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Kiki

Geboren wurde ich im März 1957 im schönen Mecklenburger Land. Zu meiner Kindheit ist nicht viel zu erzählen. Ich war die älteste von zehn Geschwistern und war es von daher gewohnt, früh anzupacken. Meine Omi holte mich als ich dreizehn war von zu Hause fort, weil sie wollte, dass aus mir was wird. Die Gute. Ein richtiges Elternhaus habe ich nie kennengelernt. Mit achtzehn, Oma war sehr streng, lernte ich meinen ersten Freund kennen, der mich so lieb gewann, dass ich mit neunzehn und im dritten Monat schwanger, von ihm türmte. Ich wohnte wieder bei Omi, lernte den Beruf den sie für mich gut fand: (Damenmaßschneiderin) und zog 1978 mit meiner zweijährigen Tochter nach Berlin. Berlin war toll, spannend, aufregend, kurz es war genau die richtige Stadt für eine Landpomeranze. Ich wohnte unmittelbar neben dem Alexanderplatz, wieder bei einer alten Dame zur Untermiete. Ich schmiss meinen Beruf hin und suchte mir eine Anstellung im Büro. Das wollte ich immer machen. Nach zwei Jahren erhielt ich eine Wohnung über meine Firma. Hurra, jetzt war ich wirklich Berlinerin.
1982 heiratete ich um 1984 wieder geschieden zu werden. Mein damaliger Mann hatte festgestellt, nachdem unser Sohn geboren war, dass ihm Männer besser gefallen als Frauen. Heute ist das alles kein Problem, aber zu DDR Zeiten war das sehr schlimm. Ich musste für ihn lügen, sonst hätten sie ihn damals geächtet. Von dem Umgangsrecht für die Kinder ganz zu schweigen. Dann hatte ich erst einmal genug von Heiraten und Männer. Ich war sechsundzwanzig und beschloss nur noch für mich und meine beiden Kinder zu leben. Das Schicksal wollte es anders. Mit einunddreißig lernte ich meinen jetzigen Mann kennen, der wie eine Klette an uns hing. Das tut er noch heute. Er ist das Beste was mir in meinem bisherigen Leben passiert ist. Er holte uns aus dem Tal der Tränen und gab uns Sicherheit und Geborgenheit. Seit vierzehn Jahren sind wir verheiratet. Mitte der neunziger holten wir meine Omi zu uns nach Berlin und pflegten sie bis kurz vor ihrem Tod. Nach ihrem Tod habe ich meine Tätigkeit als Sekretärin nach zwanzig Jahren aufgegeben und habe als Altenpflegerin angefangen.

Rückblendend kann ich sagen, dass mein Leben trotz mancher harten Zeit sehr schön war. Ich habe als Frau „meinen Mann gestanden,“ habe zwei liebe Kinder, ein Enkelkind und einen Mann, dem ich bedingungslos vertrauen kann. Das ist sehr viel im Leben. Im letzten Jahr haben wir Berlin den Rücken gekehrt und uns unseren lang ersehnten Traum erfüllt. Wir haben uns ein kleines Häuschen im Grünen gebaut, nur zwanzig Kilometer von Berlin und unseren Kindern weg. Ländlich- sittlich. Landei bleibt Landei. Ich schreibe viel, lese noch mehr und kümmere mich noch immer um meine Kinder.


Karin´s Beiträge auf der HFR:
Alles läuft nach Plan