Muh, Muh, Muh/ so macht die gute Kuh/ wir geben ihr das Futter/ sie gibt uns Milch und Butter/ Muh, Muh, Muh/ so macht die gute Kuh.
Das hab ich als Kind schon gesungen und auch jetzt singe ich es mit meinen Kindern, wenn wir beim nachbarlichen Bauernhof Milch holen. Das Lied ist jedoch überholt, denn heute gibt uns die Kuh außer Milch, Butter und Fleisch auch noch Eizellen!
Britische Forscher haben einen Klon aus Kuh und Mensch geschaffen. Hautzellenkerne mit den Erbinformation des Menschen wurden in Kuh-Eizellen eingepflanzt und so entstand ein Embryo, der zu 99 Prozent Menschen-Erbgut enthält. Angeblich soll dieser Gentest dem Wohl der Menschheit dienen, um Krankheiten wie Parkinson oder Diabetes in der Zukunft bekämpfen zu können. Wolfgang-Michael Franz von der Uni München kritisiert das Mensch-Kuh-Experiment. „Ich bin entsetzt darüber. Ich sehe in den Versuchen keinerlei Sinn. Diese Arbeit kann ich ethisch und moralisch nicht mehr nachvollziehen und habe immer gesagt, dass wir solche Versuche nicht brauchen“ sagte er. Zudem könnten die Zellen angesichts der tierischen Verunreinigung ohnehin nicht in der Medizin eingesetzt werden. „Zwei-Mütter-ein-Vater-Klon“, behindertes Baby als „Schadensfall“, „Eizellenverkauf“ für späte Mütter- immer öfter springen mir solche kostenintensive Nachrichten ins Auge. Diese Gesellschaft mit ihrer Wohlstandsforschung machen mir Angst, wenn anderseits weltweit täglich 40.000 Kinder verhungern.
Muh, Muh, Muh/ der Mensch und sein I-Kuh!
© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 16
User | Diskussion |
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manati | Geschrieben am: 13.04.2008 13:47 Aktualisiert: 13.04.2008 19:57 |
![]() ![]() User seit: 01.10.2006 aus: dem Ländle Beiträge: 4705 |
![]() Mein erster Gedanke, als ich diese Meldung hörte war auch, daß das "krank" ist. Habe mich seither allerdings etwas mit der Thematik beschäftigt und meine Meinung dazu revidiert.
Ein Embryo entsteht bei Befruchtung einer Eizelle durch Spermien. Frage: Wo wurde bei diesem Experiment etwas befruchtet? Es handelt sich hierbei lediglich um einen Zellhaufen, der sich nicht zu einem Lebewesen weiterentwickeln kann. Über Sinn und Unsinn solcher Experimente kann man sicher streiten, aber dieses Geschrei über ein angebliches Mischwesen find ich doch etwas überzogen. Und ausserdem - seit ca. 20 Jahren werden kranken Menschen Schweineherzklappen eingesetzt, dadurch Leben gerettet (Nix zu hören...). Ich sehe keinen grossen Unterschied dazu, wenn man versucht durch in entkernte Kuh-Eizellen (unbegrenzt verfügbar) eingesetzte Hautzellen mit der Forschung nach neuen Therapiemöglichkeiten für seither unheilbare Krankheiten voranzukommen. Mit Klonen (= Erzeugung identischer Individuen), wie´s die meisten Leute verstehen, hat das Zellklonen nix zu tun. @Blacky Kühe sind sicher nicht so intelligent wie Affen (die manchem Menschen überlegen sind), aber SO blöd, wie´s Du schreibst, nun auch net. Ein dummes Vorurteil! |
Gast | Geschrieben am: 13.04.2008 11:43 Aktualisiert: 13.04.2008 19:55 |
![]() „Eine Kuh ist auch unheimlich dumm.“ Über die Intelligenz von Kühen ist mir nichts bekannt, da ich noch kein Gespräch mit ihnen führen konnte.
![]() ![]() Aber eines ist mir klar, wenn wir die Stammzellenforschung erlauben, müssen wir damit rechnen, dass es schwarze Schafe gibt, die eben genau solche Experimente machen wie die britischen Wissenschaftler. Wenn er davon sprich, dass es sich um „eine reine Laborangelegenheit“ handelt und „Im nächsten Schritt versuchen wir, sie sechs Tage am Leben zu halten - dann können wir hoffentlich Stammzellen aus ihnen gewinnen." kaufe ich ihm das nicht ab. Wenn man einmal eine Schwelle überschritten hat, ist man nur zu gerne bereit weitrzumachen. Was soll schlussendlich daraus für ein Mischwesen entstehen. Vor 30 Jahren hätte auch niemand gedacht, dass man Menschen in der Petrischale „züchten“. Wenn wir jetzt wieder alle denken, dass wird sowieso nicht funktionieren, sind wir möglicherweise auch im Irrtum. Wir können gar nicht wissen, was man schon alles für Experimente gemacht hat. Helgamaus |
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Gast | Geschrieben am: 13.04.2008 01:23 Aktualisiert: 13.04.2008 19:54 |
![]() Eine Kuh ist dumm? Blackforest, unter welcher Art von Kühen lebst Du denn?!
![]() Kühe sind verdammt schlau - und raffiniert! Aber zurück zum Thema: so ist der Mensch. Kaum hat er herausgefunden, dass es einen Urknall gab, glaubt er, es gibt keinen Gott, weil ja nun alles erklärbar scheint. Ohne sich einmal darüber Gedanken zu machen, was für ein Wunder dieser Urknall eigentlich war, was für ein Wunder diese Erde ist, was für ein Wunder die Geschöpfe - Mensch und Tier. Was für ein Wunder, wie unser Körper funktioniert, wie viele Dinge da zusammenspielen müssen, damit es überhaupt Leben gibt! Und seit der DNA-Code "geknackt" ist, spielen wir mit der Genmaterie herum. Der Begriff "Forschung" wird so weit überdehnt und strapaziert, wie es nur geht, damit auch die unsinnigsten Versuche noch irgendwie ein zartes Deckmäntelchen der Ethik erhalten. Brrrrrrh! Übrigens: wozu wird sehr kostenspielig überhaupt noch geforscht, um Krebs, Alzheimer, etc. besser zu bekämpfen, wenn auf der anderen Seite unser Gesundheitssystem dabei ist, zusammenzubrechen, prophylaktische Maßnahmen eingestampft werden aus Kostengründen, schwer erkrankte Menschen Medikamente wechseln müssen, weil die Kassen nur noch bestimmte Arzneien bezahlen, Krankenhauszeiten verkürzt werden (Eingriffe am Herzen und Blinddarm-OPs zum Beispiel ambulant - das ist doch echt gruselig!). Fides |
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lunka | Geschrieben am: 12.04.2008 21:35 Aktualisiert: 13.04.2008 19:52 |
![]() ![]() User seit: 19.07.2007 aus: Beiträge: 1222 |
![]() Ein Wissenschaftler, der keinen Bezug zum Leben hat, der das Leben nur als eine Ansammlung von Zellen, Organen usw. sieht, die man sezieren und analysieren und mit experimentieren soll,
ist gefährlich. Die Genetik an sich ist gefährlich. Letzendlich geht es da doch auch um Schaffung einer neuen Gattung. Meine Meinung: Wissenschaft ohne Ethik ist gefährlich und eigentlich gegen das Leben, weil sie den Menschen nicht als ganzes sieht, sondern eher aus beliebig austauschbaren Teilen, Zellen, Organen und und und, die man analysieren, sezieren, mit denen man experimentieren kann. Und sich nicht mal davon scheucht, Tiere mit Menschen gentechnisch zu verbinden. Grenzen muss man doch haben. Gesundheit um jeden Preis? Ich finde es nicht in Ordnung. Na wer weiß, vielleicht haben die ganzen Sagen von Meerjungfrauen, Vampiren, Kobolden auch wahre Hintergründe. |
jippie | Geschrieben am: 12.04.2008 12:46 Aktualisiert: 12.04.2008 20:31 |
![]() ![]() User seit: 30.12.2005 aus: Beiträge: 3928 |
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jippie | Geschrieben am: 12.04.2008 10:39 Aktualisiert: 12.04.2008 20:31 |
![]() ![]() User seit: 30.12.2005 aus: Beiträge: 3928 |
![]() ![]() Aber ich hoffen, das du ansonsten die gleiche Meinung wie Prof. Wolfgang-Michael Franz vertrittst, das Stammzellenforschung ein wichtiges Forschungsfeld ist, damit solche schweren Krankheiten wie Parkinson, Knochenkrebs, Multiple Sklerose und verschiedene Herzkrankheiten erfolgreich geheilt werden können. |
Blackforest | Geschrieben am: 12.04.2008 10:35 Aktualisiert: 12.04.2008 20:30 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 1927 |
![]() Eine Kuh ist auch unheimlich dumm.
Sollen hier vielleicht dumme, gemütige und leicht steuerbare Menschentypen geschaffen werden? Grüße Wolfgang End |