir alle leben, ohne die wir nicht da wären, um die wir beten, bitten und betteln sollten, denn ohne sie können wir nichts vollbringen, weil sie einfach der Sprit ist für alle Heldentaten, wenn man mir den etwas pathetischen Ausdruck verzeiht.
Wenn wir die Liebe nicht mehr teilen, dann haben wir gar nichts mehr zu teilen. Denn die Liebe ist wie das Leben: Sie vermehrt sich durch Teilung. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Geteilte Liebe ist doppelte Liebe. Das ist doch klar! Alles Andere wird durch Teilung verringert, kann nur konsumiert werden und ist irgendwann aufgebraucht. "Die Liebe kommt und geht" sagt ein Lied. Wenn sie aber geht, liegt der Verdacht nahe, dass wir sie konsumiert und nicht geteilt haben.
Die Liebe ist immer produktiv. Sie gebiert immer neues Leben. Zunächst wird zwischen Mann und Frau ein besonderer, ein heiliger Geist geboren, sodann gebiert die Liebe auch im Fleischlichen, in dem die Liebe sich manifestieren will. Das ist die genaue Definition der Dreifaltigkeit. Zwischen Gott Vater und Gott Sohn atmet ihr Geist, der, weil er von beiden geteilt wird, weil er ihnen beiden zueigen ist, Gott Heiliger Geist ist. Und so bilden Mann und Frau in der Liebe das Abbild Gottes und so ist der Geist der zwischen ihnen atmet, weil er ihnen zueigen ist, das Abbild des Gottesgeistes.
Aber zurück zur Liebe: Die Liebe ist Nahrung: sie spendet Kraft. Die Liebe ist wie das Wasser, sie höhlt den Stein. Die Liebe ist wie eine Salbe: sie heilt Wunden. Die Liebe hat die Kraft uns von Grund auf zu verändern und zu erneuern. Bis ins Körperlich- Manifeste. Sie hat buchstäblich die Kraft, den Gebeugten wieder aufzurichten. Ja, sie kann bei dem, der sie in sich trägt, körperliche Veränderungen und Korrekturen bewirken, indem sie jede einzelne Zelle kräftigt und erneuert. So kann sie den ganzen Menschen erneuern. Denn die Liebe ist die Kraft, die uns von innen durchdringt und bestimmt, wenn wir ihr die Herrschaft zurückgeben. Denn die Liebe ist ja unser Urzustand, unsere Ursuppe, aus der wir alle kommen, wenn wir auf die Erde kommen. Ohne sie aber wird die Verkümmerung auch im Körper sichtbar. Aber selbst mit dieser Liebe allein ist in einem Herzen nichts anzurichten, wenn sie dort keinen Rezeptor findet, der sie wieder erkennt. Nämlich wenn dieses Herz
selbst schon eine Geschichte der Beschädigung hinter sich hat und wohl möchte, aber schlicht nicht leisten kann, was das Nächstliegende und Natürliche und Richtige währe: Nämlich schlicht aus Liebe zu handeln! Und dieser Rezeptor wird vom Kind in der innigen Beziehung zur Mutter zunächst und dann zum Vater stimuliert und ausgebildet.
Das Gegenteil von Liebe ist übrigens nicht der Hass, sondern die Angst. Die Liebe ist, wie gesagt, unser Urzuhause. Wenn wir aus ihr herausfallen, dann stellt sich die Angst ein, so wie bei einem Kind, dem das Zuhause abhanden gekommen ist. Aus der Angst erst stellt sich der Hass ein, weil das Herz denkt, es müsse sich gegen das Unbekannte, Feindliche und das Sinnlose wehren. Und wir alle kennen doch inzwischen die Hintergründe für die frühen kriminellen Karrieren!

Gleichberechtigung
Das Nest der Familie also ist zuallererst der Ort, an dem die Liebe gelernt wird.
Solange aber die Frau, die ihr Leben unter Verzicht auf Erfüllung eigener nach außen gerichteter Erfolgsträume den Kindern und einem funktionierenden Zuhause widmet, (ich sage extra nicht "opfert"), nicht zu allererst durch ihren Mann, dann aber auch gesellschaftlich
und politisch die gleiche Anerkennung und Unterstützung und warum nicht auch die gleiche rechtliche, steuerliche und versicherungstechnische Stellung bekommt, wie die berufstätige Frau, ist die "Gleichberechtigung der Frau" nicht gelungen. "Hausfrau" ist meines Erachtens der einzige "Job", auf den das Prädikat "Fulltime" zutrifft, denn er kennt kein Wochenende
und keine Feiertag, beinhaltet Nachtarbeit bis zum Stillstand der Pupille und unregelmäßige Arbeitszeiten, was unter die Schwerarbeiterregelung fallen sollte (in Österreich gibt es eine solche).Auf diese Weise sorgt die "Hausfrau" dafür, dass da ein Stück heile Welt entstehen kann zuallererst für die Kinder, die diese Stabilität brauchen, aber auch für den Mann und sie selbst. Ein Zuhause haben heißt: ein Dach über der Seele haben. Somit schafft sie die ganz wichtigen Voraussetzungen dafür, dass eine Generation freier, emotional stabiler und mutiger, entscheidungsfähiger Menschen heranwächst, die eine Gesellschaft dringend braucht, und für die sie wirklich mehr Dankbarkeit zeigen könnte! Auch die Frau, die sich für den Beruf "Hausfrau" entscheidet, muss die Möglichkeit haben, diesen Beruf frei wählen zu können, ohne rechtliche und gesellschaftliche Nachteile in kauf nehmen zu müssen. Ansonsten ist das propagierte demokratische Recht der freien Wahl nicht gegeben. In diesem Punkt setzt unser ansonsten so empfindliches und ausgefeiltes, typisch deutsches Rechtsanspruchsdenken plötzlich aus. Oder sitzt da vielleicht ein unerkannter unterbewusster Skrupel, weil bei uns das Muttersein schon mal mit Orden korrumpiert wurde? Darf man heute noch sagen: Für mich sind diese Hausfrauen Heldinnen des Alltags, ohne in gefährliche Nähe zu diesem Denken gebracht zu werden? Das nur am Rande.
Es ist einfach so, dass der Mensch die größte Bestätigung und Befriedigung für sein Sein und Tun aus der Liebe und Zuneigung und Dankbarkeit des anderen Menschen bekommt. Ich halte es für möglich, dass viel weniger Frauen mit der Vorstellung, Hausfrau zu sein, ein Problem hätten, wenn sie sich der liebevollen Unterstützung, Anerkennung und Zuneigung der Männer und ihrer Umgebung sicherer sein könnten und wenn die Gesellschaft ihr das Gefühl gibt mit der Erziehung ihrer Kinder ihre Zeit und ihre Kraft sinnvoll einzusetzen. Die Großfamilie früherer Zeiten war in Sachen Erziehung viel arbeitsteiliger, aber die ist nun mal
passé. Wichtig ist dabei, zu sehen, dass die Erziehung in der gewohnten Umgebung des Zuhauses stattfinden konnte. Man setzt ein Kleinkind extremem Stress aus, wenn man es ständig in eine fremde Umgebung bringt und es dort verlässt, wo alles fremd aussieht, fremd klingt, fremd riecht. Dieses Kind wird die ständigen Verlassenserfahrungen in feindlicher Umgebung in sein Wertesystem inkorporieren und seine emotionale Entwicklung wird auf diese Erfahrungen der Unsicherheit und Angst mit aufbauen.
Jetzt höre ich schon den geneigten Leser sagen: Ja, auch Kinder müssen eben frühzeitig lernen, mit der rauen Wirklichkeit umzugehen. Dem möchte ich höflichst vorausschicken, dass wir unseren Kindern, so lang sie sich im Wachstum befinden, ja auch keinen Alkohol und keinen Tabak zumuten…
Ist es denn so schwer, einzusehen, dass die Familie nun mal die notwendige Voraussetzung einer gesunden Gesellschaft ist, und dass sie also in Politik und Gesellschaft allerhöchste Priorität und besonderen Schutz genießen sollte? Die Realität zeigt, dass es hier zumeist bei Lippenbekenntnissen geblieben ist, sonst hätten wir eine andere Geburtenrate. Eine sinkende Geburtenrate, ist immer ein Zeichen einer kranken Gesellschaft, bei der sich die Prioritäten derart verschoben haben, dass sie nicht mehr für ihren eigenen Fortbestand sorgen will. Das heißt, dass sie die Verhältnisse, in denen sie lebt, im Grunde ablehnt, weil sie lebensfeindlich sind. Und was macht die Politik? Sie versucht den Müttern einzureden, möglichst schnell ihre Brut in fremde Hände zu geben, und möchte ihnen ein Mutter-light -System suggerieren und hofft, dass dadurch mehr Kinder geboren werden. Das passt wunderbar in den Zeitgeist: Jetzt
genießen und später zahlen, denn wenn der Busen schwillt und das Hirn schrumpft, läuft das Leben davon! Zahlen aber werden die Kinder und ihre ganze Generation, die dann die Gesellschaft formt.

Zukunft
Wir brauchen nun mal nicht nur mehr Kinder, wir brauchen gesunde Kinder, die die Kraft und Fähigkeit haben, die Zukunft zu gestalten und die Fehler zu korrigieren, die wir bereits gemacht haben und deren Wunden zu heilen, die wir in unserer Generation nicht mehr heilen können. Alle Welt diskutiert ständig über die medizinische Gesundheit unsrer Kinder und was dazu notwendig ist und man macht ganze Radiosendungen mit Hörerbeteiligungen um festzustellen, wie das heutige Schulbrot beschaffen sein muss. An das heiße Eisen der seelischen Gesundheit traut sich keiner, weil man dann nämlich Gefahr läuft, erhebliche Teile gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und vor allem politisch-ideologisch-zeitgeistlicher Errungenschaften infrage stellen zu müssen.
Wir müssen Kinder (selbstverständlich im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten) selbst erziehen und nicht betreuen lassen! Wir müssen sie zu seelischer Gesundheit, Freiheit, Selbstständigkeit, Charakterfestigkeit, Liebesfähigkeit, und Teamfähigkeit erziehen, denn nur durch unsere Kinder und wieder durch deren Kinder kann abgetragen und abgelöst werden, was uns selbst noch als Schatten verdunkelt und was wir unweigerlich, ohne es zu wollen, unseren Kindern mitgeben. Unsere Kinder werden schon bald schwere Aufgaben zu lösen haben, die mit der Veränderung der Welt und ihrer Lebensbedingungen einhergehen. Dazu müssen sie gerüstet sein! Bessere Zeiten kommen nur durch bessere Menschen. Wenn wir wollen, dass unsere Kinder eine möglichst höhere Bewusstseinsstufe erlangen, müssen wir gewährleisten, dass sie in möglichst gesunder, stabiler, ja, heiler Umgebung ihre seelischen und geistigen Fähigkeiten entwickeln können und die nötige Herzensbildung genießen.
Selbstverständlich sind da auch und genauso die Männer als Väter und Ehepartner gefragt und angesprochen. "Ihr Männer, liebt eure Frauen", ruft Petrus seiner Gemeinde zu (von Sekretärinnen hat er nichts gesagt… Wussten sie, dass in Deutschland pro Monat 50 Frauen ins Frauenhaus fliehen?)
Aber auch die Frauen sind gut beraten, bei sich zu bleiben, sich nicht wegziehen zu lassen und die Erziehungszeit nicht als verlorene Zeit des intellektuellen Stillstandes und der versäumten Gelegenheiten zu empfinden. Ich möchte dabei nicht einem stupiden Traditionalismus das Wort reden. Wir müssen uns nur darüber im Klaren sein, dass unsere Kinder uns nicht gebeten haben, auf die Welt kommen zu dürfen. Wir haben sie gerufen und hoffentlich auch ersehnt. Sie sind nun mal "sekundäre Nesthocker", wie der Fachmann sagt,
und bedürfen unserer langjährigen Sorge und Pflege. Dabei hat jedes Kind andere Bedürfnisse und unterschiedliche Begabungen und Fähigkeiten, nach denen wir uns richten und auf die wir eingehen müssen. Da gibt es das robuste, schon früh unabhängigere Kind, das nicht so viel Aufsicht und Anwesenheit braucht. Und da gibt es das zarte, empfindsame, unsichere Kind, das viel Zuwendung, Ermutigung und Stimulans und die Gewissheit der elterlichen Hand braucht. Die elterliche Anwesenheit sollte sich danach richten und ich bin überzeugt, dass die innere Stimme, der Instinkt, einer jeden Mutter schon sagen wird, wie weit sie sich in dieser Situation vom Haus wegbewegen kann, sprich einen Beruf ausüben kann. Das gilt hoffentlich auch für immer mehr Väter. Vielleicht ist es ganz heilsam, wenn wir unsere Kraft mehr der nächsten Generation widmen und weniger der eigenen Befriedigung.

Ideale
Ich weiß schon auch, dass Worte wie die weiter oben erwähnte "heile Umgebung" allgemeines Stirnrunzeln verursachen werden. Aber welcher Wahnwitz hat uns eigentlich dazu gebracht, das "Gute", das "Schöne", das "Wahre" das "Edle", das "Heile" zu bekritteln und zu verdächtigen? Dass in keiner Familie, so wie in keinem Menschen, alles heil sein kann, muss ich es betonen, dass ich das auch weiß?
Was bleibt aber dem Menschen eigentlich, wenn er solchen Idealen nicht mehr nachstreben kann? Welchem Ziel soll denn der Mensch entgegen wachsen, wenn solche Ideale korrumpiert sind? Dass sie übrigens nicht nur im dritten Reich korrumpiert worden sind, hebt sie als Werte nicht auf und erspart uns nicht, sie neu zu suchen und zu definieren. Auf diese Ideale, die natürlich aus dem Christentum stammen, ist unsere ganze Kultur aufgebaut. Dass diese Kultur baden geht, sieht man allenthalben. Das haben wir dem Egoismus unseres zumeist ökonomisch und nihilistisch denkenden "Geiz- ist -geil" - Zeitgeistes zu verdanken.

Wir tun heute alles Mögliche und Unmögliche um immer älter zu werden und dabei jung zu bleiben! Aber das Leben selbst wollen wir nicht mehr weitergeben, sondern wir wollen es selber leben. Woher kommt nur dieser Egoismus? Er kommt wohl aus der Befürchtung, dass es danach nichts mehr gibt. So lebensfeindlich ist der Atheismus. Er kündet von Lieblosigkeit und seelischer Verarmung und Verwahrlosung und er wird uns auslöschen. Ein negativer Gottesbeweis?
Der Liebesakt, der neues Leben hervorbringt, ist nicht nur ein Liebesakt zum anderen Menschen hin, sondern er ist ein Liebesakt zum Leben hin, indem sich der Mensch in den Schöpfungskreislauf einbringt. Unsere Kinder aber wissen noch nichts von Liebe, aber sie wissen schon alles über Verhütung!
Der Atheismus wird uns auslöschen, wenn wir uns nicht besinnen und gegen die Kälte die Liebe einsetzen. Die Liebe, wie sie instinktiv zur eigenen Brut empfunden wird. Sie ist bedingungslos, denn sie ist die Liebe, die Gott zu seiner Schöpfung empfindet. Er kann gar nicht anders, weil die Schöpfung aus Ihm und ein Teil von Ihm ist. Und wir, als Abbild dieses Gottes geschaffen, können auch nicht anders, wenn’s mit rechten Dingen zugeht. Aus diesem Trieb zuallererst ist vor Urzeiten die Familie entstanden, nicht aber so sehr aus ökonomischen Überlegungen.
Die Wissenschaft wird einmal feststellen, dass, wenn wir nicht bereit sind aus dieser selbstlosen Liebe zu handeln, wir uns selbst auslöschen werden.

P.S. Übrigens: Ich bin kein Spezialist von Nichts! Werden Sie mir glauben schenken?