Mit einer kindlichen Freude wirft sie beim Schaukeln die Beine in die Luft. Auf und nieder, es kitzelt sichtlich im Bauch. Sie genießt die Zeit auf dem Spielplatz. „Lass uns jetzt heimgehen!“, ruft die wartende Stimme von der Bank.
„Ich hab Hunger!“ – „Nein, noch nicht. Ich mag noch weiter spielen, jetzt, wo ich meine Hemmschwelle überwunden hab! Lass uns lieber wippen, das macht Spaß!“ Die Augen der wartenden Person verdrehen sich genervt nach oben. Sie aber kümmert sich gar nicht darum. Freudig rennt sie auf den Wackelhocker zu. „Guck mal, das stärkt die Hüftenmuskulatur! Und den Wellenbalken werd’ ich im Anschluss ausprobieren, der trainiert nämlich den Gleichgewichtssinn! Oder soll ich erst mit den bunten Drehknöpfen meine Finger und Handgelenke lockern?“ Sie jauchzt auf, als sie im Parcours die Reckstangen, Trittbretter und den Treppenaufstieg entdeckt. Aber erstmal zur Rutsche. Mühevoll klettert sie die Treppen rauf und rutscht mit einem dicken „Juhu“ runter. Kleine Hände nehmen Sie in Empfang. „Wie kann man mit 72 Jahren noch so verspielt sein? Ich mag heim, ich hab Hunger, Oma!“ – „Na gut, dann gehen wir!“, sagt sie außer Atem und streichelt ihrer Enkelin über den Kopf. Gemeinsam gehen die zwei unterschiedlichen Spielgefährten aus dem Park. „Von 0 bis 100 Jahren“ steht auf dem Schild, welches am Gartenzaun angebracht ist. Einer von den rund 20 generationsübergreifenden Spielplätzen in Bayern. Bewegung ist gesund – Spielalter verbindet!
© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 45
User | Diskussion |
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Gast | Geschrieben am: 05.11.2008 13:44 Aktualisiert: 05.11.2008 21:33 |
![]() Fällt mir ein, dass mein Mann und ich im letzten gemeinsamen Deutschlandurlaub im Indoor-Spielcenter prima Spaß hatten. Dabei habe ich feststellen können, dass klettern, toben und rutschen sauanstrengend sein kann.
Eigentlich bräuchten wir dann doch gar keine generationsübergreifenden Spielplätze...mmh...gut, die Schaukeln könnten ein bisschen mehr Platz für den Hintern bieten ![]() |
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Subura | Geschrieben am: 04.11.2008 19:39 Aktualisiert: 04.11.2008 20:42 |
![]() ![]() User seit: 27.02.2007 aus: Niederrhein Beiträge: 7887 |
![]() Also ich geh regelmäßig schaukeln, allerdings auch meist erst gegen Abend oder bei schlechtem Wetter ... nicht weil ich ein Problem hätte, wenn mich jemand sieht, aber es gibt meist nur ein oder zwei Schaukeln auf den Spielplätzen, und die sind natürlich sonst von Kindern belegt.
Hihi, vor vielen Jahren war ich mal in Scheveningen. Die haben dort eine tolle Landungsbrücke, damals mit einer Megarutsche vorne auf der Spitze. Son Röhrenteil mit Abzweigungen drin. Ich stellte mich brav in die Reihe wartender Kinder an und wunderte mich, warum sich immer wieder welche dreist vor mich pfuschten, bis mir auffiel, dass die sicher dachten, ich warte nur auf ein Kind. Auf die Idee, dass ich mich da selber vergnügen wollte, kamen sie eher nicht. Vielleicht sollten auch Kinder lernen, toleranter zu sein? ![]() |
Brigitta-B | Geschrieben am: 03.11.2008 23:51 Aktualisiert: 04.11.2008 00:06 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 4761 |
![]() @Recono, skateboarden tu ich nie mehr! Das wollten mir meine Kinder vor vielen Jahren mal beibringen. Resultat: Ich landete mit gebrochenem Ellbogen in der Klinik
![]() Brigitta-Barcelona |
Gast | Geschrieben am: 03.11.2008 12:31 Aktualisiert: 03.11.2008 15:14 |
![]() Ich habe diese Art Spielplätze zwar noch nicht gesehen oder erlebt, denke aber - tolle Idee.
Mind you, gestern bin ich mit Volleyball, Football, Kind, erwachsenem "Kind" und Hund zu Jaimes Schule gefahren. Ball gespielt, mit Hund gelaufen, mit Hund gerannt, Stöckchen geworfen. Jaime beim Skateboarding zugesehen, mich prima mit erwachsenem Sohn unterhalten, zwischendurch wieder Ball gespielt. Bewegung tut gut und muss nicht unbedingt etwas kosten. Life is good! |
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Brigitta-B | Geschrieben am: 02.11.2008 23:32 Aktualisiert: 03.11.2008 11:06 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 4761 |
![]() Ist dies vielleicht der Grund, warum wir eine KiTa, einen KiGa haben, damit ich offiziell schaukeln, auf die Rutsche gehen etc. kann?
...schließlich habe ich anno dazumal die ersten Gummibärlis auch viel zu früh gekauft, als dass sie hätten für meinen Sohn sein können. Aber es kam mir trotzdem als "Entschuldigung" okay vor, d.h. ich meinte dann, die Verkäuferin am Kiosk nahm nicht mehr an, dass sie eigentlich für mich waren. Brigitta-Barcelona |
Gast | Geschrieben am: 02.11.2008 15:05 Aktualisiert: 02.11.2008 18:25 |
![]() Eigentlich braucht man ja keine eigenen "generationsübergreifenden" Spielplätze (schreckliches Wort, hab aber gegoogelt: man sucht nach einem passenderen) , sondern die Erwachsenen sollten sich nicht blöd vorkommen, mit den Kindern auf normalen Spielplätzen mitzutun. Diese Hemmschwelle hab ich noch nicht überwunden
![]() Manchmal mach ich's auch - wenn alle Kleinen schon fort sind, und niemand mich sieht ![]() |
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