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Texte : Der kleine Adolf
Veröffentlicht von MarieTheres am 31.01.2009 06:59 (509 x gelesen)

Es war einmal ein kleiner Junge, 3 Jahre alt, der im Land des ersten schwarzen Präsidenten, der unbegrenzten Möglichkeiten und der unmöglichsten Namensgebung lebte: seine Eltern tauften den Buben auf die Vornamen Adolf Hitler und keiner störte sich daran.

Wahrscheinlich wäre diese Namensgebung niemandem sonderlich aufgefallen, wenn sein Vater sich nicht lauthals bei den Zeitungen beschwert hätte. Denn der kleine Adolf Hitler feierte seinen dritten Geburtstag und sollte eine Geburtstagstorte als Überraschung erhalten. Aber die Supermarktkette weigerte sich beharrlich, die Torte mit seinem Namenszug in Zuckerguss zu dekorieren. Der dreifache Vater schimpfte wütend im Interview: „Das sind doch nur Namen! Ja, das waren damals schlimme Leute, aber meine Kinder sind klein und wachsen unter anderen Bedingungen auf!“ Hätte der Vater bloß nicht so laut geschrieen! Denn so wachte das Jugendamt auf, schaute bei den Eltern vorbei und stellte fest, dass die Eltern den Holocaust - also die massenhafte Vernichtung der Juden durch die Nazis - leugneten und Hakenkreuze im ganzen Haus zu finden waren. Obwohl die Eltern ihre Kinder weder vernachlässigt, noch gewalttätig behandelt hatten, wurden ihnen der kleine Junge und seine Schwestern weggenommen und bei anderen Familien untergebracht. Was aus dem kleinen Adolf Hitler wurde, wissen wir nicht, noch nicht. Dieses Kapitel schreibt die Zukunft. Denn auch wenn man es nicht für möglich hält, diese Geschichte ist NICHT erfunden, sondern so geschehen letzte Woche in New Jersey (USA). Nomen est Omen?




© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 06

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User Diskussion
Gast
Geschrieben am: 01.02.2009 21:59  Aktualisiert: 02.02.2009 11:38
 Re: Der kleine Adolf
Ich glaube nicht, dass die Eltern nur so einfach bekloppt sind. Dahinter steckt eine Absicht oder auch eine Verehrung für den Nationalsozialismus. Das finde ich abscheulich und da fehlen mir auch die Worte. Am Schlimmsten finde ich daran, dass es hier wieder zu Lasten von Kindern geht.
ghic
Geschrieben am: 01.02.2009 21:56  Aktualisiert: 02.02.2009 11:38
User seit: 18.01.2008
aus: Braunschweig
Beiträge: 124
 Re: Der kleine Adolf
Wer sein Kind Adolf Hitler nennt, wird sich etwas dabei gedacht haben.
Und wer den Holocaust leugnet und seine Wohnung mit Hakenkreuzen dekoriert, der vermittelt seine "Werte" auch an seine Kinder weiter, die wohl das leben werden was ihnen vorgelebt wird und wurde.
Und deshalb glaube ich, dass das Jugendamt dem Kind am Ende einen Gefallen getan hat. Es wird sein Leben lang an seinem Namen zu "tragen" haben und an dem was seine Eltern ihm vermittelten.
Was aus dem kleinen Adolf einmal werden wird, weiß niemand.
Doch es bliebt zu hoffen, dass dann Nomen nicht Omen bleiben wird.
lunka
Geschrieben am: 01.02.2009 00:31  Aktualisiert: 01.02.2009 20:05
User seit: 19.07.2007
aus:
Beiträge: 1222
 Re: Der kleine Adolf
Schwer zu glauben, dass diese Geschichte keine Zeitungsente ist.

Wo waren denn die Behörden, die zumindestens eine (bzw. 3, Geschwister haben ja auch "komische" Namen) Geburtsurkunde ausgestellt haben?

Oder wird in den USA keine Geburtsurkunde ausgestellt?

Erst ein Supermarkt (ausgerechnet bei einer Geburtstagstorte) weigert sich, mit dem Namen zu dekorieren.

Dann plötzlich werden auch Behörden wach, samt Jugendamt.

Und vorher hat keiner gewusst, dass die Kinder komische Namen haben? Wie hat man die denn angeredet, in der Schule, im Kindergarten?

Ich kann es einfach nicht glauben, dass Anlass bloß eine Geburtstagstorte gewesen sein soll.
Bisher ging es doch ganz gut mit der "Akzeptanz", offenbar.

Ich persönlich kann die Geschichte nicht überprüfen, habe keine Einsicht in Einwohnermeldeamt-Unterlagen etc.
Neige dazu, die Geschichte als Zeitungsente zu betrachten.

Nur der Vater wurde interviewt, was ist mit der Mutter? Evtl. hat sie andere Ansichten, warum darf sie Kinder nicht behalten?
(Eltern können ja notfalls zu einem "Aufklärungsunterricht" geschickt werden, gewaltsam den Kindern gegenüber waren die ja lt. Zeitungen nicht)

Wurden denn die Kinder gefragt? OB sie bei Mama Papa bleiben wollen, wie die mit den Namen klar kommen, ob die wissen, was der Name bedeutet usw. usw.

Ansonsten,
wie kann man als Eltern das Kind so benennen?

Kann man die Namensgebung rückwirkend ändern? Wenigstens als Kind, wenigstens mit 18 Jahren.
Damit dieser Blödsinn aufhört.
(vorausgesetzt die komplette Geschichte ist wahr)
Subura
Geschrieben am: 31.01.2009 17:40  Aktualisiert: 01.02.2009 20:03
User seit: 27.02.2007
aus: Niederrhein
Beiträge: 7887
 Re: Der kleine Adolf
Die Dummheit mancher Menschen ist nicht zu überbieten!
Gast
Geschrieben am: 31.01.2009 13:21  Aktualisiert: 01.02.2009 20:02
 Re: Der kleine Adolf
Seinen Kindern Obstnamen (peaches, apple) zu geben, klingt zwar im ersten Moment viel freundlicher, hat aber sicher den gleichen Hintergrund. Bekloppte Eltern.
MonikaGe
Geschrieben am: 31.01.2009 12:42  Aktualisiert: 01.02.2009 20:00
User seit: 23.09.2008
aus:
Beiträge: 74
 Re: Der kleine Adolf
Nomen est omen?
Ja.
Und: Sprache schafft UND spiegelt Wirklichkeiten.

So ist das nunmal.

In diesem Falle ja überdeutlich.
Wer sein Kind nach einem Massenmörder benennt, muss in der Tat ein Fall für Jugendamt & Co. werden.

Mir tut das Kind so leid. Adolf Hitler ist eben nicht nur ein Name. Er steht für entsetzliche Menschenrechtsverletzungen; und zwar so schlimme, dass sie den ganzen Planeten Erde geprägt haben.

Danke für Kolumne, liebe Marie Theres.
Knuffies dafür
von Monika



 

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