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Texte : Weibsstück - Die Doofen der Nation
Veröffentlicht von MarieTheres am 07.06.2008 22:20 (564 x gelesen)

„Hi, ich lese grade deine Kolumne über den Armutsbericht, da muss ich dir gleich erzählen, was mir passiert ist!“ höre ich meine aufgeregte Freundin. „Du weißt doch: nachdem mir mein langjähriger Job gekündigt wurde, habe ich Arbeitslosengeld erhalten.

Aber ich habe mir schnell einen Job in einem völlig anderen Beruf gesucht, weil ich dem Staat nicht auf der Tasche liegen wollte. Dabei wurden mir zwar die zwei Monate Praktikum- für fast umsonst- als Arbeitsverhältnis angerechnet und das Arbeitslosengeld wieder zurück gefordert, aber wenigstens habe ich dadurch den neuen Job bekommen! Und ich habe dort fast 2 Jahre gearbeitet, bevor ich mich selbständig gemacht und ein Gewerbe angemeldet habe. Die letzten zwei Jahre lief mein Laden gut, aber jetzt habe ich einen gut bezahlten Job im Ausland bekommen. Also habe ich das Gewerbe wieder aufgelöst. Die 2 Monate bis zum Abflug wollte ich mit Arbeitslosengeld überbrücken, schließlich hab ich als Arbeitnehmer immer feste einbezahlt. Aber von wegen Ansprüche! Laut Arbeitsamt müsste ich innerhalb 2 Jahren 12 Monate
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nachweisen. Kann ich aber nicht, darum bekomme ich auch kein Geld! Hast Du das gewusst? Sang- und klanglos verfallen sämtliche Ansprüche! Von wegen staatliche Hilfe! Jetzt hab ich 2 Pfund Papier zum Ausfüllen mitbekommen, damit ich Hartz IV beantragen kann. Fraglich ist, ob der Antrag bis zu meiner Abreise durch ist. Freiberufler sind echt die Doofen der Nation! Bin ich froh, wenn ich weg bin!“



© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 24

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User Diskussion
puenktchen
Geschrieben am: 11.06.2008 00:48  Aktualisiert: 11.06.2008 23:23
User seit: 24.10.2005
aus:
Beiträge: 2227
 Re: Weibsstück - Die Doofen der Nation
Lunke, sehr viel Ungereimtes gibst Du zum Besten, aber eine Aussage ist das nicht.

Natürlich muss jeder sehen, wo er bleibt, der Staat ist kein Versorgungsobjekt, denn der Staat - Hallo - das sind wir alle, alle die einbezahlen und auch alle, die aus diesem Topf schöpfen. Jeder muss doch sehen, dass er/sie sich selber versorgen kann und nicht der Allgemeinheit auf der Tasche liegt.

Es gibt wirklich Menschen, die es nötig haben, aber ausnützen ist nun wieder eine ganz ander Sache.

So wie Du redest, bist Du wirklich er Meinung, dass der Staat Dich total halten, hätscheln und auf die Höhe bringen sollte, so nicht. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und hat die Pflicht auch für sich zu sorgen, so weit er kann.

Wie sagte Kennedy schon, frage nicht, was das Land für Dich tun kann, frage, was Du für Dein Land tun kannst, er hatte recht. Genau diese Werte werden nämlich vergessen und gelten leider auch nicht mehr.

Jeder Cent der für jemand ausgegeben wird, wird von jemandem verdient, der hart arbeitet, das sollte man doch bitte nicht vergessen.

Natürlich bin ich der Meinung, das man Menschen in Not helfen muss, aber diese Aussage, dass ich ein gut gehendes Geschäft aufgebe und erwarte, dass der Staat mir die Überbrückung bezahlt, bis ich einen neuen Job bekomme, empfinde ich als Ausbeutung der arbeitenden Gesellschaft.

Wir verlassen uns alle zu sehr auf den Staat, wie wäre es denn, wenn wir uns mal wieder auf uns selbst besinnen würden und die Verantwortung für uns übernehmen würden.

Wenn ich mich selbständig mache, dann kann ich wohl auch das Kleingedruckte lesen und weiß genau, was mich erwartet und wenn nicht, dann bin ich wohl nicht fähig es zu machen. Auch der Sozialstaat ist kein unbegrenztes Sicherheitsnetz.

Wahrscheinlich hätte sie auch weiterhin Geld bekommen, wenn sie sich nicht selbst aus diesem Sozialnetz ausgeklinkt hätte. Jeder schreit, wenn es schief geht, aber keine will am Anfang diesen Beitrag leisten zur Absicherung für sich selbst.

In diesem Sinne, denkt mal nach


Pünktchen
lunka
Geschrieben am: 10.06.2008 12:33  Aktualisiert: 10.06.2008 20:41
User seit: 19.07.2007
aus:
Beiträge: 1222
 Re: Weibsstück - Die Doofen der Nation
ich wünsche der Freundin, dass ihr Job (ach man, warum eigentlich nicht mehr Arbeit oder Berufung als Beruf??? Warum dieses Wort "Job" . Für mich ist schon da inbegriffen: ständig auf der Hut sein, bereit für Wechsel, bereit für weitere Umzüge, und was ist, wenn meine beiden Kiddis nun mal hier zur Schule gehen werden, warum soll ich umziehen und deren Leben womöglich ruhinieren, nur wei ich einen "Job" haben muss) die Freude geben wird, die sie braucht und Unabhängigkeit vom Staat, die sie sucht.

(dafür ist sie halt von anderen Sachen abhängig. Wie jeder von uns ja auch).

Ich denke trotzdem, dass der Staat dafür da ist, um sich um seine Bürger zu kümmern, nicht nur um wirklich Bedürftige, um alle.
Und nicht nur um SV-Beiträge abzukassieren und andere Steuerneinnamen, um dann einfach zu sagen: sorry, das Geld ist mir, dem Staat, ausgegangen, das ich vorher von euch ja gesammelt hab .

Von den Freiberuflern wird einfach erwartet, dass sie sich selbst um ihre Rente und andere Einnahmeausfälle bemühen.
Falls jemand scheitert, gibt es immer noch Harz IV, was natürlich auch bei den Preisen nicht zum Leben reicht, aber zum Sterben ist es noch zu viel .
Deshalb kann sie da auf Arbeitslosengeld nicht zählen. Wie auch auf Rente von der gesetzlichen Rentenversicherung, falls sie da nicht freiwillig die Beiträge eingezahlt hat.

Auch Arbeitnehmer können sagen, wir sind die Doofen der Nation (besonders die, die für manche reiche "Freiberufler" (Konzernleitung z.B., manche Chefs) schuften unter schlechten Bediengungen und unterbezahlt, weil sie Angst haben, den "Job" zu verlieren, keine Einnahmen zu haben.
Was hat einer, der Netto 900€ verdient, für Arbeitslosengeld? Wie hoch? 67% mit Kind, so viel ich weiß, ein Jahr lang (monatlich immer Termin und Jobsuche klar, Pflicht, zumutbare Jobs) und davon muss er noch Miete, Essen, Fahrkarten oder Benzin zahlen und Kleidung und Wasser- Energiekosten. Und ich rede da gar nicht von der Rente, die er mal, falls er dann mit 67 noch lebt, bekommt. Wie hoch wird die denn ausfallen?

Sind da doch die Arbeitnehmer die Dummsten der Nation?

Besser gar nicht teilen auf Arbeitnehmer oder Freiberufler.
Fakt ist, es gibt solche, die ausgenutzt werden und wenige, die ausnutzen.
Deshalb müssen sich Freiberufler und Arbeitnehmer und HarzIV-Empfänger in dieser Frage vereinen und gemeinsam nach Lösungen suchen und nach Fehlern,
und nicht sich teilen und gegen einander sein.
Davon profitieren am meisten doch wieder die wenigen Ausnutzer.
ghic
Geschrieben am: 09.06.2008 13:44  Aktualisiert: 09.06.2008 19:27
User seit: 18.01.2008
aus: Braunschweig
Beiträge: 124
 Re: Weibsstück - Die Doofen der Nation
@jippie:
Was bitte, ist selbst- oder unverschuldete Arbeitslosigkeit?
Und sich schnell einen Job suchen, das ist wohl illusorisch.
Das hätten alle gerne, die Arbeit-Habenden und die Arbeit-Suchenden.
puenktchen
Geschrieben am: 08.06.2008 23:24  Aktualisiert: 09.06.2008 19:25
User seit: 24.10.2005
aus:
Beiträge: 2227
 Re: Weibsstück - Die Doofen der Nation
Ganz egal was man in seinem Leben tut, aber lesen und sich informieren wie es läuft, müßte dann doch schon sein. Tut mir leid, aber Mitleid ist hier nicht angebracht.

Warum immer nach dem Staat schreien, wenn man sich selbst dämlich anstellt, denn dämlich war dieser ganzer Ablauf und die Aktion doch schon. Für Dummheit bezahlt eben jeder selbst und auch dafür, dass man sich vorher nicht gut genug informiert hat.


Pünktchen
Gast
Geschrieben am: 08.06.2008 20:22  Aktualisiert: 08.06.2008 22:32
 Re: Weibsstück - Die Doofen der Nation
Hab ich das richtig gelesen "Schnell einen Job in einem anderen Beruf gesucht".
In Deutschland? Bei der Arbeitslosenquote und dann schnell?
Das ist nicht sehr glaubwürdig.

Helga
jippie
Geschrieben am: 08.06.2008 12:42  Aktualisiert: 08.06.2008 20:17
User seit: 30.12.2005
aus:
Beiträge: 3928
 Re: Weibsstück - Die Doofen der Nation
Es gibt doch die freiwillige Arbeitslosenversicherung für Selbstständige. Warum wurde da nichts eingezahlt? Es ist immer das Gleiche. Das Geld wird von Selbständigen gespart und wenn man dann in die Situation kommt, wo man darauf zurück greifen muss, ist das Gejammer groß. Für die Selbstverwirklichungspläne ist die Solitargemeinschaft nicht zuständig.
Der Sinn der Arbeitslosenversicherung ist in NOTFÄLLEN zu unterstützen. Es gibt keinen automatischen Anspruch um zu überbrücken. Wenn man einen gut gehenden Laden schließt, um dann ins Ausland zu gehen, ist das wahrlich kein Notfall.
Dieser Satz "Aber ich habe mir schnell einen Job in einem völlig anderen Beruf gesucht, weil ich dem Staat nicht auf der Tasche liegen wollte....." sollte doch wohl selbstverständlich sein und nicht ein besonders zu huldigender Umstand.
Ich verstehe dieses Anspruchsdenken einfach nicht.
Das Arbeitslosengeld gezahlt wird, wenn man unverschuldet einen Job verliert, ist für mich selbstverständlich. Aber alles andere nicht. Ich wünsche der Prodagonistin alles Gute im Ausland. Vor allem das sie dort nicht arbeitslos wird.....unverschuldet.
Subura
Geschrieben am: 08.06.2008 11:25  Aktualisiert: 08.06.2008 20:16
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aus: Niederrhein
Beiträge: 7887
 Re: Weibsstück - Die Doofen der Nation
Na, da kann deine Freundin aber noch froh sein, dass es sich "nur" um das Arbeitslosengeld handelt, was nicht gezahlt wird.
Wäre sie erkrankt, nachdem sie ein paar Jahre nicht in die Rentenversicherung eingezalt hat, dann wär nämlich Essig mit Erwerbsunfähigkeitsrente.
Die bekommt nur, wer während der letzten fünf Jahre drei Jahre eingezahlt hat, gleichgültig, wie lange er zuvor schon gelöhnt hatte.
Heißt im Umkehrschluss, einer, der gerade mal drei Jahre Berufsleben hinter sich hat, würde sie bekommen, einer mit 30 Jahren Maloche nicht, sofern er aus irgendwelchen Gründen eine Pause von mehreren Jahren einlegt.

Es lebe die Logik!



 

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