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Texte : Brigitta Pucher - Können Puchers ohne Hund leben?
Veröffentlicht von MarieTheres am 28.10.2008 11:48 (452 x gelesen)

Am 18. April 2007 mussten wir unseren 15 Jahre alten Boxer Max einschläfern lassen. 15 Jahre mit Max, das war eine sehr lange Zeit, denn die mittlere Lebenserwartung eines Boxers liegt bei 8 bis 10 Jahren.

Nun kamen wir also alleine von der Tierärztin nach Hause, ohne Hund. Wir hatten während 28 Jahren immer Hunde gehabt ... was nun? Die Kinder sind längst aus dem Haus, d.h. Max war eh zwischenzeitlich unser Hund gewesen, nicht mehr derjenige, der Kinder. Wollten wir uns durch einen weiteren Hund festbinden lassen? NEIN, definitiv nicht!

Es wurde Sommer, zum ersten Mal fuhren wir in den Sommerurlaub, ohne dass wir ein Hundeheim organisieren und teuer bezahlen mussten – wie angenehm. Wie schrecklich, zum ersten Mal mussten wir nach dem Urlaub nicht im Hundeheim anrufen, um zu melden, dass wir wieder zurück waren, sie könnten den Hund nun bringen.

Es wurde Herbst, ich vermisste die langen Spaziergänge mit meinem Hund ... nein, im Sommer hatte ich sie nicht vermisst. In der Bruthitze waren sie sowohl für Hund, wie auch für mich eine Qual gewesen. Wir hatten sie jeweils auf ein Minimum beschränkt, nur grad soviel, dass wir beide kein schlechtes Gewissen haben mussten.

Aber jetzt im Herbst? Mann, ich unternahm ja gar nichts mehr, denn alleine war ich echt zu faul vors Gartentor zu gehen. Brauchte ich evt. doch wieder einen Hund? Aber wasfür einen Hund? Einen Boxer nicht mehr, darüber waren mein Mann und ich uns einig. Max war so einmalig, kein weiterer Boxer würde jemals so sein können wie Max. Aber wir würden ihn immer mit Max vergleichen, das wäre unfair einem neuen Hund gegenüber. Darum kein neuer Boxer!

Dobermann, meinte mein Mann. Ne, auf keinen Fall, das wollte ich nicht. Hallo, wir leben in Spanien. Dobermann-Besitzer haben hier einen ziemlich schlechten Ruf, den wollte ich nicht haben.

Wir machten uns weiter keine grossen Sorgen über einen neuen Hund, aber irgendwo im Hinterkopf schwebte der Gedanke doch rum. Irgendwann kam es über mich wie der Schlag aus heiterem Himmer: Rhodesian Ridgeback! Mein Mann stand – wie gewohnt – auf dem Schlauch, hatte keinen blassen Schimmer, wovon ich redete. Zum Glück besitzen wir aus alten Zeiten noch ein Hundebuch, worin auch der Rhodesian Ridgeback abgebildet und beschrieben ist. Ich kam plötzlich drauf, weil wir vor 25 Jahren in USA Bekannte hatten, die stolze Besitzer eines Rhodesian Ridgeback waren – ein super-toller Hund, der mir unheimlich gut gefiel.

Als ich dann unserem Sohn gegenüber noch etwas erwähnte, flippte der beinahe aus, denn die Eltern von zwei Studienkollegen von ihm haben auch RR’s. Er schrie auch gleich: „Müsst ihr kaufen, sind super-tolle Hunde!“ Bevor ich irgend etwas in die Richtung unternahm, erkundigte ich mich allerdings noch bei Hundespezialisten. Alles nur positive Antworten.

Tja, und dann begann die Sucherei und die Ernüchterung: Es gibt kaum Züchter in Spanien! Hund aus dem Ausland importieren? Na ja, beinahe wäre ich dazu bereit gewesen, wenn nicht...

... ja, wenn meine Tochter und ich nicht eines Tages noch beschlossen hätten, bei unserer alten Tierhandlung vorbei zu gehen und dort den Besitzer zu fragen, was er von den RR’s halte. Wie schon so oft zuvor, bekamen wir auch von ihm die Antwort: „Super tolle Hunde!“ Nur diesmal kam noch ein Nachsatz: „Seid ihr interessiert an einem Rhodesian Ridgdeback oder warum fragt ihr?“ Meine Tochter und ich schauten uns gegenseitig an: „Ja, eventuell, warum?“ „Ein Freund von mir züchtet sie, ist internationaler Juror der RR’s und selbst Tierarzt. Ich kann ihn also nur empfehlen als Züchter.“ Ha, ein Züchter in Spanien!!! Wir hatten es geschafft, denn 2 Tage später bekam ich Bescheid, dass ich Ende November „Mutter“ würde und dass ein Mädchen für mich reserviert sei, falls es eins gebe.

Wie nur unschwer zu ersehen ist, sind seither einige Monate vergangen.

Ich wurde nicht Ende November „Mutter“, sondern erst am 5. Dezember 2007. Das Glück war unglaublich erfüllend, auch wenn ich diesmal das „Baby“ nicht auf die Brust gedrückt bekam in der Klinik.

Am 27. Dezember durften wir jedoch bei fürchterlichem Wetter nach Huesca – Spanien’s Nordwesten, teilweise Skigebiet – fahren, um unser Baby zu besuchen. Meine Güte, nur grad mal eine Hand voll war sie unsere Ashanti – Strong Woman of Africa. Ja, so hiess sie, denn ich hatte auf der offiziellen Rhodesian Ridgeback Seite im Internet Namen studiert. Eine „starke afrikanische Frau“ sollte sie werden, unsere Ashanti, von der war sie jedoch bei unserem Besuch noch weit entfernt. Aber sowas von süss war sie, dass ich sie am liebsten gleich mit nach Hause genommen hätte. Logischerweise konnte ich das nicht, denn sie musste ja noch bei ihrer Mutter und den Geschwister bleiben.

Ende Januar 2008 kam sie dann zu uns, immer noch sehr klein, aber doch schon mindestens dreimal so gross wie am 27. Dezember 2007.

Tja, und seit dann dreht sich bei uns eigentlich praktisch alles nur noch um die immer grösser und frecher werdende Ashanti. D.h. ich kümmere mich darum, dass das kleine Biest eben nicht immer frecher wird, dass ich, bzw. wir noch die Überhand in diesem Haus behalten, nicht sie zum Boss wird, was sie tagtäglich versucht zu werden.

Wie war das nochmal mit der „strong African Woman“? Ich dachte dabei eigentlich weniger an einen starken bis sturen Willen, sondern eher an eine starke Frau. Tja, nun habe ich halt eine sture Frau, die wirklich erzogen werden muss. Naja, habe ja Erfahrung, so eine habe ich schon mal erzogen, jedoch eine menschliche, die mich immer wieder bis zum Letzten auf die Probe gestellt hat. Sie ist heute beinahe 24 Jahre alt und heisst Catherine Pucher....

Ob ich wieder tägliche Spaziergänge mache? Ha, dass ich nicht lache! Zweimal pro Tag bin ich unterwegs, am Vormittag mindestens 1 Stunde, am Nachmittag meistens 2 bis 3 Stunden, denn die RR’s brauchen so viel Bewegung, sonst werden sie ihre überschüssige Energie nicht los. Wenn wir zurück kommen, bin ich platt, Ashanti spielt dann noch einige Zeit im Garten.

Zusammenfassung: Puchers können nicht ohne Hund sein!

Zwischenzeitlich ist Ashanti 10 Monate alt, mehr oder weniger gut erzogen, d.h. sie gehorcht aufs Wort, wenn sie will. Im Moment gehorcht sie gerade etwas weniger, weil sie in der „Sturm- und Drang-Zeit“ ist, d.h. sie durchläuft ihre erste Läufigkeit.

Heute habe ich wieder etwas gelernt: Sie kann die Hundekekse auch auf der Etage von ca. 1,60 m erreichen! Scheibenkleister, aber auf dem Weg dahin hat sie noch ein Glas runter geschlagen. Erstmal große Panik, dann musste sie aus der Küche raus, damit ich die ganzen Glassplitter zusammenkehren konnte, danach die Hundekekse woanders verstecken. Mensch, hat das „Ding“ gewachsen!

© Brigitta-Barcelona
Herbst 2008

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User Diskussion
Subura
Geschrieben am: 31.10.2008 00:05  Aktualisiert: 31.10.2008 12:32
User seit: 27.02.2007
aus: Niederrhein
Beiträge: 7887
 Re: Brigitta Pucher - Können Puchers ohne Hund leben?
Natürlich könnt ihr nicht ohne ...

Wünsche euch weiter viel Spaß mit "das Ding"!
Gast
Geschrieben am: 30.10.2008 10:19  Aktualisiert: 30.10.2008 11:40
 Re: Brigitta Pucher - Können Puchers ohne Hund leben?
Nachdem ich diese nette Geschichte gelesen habe, bin ich zu der Erkenntnis gelangt "Puchers können auf gar keinen Fall ohne Hund leben!"



 

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