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Texte : Marie Theres Kroetz Relin- Muttern, du hast eh keine Chance
Veröffentlicht von MarieTheres am 21.10.2006 10:02 (1478 x gelesen)

„Wir leben in einer verdrehten Welt!“ murmelt Muttern beim Zeitung lesen. „Die erste Meldung: der 2-jährige Kevin wurde von seinem Vater erschlagen. Die halb verweste Leiche wurde im Kühlschrank gefunden. Die zweite Meldung: die Kanzlerin meint zum Fall Kevin: „Kindern in Not muss alle Kraft zuteil werden.“

Und die dritte Meldung: Hat das Sozialamt gepennt? Jein, denn aus Geldmangel werden die Sacharbeiter des Jugendamts „offiziell“ angehalten, keine weiteren Kinder mehr aus betroffenen Familien zu nehmen. Übrigens: Für 116 Kinder sind 2 Sozialarbeiter zuständig! Die vierte Meldung: „Armutsfotos“ aus Kevins Wohngegend, jeder Dritte ist hier arbeitslos, jeder vierte Ausländer. Dann die Nr. 5: Das Familienministerium stellt nun 10 Millionen Euro zur Verfügung, um vernachlässigte und misshandelte Kinder früh zu finden und zu helfen." - „Im Fall Kevin hat das Zusammenspiel der staatlichen Hilfen sträflich versagt. Das können wir nicht länger hinnehmen." so die Familienministerin. Aber das „neue Frühwarnsystem“ à la von der Leyen ist ein „alter Hut“: bereits 2003 wurde über Kindesmisshandlungen eine Studie durchführt. Wurde da 3 Jahre nichts getan? Meldung Nr. 6: Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck spricht abfällig über die „Unterschichten“ und erklärt, dass „in Teilen der Bevölkerung das Streben um einen sozialen Aufstieg nachlasse.“ Meldung Nr. 7: 2,5 Millionen Kinder leben in Deutschland an der Armutsgrenze!“ Muttern klappt wütend die Zeitung zu.
Achternbusch bringt es auf den Punkt:
„Du hast eh keine Chance- nutze sie!“


© M.Th. Kroetz Relin erschien in Die Aktuelle Heft 43

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Die hier veröffentlichten Artikel und Kommentare stehen uneingeschränkt im alleinigen Verantwortungsbereich des jeweiligen Autors.
User Diskussion
Blackforest
Geschrieben am: 25.10.2006 19:48  Aktualisiert: 26.10.2006 03:26
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 1927
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern, du hast eh keine ...
Hallo Marie Theres,

mein Senf hatt er und in meiner nächsten James Blackforest Geschichte wird er gewürdigt. Siehe dazu mein Leserbrief einer anderen Geschichte www.end-art.com/presse/presse_Leserbrief_Offenburger-Tageblatt.html und www.end-art.com/blackforest/james20.html

Grüße
Wolfgang End
MarieTheres
Geschrieben am: 22.10.2006 20:36  Aktualisiert: 22.10.2006 20:36
Webmaster
User seit: 03.10.2005
aus: Bayern - Teneriffa
Beiträge: 1399
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern, du hast eh keine ...
Apropos Leserbriefe schreiben: hier eine Bitte der Lobby für Menschenrechte

Kurt Beck und die "Unterschichten"... (ich finde: jetzt reicht es! LG von einer Angehörigen der Unterschicht...)

Anmerkung:
Herr Beck hat eine Webseite mit Kontaktformular. Es sollte Proteste hageln!
Konkrete Beispiele (ob nun zur eigenen Familie und/oder der jeweiligen Organisationen/Vereine) wären sicherlich angebracht. Der Mann soll das ja begreifen können...
Hier der Link:
Kurt Beck

(eine Kopie der Proteste an die Lobby wäre sehr fein! :-)

***
11.10.2006 / Ansichten / Seite 8
Beck und die »Unterschichten«
Kurt, der Fatalist

Von Arnold Schölzel
Als »blanken Zynismus« bezeichnete DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach gegenüber dem Berliner Tagesspiegel Äußerungen des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck über die sogenannten Unterschichten. Beck hatte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erklärt, in Teilen der Bevölkerung lasse das Streben nach, sich um sozialen Aufstieg zu bemühen. »Früher gab es in armen Familien, auch in meiner eigenen, das Streben der Eltern: Meine Kinder sollen es einmal besser haben.«

Dem Hobby-Soziologen und Sozialethiker aus Mainz gab die etwas angegammelte Story, daß Armut von der Poverté komme, Gelegenheit, zum wiederholten Mal den Satz loszuwerden »Leistung muß sich wieder lohnen!«, mit dem sein Landsmann Helmut Kohl einst nach 13 Jahren SPD-Regierungsbeteiligung die »geistig-moralische Wende« in der Bundesrepublik einläutete. Damit hat alles wieder seine neoliberale Richtigkeit: Beck 2006 ist Helmut Kohl 1982.

Der Unterschied: Die Erhöhung der Arbeitslosigkeit und insbesondere die der sogenannten Langzeitarbeitslosigkeit ums Doppelte und Dreifache seither hat sich für die deutschen »Leistungsträger« gelohnt.
Den kräftigsten Schub erhielt die Orgie der Umverteilung nach oben durch Gerhard Schröders »Agenda 2010«. Jetzt wird neue ideologische Starthilfe für die nächste Kürzungs- und Streichungsrunde benötigt.

Becks Konstruktion eines Milieus von Abzockern und Arbeitsunwilligen hat in der SPD eine spezielle Tradition. Siehe Schröders Faulenzerdebatte oder die Verlautbarungen von Herrn und Frau Clement, wonach jeder Arbeit findet, der will, und im übrigen von »Parasiten« die Rede war. Das war ungefähr zu dem Zeitpunkt, da die Zahl der offiziell gezählten Arbeitslosen 2005 erstmals mehr als fünf Millionen betrug.
Das Rezept ist stets das gleiche. Erst werde, so Annelie Buntenbach, das untere Drittel der Gesellschaft abgehängt, dann sage man den Schwächsten der Schwachen: »Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner.«

Satte Zulagen für das obere Drittel, mühsames Halten des Lebensniveaus im zweiten und Ausschluß des dritten Drittels von jeder Perspektive gesellschaftlicher Teilhabe, sei es Arbeit, sei es Politik, ist der Inhalt des bundesdeutschen Umverteilungsprogramms seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten. Mehr gibt der Kapitalismus nach dem Ende des Nachkriegsbooms nicht her.
Wenn durchs Bürgergemüt seit einiger Zeit die Vokabel »Unterschicht« wabert, dann ist das ein ideologischer Reflex dafür, daß denen oben sich von Zeit zu Zeit die Frage aufdrängt, warum die unten sich eigentlich alles gefallen lassen.
Die Antwort hat Kurt Beck gegeben: Weil die eben so sind, wie sie sind. Der Fatalismus des SPD-Chefs ist vor allem eine Aufforderung zum »Weiter so!«, nicht nachzulassen beim Ausquetschen.
Quelle:
http://www.jungewelt.de/2006/10-11/027.php

++
Dazu passend:
"Wo Lotto-Jackpots Peanuts sind
Wirtschaftsmagazin veröffentlicht Liste der reichsten Deutschen. Mehr als 100 Milliardäre"
von Dieter Schubert
--> http://www.jungewelt.de/2006/10-11/038.php

++
Außerdem:
"Du und nur Du bist Deutschland, Hartz IV! - über Bedarfsermittler und Denunzianten"
Hier: http://www.gerstendoerfer.de/bedarfsermittlier.html


Spannendes Interview zu Hartz IV:

http://www.gerstendoerfer.de/HartzInterview1.html
MarieTheres
Geschrieben am: 22.10.2006 20:19  Aktualisiert: 22.10.2006 20:19
Webmaster
User seit: 03.10.2005
aus: Bayern - Teneriffa
Beiträge: 1399
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern, du hast eh keine ...
Zwei Hinweise von Monika Gerstendörfer:


Hinweise NR. 1:
www.bdk.de (demnächst der Beitrag von 1. KHK Heinz Sprenger)

In der neuen November-Ausgabe der Zeitschrift "Der Kriminalist" des BDK (Bund Deutscher Kriminalbeamter www.bdk.de ) wird es einen Artikel des 1.KHK Heinz Sprenger geben, den ich sehr empfehlen kann.

Zweiter Hinweis:
Die systematischen, kriminellen Streichungen im Hilfesystem durch die Politik(!) der letzten Jahre(!) müssen WIR viel stärker anprangern. Tipp: 10.12. ist Tag der Menschenrechte...

LG
MG

MONALISA
22. Oktober 2006:
Wiederholung bei 3sat, 25.10.2006, 12.15 Uhr

Wenn Eltern töten und misshandeln

Kevin, Mehmet, Dennis. Was diese toten Kinder verbindet: Sie wurden Opfer ihrer Eltern, ihrer Familien in Not. Wichtig wäre es, diesen Familien Unterschützung anzubieten. Überzeugende Modelle existieren zwar auch in Deutschland, aber nicht flächendeckend.


Hilfe und Vorbeugung durch Modellprojekte
Kevin starb in Bremen, Mehmet in Zwickau, Dennis in Berlin. Was diese toten Kinder verbindet: Sie lebten in sozial schwachen Familien, geprägt von Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Um so wichtiger wäre es, diesen Familien in ihrer Not Unterschützung anzubieten, wie es sie in Finnland, Schweden oder der Schweiz gibt. Überzeugende Modelle existieren zwar auch in Deutschland, aber nicht flächendeckend.

In Berlin-Mitte leitet Gina Graichen das Berliner Kommissariat für "Delikte an Schutzbefohlenen". Nur in Berlin gibt es eine Polizeistelle, die sich ausschließlich um misshandelte und verwahrloste Kinder kümmert. Die Aufgabe der 16 Frauen und sieben Männer ist es, Kinder vor ihren eigenen Eltern zu schützen. Denn immer öfter werden auch ganz kleine Kinder misshandelt bis hin zum Tode, so Graichen.

Hinweise können Leben retten
Zusammen mit ihren Kollegen hat Gina Graichen Plakate entworfen und an öffentlichen Orten aufgehängt - als ein eindringlicher Appell an die Gesellschaft nicht wegzuschauen, nicht wegzuhören! Und wenn das Nottelefon im Kommissariat klingelt, fährt sofort jemand los. Denn solche Hinweise aus der Bevölkerung können Kinderleben retten. Sie können Kinder aus ihrem unvorstellbaren Martyrium befreien oder aber helfen, dass es erst gar nicht so weit kommt.

So wie in Alexandras Fall. Weil ihre Eltern zur Gefahr für sie geworden sind, bringt Kommissarin Gina Graichen sie ins Haus des Berliner Kindernotdienstes. Dieser und das Kommissariat arbeiten Hand in Hand. Gina Graichen schildert den Mitarbeitern des Notdienstes Alexandras Zuhause: "Alles verschmutzt, vermüllt. Die Eltern haben sich beide renitent gezeigt, waren unter Alkohol, so dass wir gesagt haben, wir nehmen Alexandra erst einmal raus."

Hilfe rund um die Uhr
Alexandra ist für die nächsten Tage in Sicherheit. Die Betreuer des Kindernotdienstes werden in Absprache mit ihren Eltern und dem Jugendamt überlegen, wie es weitergeht. Krisenintervention kombiniert mit kurzzeitiger Unterbringung. Das Berliner Modell hat Vorbildcharakter, so Christa Hömmen-Gornik, Leiterin des Berliner Kindernotdienstes: "Wir sind die einzige Einrichtung, die rund um die Uhr zur Verfügung steht. Wir sind eine soziale Feuerwehr und Berlin hat diese Notwendigkeit erkannt."

An 365 Tagen im Jahr rufen beim Kindernotdienst besorgte Kinder, Eltern, Nachbarn und Lehrer an. Fast 10.000 waren es 2005. Die meisten davon Kinder. Gömmen-Hornik: "Die sagen, meine Mutter ist noch nicht da, ich wollte mal fragen, ob mich meine Mutter einsperren darf? Dann wird mit dem Kind gesprochen, sozusagen ein Beratungsgespräch geführt. Kinder wollen wissen: 'Welche Rechte habe ich?' Es gibt ja auch Kinderrechte, nicht nur Elternrechte." Und wenn es Hinweise auf eine Kindeswohlgefährdung gibt, dann fahren Sozialarbeiter des Kindernotdienstes los, manchmal begleitet von der Polizei und entscheiden vor Ort, ob ein Kind gefährdet ist.

Modellprojekt zur Prävention
Ortswechsel. In Düsseldorf gibt es ein preisgekröntes Modellprojekt: "Zukunft für Kinder in Düsseldorf". Kindesmisshandlung will man hier verhindern, noch bevor die Kinder auf der Welt sind. Das Ziel: Risikofälle so früh wie möglich erkennen, idealerweise schon in der Geburtsklinik. Ein so genanntes Gefährdungs-Screening hilft, potenziell überforderte Mütter herauszufiltern.

Die Idee des Kinderneurologen und Initiators Dr. Wilfried Kratzsch: Im gelben Vorsorgeheft für Kinder werden mögliche Risikofaktoren wie Alkohol- und Drogenprobleme, psychische Erkrankungen und Minderjährigkeit der Eltern festgehalten.

Bündeln von Informationen
Das Projekt ist freiwillig. Wer mitmacht, bekommt Hilfe von Hebammen und Sozialarbeitern, steht aber unter konsequenter Beobachtung. Die Kinderpraxis von Dr. Axel Hoffmann liegt inmitten eines sozialen Brennpunktes, gehört zum Modellprojekt. Hier ist Pflicht, was sonst freiwillig ist: regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.

Bleiben sie aus, wird bei den Eltern nachgehakt. Bei Dr. Bernhard Dombrowski, dem Kinderarzt im Düsseldorfer Gesundheitsamt, laufen alle Fäden zusammen. Er sammelt alle Daten der Hebammen, Sozialarbeiterinnen und Kinderärzte. Keine wichtige Information soll irgendwo versanden. So könnte das gelbe Heftchen am Ende Kinderleben retten.

+++
Die getöteten Kinder
Eine erschreckend lange Liste

Die Liste der Kinder, die von ihren Eltern misshandelt und getötet werden, wird immer länger. Kevin, Mehmet, Karolina, Jessica und viele andere mussten qualvoll sterben. Ein Forschungsprojekt der Universität Leipzig hat ergeben, dass vor allem Ein- bis Vierjährige von Misshandlung und Vernachlässigung betroffen sind.
Sendung am 22.10.2006

Kevin war zwei Jahre alt, als man ihn in der Wohnung seines Vaters in Bremen fand. Sein Schädel war zertrümmert, die Beine mehrfach gebrochen. Der Vater hatte seine Leiche im Kühlschrank abgelegt.

Die Leiche in der Mülltonne
Mehmet wurde vier Jahre alt. In einem Reihenhaus in Zwickau wurde der kleine Junge misshandelt und geschlagen. Er starb an massiven Hirnblutungen. Auch der kleine Benjamin wurde nur zwei Jahre alt. Seine Eltern ließen ihn in einem Haus in Schlagenthin verhungern. Die Polizei fand seine Leiche in einer Mülltonne.

Karolina wurde drei Jahre alt. Tagelang war das kleine Mädchen in Weißenhorn zu Tode gequält worden. Ihre Mutter legte das sterbende Kind in einer Kliniktoilette ab. Die Liste der Namen der getöteten Kinder ist unerträglich lang: Marcel, Justin, Lukas, Dennis, Alex, Michelle, Jessica, sie alle wurden Opfer ihrer eigenen Familie. Misshandelt, missbraucht, gequält und verhungert.

Sprachlose Gesellschaft
In den vergangenen zehn Jahren haben die gemeldeten Misshandlungen um 50 Prozent zugenommen. Allein im Jahr 2005 waren es über 3000. Und die Dunkelziffer ist hoch. Laut UNICEF sterben in Deutschland pro Woche mindestens zwei Kinder durch Vernachlässigung oder Misshandlung. Feinde sind die eigenen Eltern, der neue Freund der Mutter.

Die Gesellschaft scheint sprachlos. Mal schauen Freunde oder Nachbarn weg, mal versagen die Ämter. Zu Lebzeiten sind die Kinder alleine gelassen worden. Erst nach ihrem gewaltsamen Tod gibt es Trauer und Entsetzen. Und Kerzen, die immer erst dann brennen, wenn es zu spät ist.

+++
Schutzlos gegen die Eltern
Viele Kinder werden von ihren Eltern schwer misshandelt

Immer wieder werden kleine Kinder von ihren Eltern geschlagen und vernachlässigt. Der Hannoveraner Wissenschaftler für Kriminologie, Christian Pfeiffer, ist der Ansicht, dass die Gefahr für Kinder im Osten doppelt so groß ist wie in Westdeutschland.
von Stefan Rüter, 20.10.2006

Der Tod des zweijährigen Kevin aus Bremen hat die Menschen aufgeschreckt. Nun werden fast täglich neue Fälle von Kindesmisshandlungen bekannt. Kleinkinder werden beschimpft, geschlagen, verletzt, bekommen nichts zu essen. Die Eltern sind teils drogen- oder alkoholabhängig. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) will nun Kinderrechte in der Verfassung verankern.

Teilgeständnis im Fall Mehmet
Immer wieder ist der Osten Deutschlands Schauplatz dieser schrecklichen Verbrechen. In der vergangenen Woche wurde im Zwickauer Stadtteil Schedewitz der vierjährige Mehmet zu Tode geprügelt.

Der 45-jährige Lebensgefährte der Mutter hatte die Rettungsleitstelle angerufen. Zunächst sah alles wie ein Unfall aus, aber die Ärzte stellten schnell fest, dass die Verletzungen nicht von dem angeblichen Treppensturz stammen konnten. Der Junge wurde offenbar schwer misshandelt, war unterernährt und starb letztlich an starken Hirnblutungen im Krankenhaus. Inzwischen hat das Paar ein Teilgeständnis abgelegt.

Totes Baby in Sangerhausen
In Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) wurde am gleichen Tag ein erst sieben Wochen altes Baby aufgefunden. Das Mädchen lag tot in der Wohnung der alkoholkranken Mutter. Die Todesursache der kleinen Leonie ist allerdings noch unklar. Schon bei der Geburt hatte sie einen Herzfehler.

Die Liste der gewaltsam zu Tode gekommenen Kinder ist lang: Im Oktober 2004 erstickte ein Untermieter in Plötzkau (Sachsen-Anhalt) die Zwillinge seiner Vermieterin. Im Juli 2005 entdeckte die Polizei in Brieskow-Finkenheerd (Brandenburg) neun Babyleichen. Und im Februar dieses Jahres wurde der zweijährige Benjamin aus Schiagentin (Sachsen-Anhalt) in einer Plastiktüte auf dem Grundstück seiner Eltern gefunden. Er war verhungert.

30.000 Familien bekommen Hilfe
Der Kriminologe Pfeiffer geht davon aus, dass 25.000 Kinder jährlich Opfer von Misshandlungen und Vernachlässigungen werden. Laut Statistischem Bundesamt bekamen im Jahr 2005 rund 30.000 Familien sozialpädagogische Hilfe.

Politiker wie Edmund Stoiber sprechen von einem "schrecklichen Versagen" der Behörden. Auch viele seiner Kollegen fordern Maßnahmen nach den erschreckenden Vorfällen in der vergangenen Woche. Für Kevin, Mehmet, Leonie und viele andere Kinder kommt allerdings jede Hilfe zu spät.

Quellen:
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,1020210,00.html
Gast
Geschrieben am: 22.10.2006 19:14  Aktualisiert: 22.10.2006 19:43
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern, du hast eh keine ...
Das Streben um sozialen Aufstieg hat nachgelassen...hui..ob das daran liegen könnte, dass viele Menschen arbeitslos sind und immer tiefer in eine Schuldenspirale rutschen? Statt den Blick auf die "soziale Leiter" zu richten, schauen sie halt, wie sie von den paar Mark ähm tschuldigung Euro, was zu essen auf den Tisch bringen.

2.5 Millionen Kinder leben in Deutschland in Armut und keiner fühlt sich zuständig...warum sehen wir eigentlich so wenig Bilder von diesen Armutsverhältnissen im eigenen Land? Schätze wir schämen uns zu sehr und ziehen Bilder halbverhungerter Kinder in Afrika vor, die sind so schön weit wech...da braucht man ja auch nur zur Fernbedienung zu greifen und das Program wechseln.

Wir können diese Zustände nicht länger hinnehmen wird kund getan. Warum nicht? Ging doch vorher auch ganz gut. Was hat sich jetzt geändert?

Zwei Sozialarbeiter sind zuständig für 116 Kinder...wie war das noch?? Deutschland braucht dringend mehr Kinder?

Fee
Geschrieben am: 21.10.2006 14:56  Aktualisiert: 21.10.2006 15:53
User seit: 27.11.2005
aus: Zürcher Weinland
Beiträge: 118
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern, du hast eh keine ...
Richtig Angela, du hättest für dich und deine Kinder ausgesorgt. Vor Jahren klagte ein ehemaliger Swissair Manager über schlaflose Nächte, als hätten wir Mütter die nicht. Die kassierten Millionen von Salair plus Millionen von Abfindungen. Das ist so ein Verhältnis Blödsinn. Die haben eine riesen Verantwortung, nehmen diese nicht wahr und werden zum Dank noch überschüttet mit Geld. Kann ich nur kopfschütteln. Also Angela, die Gerechtigkeit wird siegen, hab nur Geduld. Wünsche dir weiterhin viele liebe Menschen die dich unterstützen.

LG Fee
Erika
Geschrieben am: 21.10.2006 11:29  Aktualisiert: 21.10.2006 13:00
User seit: 03.02.2006
aus:
Beiträge: 12428
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern, du hast eh keine ...
Hallo Marie Theres!
Gerade habe ich Deine neue Kolumne gelesen. Gut wie immer! Aber ich habe eine persönliche Nr. 8:
10 Millionen Euro, um misshandelte und vernachlässigte Kinder zu finden - aber 1,2 Milliarden, um in Berlin Museen zu renovieren.

Erkläre mir das einer !!!!

Ich bin zornig! Liebe Grüße, Erika
Angela
Geschrieben am: 21.10.2006 11:18  Aktualisiert: 21.10.2006 12:59
User seit: 23.10.2005
aus: mit dem Herzen im Süden
Beiträge: 172
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern, du hast eh keine ...
Marie-Theres, du bist dran am Geschehen, wie immer.....super Text.....wir haben in Deutschland 2 Kindermorde wöchentlich .....Ja, es ist ein Kampf, den auch ich täglich/nächtlich führe, von mir kann sagen, ich versuche ständig auch auf Kosten meiner Gesundheit und meines Lebens den sozialen Abstieg meiner Kinder zu verhinderrn......ich hoffe, ich halte noch lange durch...könnte ich diese gewaltige Energie, diesen "Einfallsreichtum, ja Managementfähigkeiten in anderer Richtung nutzen, ich wage gar nicht daran zu denken, welches Honorrar ich dafür bekäme...
Ich kann andererseits aber auch viele verstehen, die einfach nur noch den Kopf in den Sand stecken -3./4. Generation von Sozialhilfe....es gibt kine Perspektive.... und nicht mehr die Kraft haben, zu sagen, ja wir sind die Unterschicht (warum muß dieses Wort negativ belastet sein, "neue Armut" oder so, finde ich übertüncht doch nur, daß finde ich negativ, abwertend zum Stillstand gezwungen, bei Unterschicht, hat man was in der Hand...und vorwärts gehts... aber hier sind wir, und wir warten nicht, daß ihr uns da oben was zuteil kommen laßt, sondern wir finden unseren eigenen Acker...Gruß Angela, mal traurig, aber nur Sekündchen, und dann voller Tatendrang



 

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