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Presse : Hausfrauenrevolution: Der Aufstand der "faulen" Mütter
Veröffentlicht von MarieTheres am 06.05.2006 13:59 (793 x gelesen)

Liebe Frau Ursula von der Leyen,

was haben Sie nur getan? „Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht in Hausarbeit investieren, sondern in persönliche Freizeit...“ So heißt es im 7. Familienbericht der Bundesregierung, und Sie haben ihn vorgestellt. Ein Aufschrei ging durch die Nation: Deutsche Mütter sind faul!?

Diese Schock-Studie bezweifelt den Arbeitswillen von über 20 Millionen Müttern! Das könnte zu einem Fiasko führen, den Nährboden für wildeste Vorurteile schaffen: Mann gegen Frau, Frau gegen Frau, Mutter gegen Nicht-Mutter, Hausfrau gegen Karrierefrau, Teilzeit- gegen Vollzeitmama. Und die Machos
sehen sich in ihren verstaubten 50er-Jahre-Ansichten bestätigt: „Mutti, zurück an den Herd!“ Vor zwanzig Jahren ließ Franz Xaver Kroetz in dem Theaterstück „Mensch Meier“ die Figur Otto zu seiner Ehefrau sagen: „Machst Dich nützlich, dann bemerkt man Dich nicht“. Da hat er die aktuelle Debatte mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht! Nebenbei greift eine Karrierefrau wie Tagesschau-Moderatorin Eva Herman munter die Emanzipation an: „Die Verunsicherung der Frauen führt in die Verweigerung der Mutterrolle!“ Sie vergißt, welche Rechte und Möglichkeiten diese Bewegung für die Frauen erkämpft hat.
Es macht keinen Sinn, uns gegenseitig die Schuld zuzuschieben. Wir sitzen alle im selben Boot, es wird höchste Zeit, unser Schiffchen gemeinsam gegen den Strom zu lenken und unseren Wert nicht nur über unser Einkommen zu definieren!
Ich möchte eine Anregung geben, die vielleicht ein Ausweg aus dem derzeitigen Dilemma ist:
Hausfrauen stellen immer wieder fest, dass sie keine gesellschaftliche Anerkennung, kein Gehalt, keine Rente und keine soziale Absicherung bekommen. Andererseits fehlt es in Deutschland immer noch an genügend Kinderbetreuungsplätzen. Und zu starre, unflexible Öffnungszeiten der Krippen hindern die Mütter daran zu arbeiten.
Meine Idee: Warum engagieren Sie nicht Hausfrauen als Betreuerinnen für fremde Kinder? Sie könnten bei Engpässen in Schulen oder Kindergärten auf Mini-Job-Basis arbeiten, das würde den Staat keinen Cent kosten! Die „Nur-Hausfrauen“ hätten damit einen Job, ein kleines Einkommen und soziale Absicherung. Finanziert würde der Job auf 400-Euro-Basis durch geringe Beiträge der anderen Eltern. Damit würden diese verdienenden Mütter einen neuen Wirkungskreis finden und dadurch auch ein kleines Stückchen näher an ihre eigene Unabhängigkeit rücken. Und das persönliche Wohlbefinden würde durch den kleinen Nebenverdienst auch nicht gerade leiden...
Mütter, die ihre Kinder von anderen Müttern betreuen lassen, könnten in Ruhe einem Job nachgehen. Kein Abhetzen mehr, damit sie um Punkt zwölf Uhr vor den Toren des Kindergartens stehen. Mütter helfen Müttern – und allen wäre geholfen.
Meinen Sie, das wäre umsetzbar, Frau Ministerin?
Schön wäre es!

Liebe Grüße

Ihre Marie Theres Kroetz Relin

Erschienen in Die Aktuelle am 06.05.2006

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Die hier veröffentlichten Artikel und Kommentare stehen uneingeschränkt im alleinigen Verantwortungsbereich des jeweiligen Autors.
User Diskussion
wutz
Geschrieben am: 14.05.2006 15:30  Aktualisiert: 14.05.2006 20:34
User seit: 29.04.2006
aus:
Beiträge: 1
 Re: Hausfrauenrevolution: Der Aufstand der "faulen&q...
hallo ihr lieben,
ihr glaubt doch nicht allen ernstes, die erfüllung der frau liegt nur im beruf. übrigens auch berufstätige frauen müssen hausarbeit machen.
Brigitta-B
Geschrieben am: 08.05.2006 23:08  Aktualisiert: 10.05.2006 12:19
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 4761
 Re: Hausfrauenrevolution: Der Aufstand der "faulen"
Faule Hausfrauen? Diese Worte ausgerechnet aus dem Munde einer Frau zu hören, die selbst niemals eine Hausfrau war, also von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, tut echt weh!!!

M.Th.'s Vorschlag finde ich sehr gut, aber den "normal sterblichen" Frauen bleibt nach wie vor der Haushalt, also der Hausfrauen-Teil zu prästieren, auch wenn die Unterbringung der Kinder endlich mal geregelt wäre ... immernoch etwas, was die Frau Ministerin nie hat tun müssen.

Brigitta-Barcelona
Gast
Geschrieben am: 07.05.2006 14:10  Aktualisiert: 07.05.2006 14:14
 Re: Hausfrauenrevolution: Der Aufstand der "faulen&q...
Hallo M.Th.!

Dein Plan Hausfrauen abzusichern, ist ein guter Plan.
Die Frage ist nur, ob wir Frauen uns das gegenseitig zugestehen.
Was, wie mir scheint, meistens die Frage ist.
Der faule Satz ist ein Skandal, du hast prima drauf reagiert und einiges klar gestellt.
Ich danke dir!

Ursi
Hedwig
Geschrieben am: 07.05.2006 13:40  Aktualisiert: 07.05.2006 13:54
User seit: 30.12.2005
aus:
Beiträge: 771
 Re: Hausfrauenrevolution: Der Aufstand der "faulen&q...
Mth, der Artikel ist wie immer gut. Ich glaube aber, wir sollten aufhören, auf diesem einen "Skandalsatz" herumzureiten.
Ich denke auch, wir sollten uns nicht einbilden, dass von der Ministerin oder ihrer Partei echte Hilfe für Frauen und Familien kommt.
Fakt ist, dass alles darauf abzielt und wieder zurück an den Herd zu bringen.
Und das stinkt mir gewaltig. Hier sind ein paar Vorzeigefrauen gefragt und der Rest soll wieder das machen, was er früher gemacht hat die berühmten 3 K's. Kinder, Küche und Kirche.
Aber nicht mit mir.

LG Hedwig



 

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