Wenn eine Frau weiß, was sie will, wenn sie sich durchsetzt, Karriere macht, es schafft, einen Mann vom Thron zu stürzen und obendrein noch sehr attraktiv ist, dann kann das ja nicht mit rechten Dingen zugehen! So denken viele Männer. Sie versuchen sofort krampfhaft, den „frischen Wind“ aus den Segeln zu nehmen und starten die verbale Regatta.
Gabriele Pauli hat mittlerweile viele Spitznamen und muss sich einiges gefallen lassen.
„Sie sind nicht wichtig!“, rüffelte Ministerpräsident Stoiber die Zerstoiberin. „Ich weiß nicht, wie ernst gemeint diese Kandidatur überhaupt ist. Ihre Chancen schätze ich nicht als sehr hoch ein“, sagt Beckstein über die CSU-Rebellin. Parteikollegen finden das Ansinnen des „Latexmodels“ lächerlich, einen Mediengag. Reine Provokation leiste sich die „Heldin der Basis“. Und bei manchem bierseligen Parteifußvolk wird die „Jeanne d‘Arc der CSU“ gleich zur „Hexe“.
Aber hallo, ich dachte immer, nur Frauen seien stutenbissig? Und wo, bitte schön, geht’s hier zur Gleichberechtigung?
„Schon allein die Kandidatur ist ein Erfolg“ sagt Frau Pauli. Das ist richtig, denn wer etwas verändern möchte, muss damit rechnen anzuecken und abgelehnt zu werden. Im Englischen sagt man the personal is the political, das Persönliche ist das Politische. Und persönlich sind wir Frauen, wenn wir unseren Standpunkt vertreten können und wenn sich in unserer Haltung die Wünsche, Träume und Sehnsüchte widerspiegeln, die wir leben.
Mit oder ohne Politik.
© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 30
User | Diskussion |
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Brigitta-B | Geschrieben am: 24.07.2007 01:59 Aktualisiert: 26.07.2007 12:27 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 4761 |
![]() Damit hatten die guten konservativen CSU-ler wohl nicht gerechnet, dass "die Pauli" nun auch noch als Kandidatin für den Partei-Vorsitz antritt. Wie kann sie nur?
Schade eigentlich, dass der Ministerpräsidenten-Posten vom Beckstein bereits in Beschlag genommen ist. Auf den Stuhl hätte doch Gabriele Pauli auch gepasst ![]() Brigitta-Barcelona |
Sisou | Geschrieben am: 23.07.2007 11:43 Aktualisiert: 23.07.2007 16:13 |
![]() ![]() User seit: 23.07.2007 aus: Berlin Beiträge: 2 |
![]() Ich glaube, von der Gleichberechtigung sind wir noch sehr weit entfernt, auch wenn so oft das Gegenteil behauptet wird. Solange sich Frauen in führenden Positionen nicht nur für ihre Arbeit zur Rechenschaft ziehen lassen müssen, sondern auch für ihre vorhandene oder nichtvorhandene Attraktivität und für ihre Familienplanung... solange ist etwas faul.
![]() Und zur Stutenbissigkeit... Frauen können erfolgreichere Frauen auf so heimtückische Art in der Luft zerreißen, dass die verbalen Attacken der Altmänner-CSU-Riege ein Kinderklacks sind. ![]() |
Blackforest | Geschrieben am: 22.07.2007 17:54 Aktualisiert: 22.07.2007 17:56 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 1927 |
![]() Meine Stimme hat sie. Mir hat es gefallen, wie sie kürzlich den "Herren-Club" um den Münchner Hofgarten aufmischte.
Grüße Wolfgang End |