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Wolfgang Höhn

Verspielt


Frau Egonie schrieb mir auf meine Kolumne "Von Blondinen, (müden) Mythen und (besonders müden) Männern" auf der www.hausfrauenrevolution.com und ließ sich über die mannigfaltigen (sic!) Möglichkeiten der modernen Frau zur Abreaktion männlicher überschüssiger Sex-Energie aus.

Liebe Frau E., ich kann das so nicht widergeben! Sie schildern auch, dass die in ihrem Phalle (diese Anspielung wird die einzige bleiben) sehr TIEF gehende Problematik sowohl an Wunschvorstellungen wie praktikablen Techniken scheitere. Liebe Frau Egonie, seien Sie versichert: Sie sind gesegnet und werden beneidet! Auch wenn kleine Dinge des Lebens ebenfalls Freude bereiten, die großen bereiten auch Genuss - man muss sie nur zu nehmen wissen. Davon abgesehen:

Es gibt mehr als drei Möglichkeiten (einseitig sexistisch gesehen), sich zu vergnügen, eine weitere sind OnlineGames (OG). Auch wenn OG eher nach OnanistenGruppe klingt - man kann sich an dieser Stelle aussuchen, ob geistige oder physische - so darf man sich den OG-Spieler nicht mehr roten Auges vor sich hin daddelnd vorstellen, sondern als modernen, die mentale oder zeitgeistige Lücke nutzenden, selbstbewussten Zeithaushälter, der an Stelle der Glotze mal eben Die Siedler von Catan, Caracassonne oder eine Runde Tichu spielt. "An Stelle der Glotze" lässt schon erahnen, dass die begonnene Elegie auch eher Anklage als Empfehlung sein könnte, denn irgend etwas "an Stelle der Glotze" zu tun (etwa in der Nase - oder an anderen Orten zu bohren), ist wenig schmeichelhaft, sowohl für den Aktiven als auch für den Rezipienten/die Rezipientin. Dennoch gibt es sichere und zuverlässige Websites, die eine attraktive Plattform bieten, den eigenen Spieltrieb auszuleben - falls der Partner mal wieder aushäusig versackt, im Sofa entschläft oder einfach "zu etwas" ist. Viele kennen solch gemütliche Orte zu Hause, wenige wissen solche im Internet zu schätzen, deshalb sei hier pars pro toto die BrettSpielwelt erwähnt, weil von mir getestet und für gut befunden.

In der BrettSpielwelt kann man entweder als eingeloggter offizieller Brettspielweltteilnehmer oder nur als Gast 46 Mehrpersonenspiele (Stand Januar 2004) spielen, darunter etwa Alhambra, Backgammon, Café International, Doppelkopf, Metro, Tichu, Tongiaki, TransAmerika u.v.m. Man kann natürlich auch die Tageszeitung lesen, dann ein wenig Körperpflege betreiben und später Karl R. Popper vergeistigen.
Empfehlenswert sind auch die von Elke Heidenreich empfohlenen Lektüren oder gleich das von ihr selbst verfasste Werk Nero Corleone, am besten in der von ihr höchstpersönlich vorgetragenen Version (als CD erhältlich), die kann man, anders als bei Bob, dem "Jouuu-wir-schaffen-das-Monster" oder Benjamin "Törööö" Blümchen auch entspannt anhören, ohne gleich zwanghaft an geistige Umnachtung oder Autismus zu denken. Höchstpersönlich aber sind Sie, werter Leser, immer noch am selbsten, also: carpe horam.

Es gibt diverse Möglichkeiten, Zeit intelligent zu nutzen (bitte VERTREIBEN sie Zeit nicht, sie kommt nicht wieder), doch die schönsten Phasen des Lebens sind die, in denen man entweder
1. nichts davon bemerkt, dass man sie intelligent nutzt, oder
2. glücklich mit weniger ist (als egozentrische Lebenshilfe extrem praktikabel).
Das gilt auch für Sie, werte Frau Egonie: Sehen Sie Punkt 1 und 2 als physische Empfehlung und psychischen Lösungsansatz für ihr Problem.

Nebenbei bemerkt:
Falls Sie, werte LeserInnen, eben erwähnte Tipps lebenstechnisch nicht voran bringen, dann schafft es vielleicht dieser

Haushalts-Tipp (2), mit einem lieben Gruß an alle Besucher der Hausfrauenrevolutionswebseite:

Es ist Winter. Der Badezimmerspiegel beschlägt. Sie haben einen Fön. Na, dann hängen Sie ihn doch dauerhaft so daneben auf, dass seine heiße Luft die Oberfläche des Spiegels erwärmt, das ist besser als Wischen. Einfach nur noch einschalten und durchblicken.


Mit freundlicher Genehmigung von Wolgang Hoehn.


Weitere Infos und Kolumnen:
www.montagskolumne.de