Nein, es fällt mir nicht schwer, vierzig zu werden. Im Gegenteil, ich freue mich darauf. Klingt vielleicht eigenartig, aber für mich liegt mein schwerstes Jahrzehnt endlich hinter mir und ich erwarte mit Spannung meinen neuen Lebensabschnitt.
Mal zurückdenken: mein 30. Geburtstag fing schon merkwürdig an. Irgendwie hatten mich alle vergessen, außer meiner kleinen Familie. Am Abend erhielt ich einen Anruf von meiner Mutter: „Schatzilein, heute vor vierzig Jahren...“ sagte sie zu mir. „Mami, ich bin heute 30 geworden!“
Ich muss zugeben, dass sie damals schon nicht mehr ganz gesund war und das Verhältnis zur Zeit verloren hatte. Aber ich werde ihre Glückwünsche jetzt annehmen, auch wenn sie nicht mehr lebt.
Du meine Güte, was habe ich alles erlebt in diesen zehn Jahren! Kleinkinder mit Asthma, Umzug nach Teneriffa, eine fremde Sprache erlernt, das Multitasking als Familienmanagerin, Lungenembolie und Schilddrüsenüberfunktion... und dann, mit 35 Jahren, der große Drang nach Veränderung: Mir wurde bewusst, wie abhängig ich war, dass ich keine Rente erhalten würde, keine beruflichen Wiedereinstiegeschancen hatte. Ich krempelte die Ärmel hoch, gründete die Hausfrauenrevolution und fing an, mir einen Beruf zu erschreiben. Von Zuhause aus. Die AKTUELLE gab mir meine erste große Chance: ich wurde Kolumnistin. Mittlerweile hab ich schon über 140 Kolumnen geschrieben und Muttern ist mir ans Herz gewachsen. Ich schrieb, zusammen mit den Frauen der Hausfrauenrevolution, mein erstes Buch „If pigs could fly“ (Piper Verlag), betitelt nach einem englischen Sprichwort, das auf Deutsch „Das Unmögliche möglich machen“ bedeutet. Ich schaffte es, der Vereinsamung am Herd zu entfliehen und mein Leben umzugestalten. Ich stellte fest, dass ich mit meinem Anliegen nicht allein war, dass der Kampf um die Rechte und die Anerkennung von uns Müttern in dieser Gesellschaft dringend von Nöten war. Ich durchbrach nicht nur meine Sprachlosigkeit, sondern auch die vieler Frauen.
Ein weiterer Einschnitt in meinem Leben war der Tod meiner Mutter. Und die Konsequenz meiner Revolution: nach 18 gemeinsamen Jahren reichte ich die Scheidung ein.
Es war mein Jahrzehnt des Umbruchs und der Lebensveränderung. Jetzt endlich, mit vierzig, werde ich die Früchte meiner Mühen ernten können: Kinder, die groß werden und geworden sind und die ich nacheinander aus dem heimatlichen Nest schmeißen muss.
Mein neues Buch „Wie Frauen ticken“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf), das ich gemeinsam mit Hauke Brost geschrieben habe und das im Herbst 2006 erscheint.
Neue Aufgaben erwarten mich. Selbst meine ersten Falten begrüße ich, das Buch meines Lebens, das mir ins Gesicht geschrieben ist.
Ich bin angekommen in der Mitte des Lebens und ich freue mich auf meinen Neuanfang. Die Zeit ist reif, meine Träume und Wünsche endlich zu leben - an meinem Geburtstag fang ich gleich damit an: ich schenke mir eine Reise nach Paris und feiere dort meine runde Zahl. Zusammen mit meinen Kindern in der Stadt meiner Träume. Und denke mir, mit Stolz und mit einem Schmunzeln:
40, na und?
30.06.2006
User | Diskussion |
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Gast | Geschrieben am: 03.07.2006 14:44 Aktualisiert: 03.07.2006 17:06 |
![]() doch rinchen, du hast recht, ich war wohl nicht ganz bei der sache
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Gast | Geschrieben am: 03.07.2006 12:54 Aktualisiert: 03.07.2006 13:00 |
![]() Nö, rinchen, habe ich nicht. Die sind auch especially for Marie-Theres, von wegen Chuzpe und so....
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Rinchen | Geschrieben am: 03.07.2006 06:25 Aktualisiert: 03.07.2006 12:41 |
![]() ![]() User seit: 02.11.2005 aus: Beiträge: 4727 |
![]() @polka
Aufgemerkt - der Witze-Thread ist im Kreativen Bereich. ![]() ![]() ![]() auch gosses Abteil. Bist noch nicht lang dabei - Schau mal ins Forum - da findest Du alles. |
Gast | Geschrieben am: 02.07.2006 21:36 Aktualisiert: 02.07.2006 22:10 |
![]() Hier noch ein paar jüdische Witze, nachträglich zum Geburtstag
In einem Zugabteil erster Klasse sitzt ein Jude einem schlafenden Offizier gegenüber. Plötzlich wird ihm schlecht, und er erbricht sich auf die Uniform des Offiziers. Er erschrickt tödlich, dann aber faßt er sich, beginnt den Offizier eifrig abzuwischen, weckt ihn auf und fragt teilnahmsvoll: „Ist Ihnen schon wieder besser?“ (Das ist auch Chuzpe) Wieder im Zugabteil. Ein Hauptmann und ein Jude sitzen einander gegenüber. Der Jude nimmt aus der Rocktasche ein Zigarrenetui, holt ein Zigarre heraus, steckt das Etui ein, schneidet die Zigarrenspitze ab, steckt sich die Zigarre in den Mund und reißt ein Zündholz an. Da springt der Hauptmann hoch, reißt dem Juden die Zigarre aus dem Mund und wirft sie in hohem Bogen aus dem Fenster. Der Jude: „Was erlauben Sie sich?“ „ Hier wird nicht geraucht!“ „Aber ich habe ja gar nicht geraucht!“ „Hier werden auch keine Vorbereitungen dazu getroffen.“ Kurz darauf nimmt der Hauptmann eine Zeitung hervor. Eben will er anfangen zu lesen, da reißt ihm der Jude die Zeitung aus der Hand und wirft sie ebenfalls aus dem Zug. Der Hauptmann: „Was erlauben Sie sich?“ „Hier wird nicht gesch...en!“ „Aber ich habe doch gar nicht gesch...en!“ „Hier werden auch keine Vorbereitungen getroffen!“ Ein armer Jude beharrt darauf, nur mit Rothschild persönlich zu sprechen. Schließlich wird er vorgelassen. „Ich bitte Sie um eine Unterstützung“, sagt er. „Nun hören Sie aber“, sagt Rothschild ärgerlich, „deswegen mußten sie mich persönlich behelligen?“ „Herr Baron“, gibt der arme Jude zurück. "Sie mögen von Bankgeschäften mehr verstehen als ich. Aber wie man am besten schnorrt, das weiß ich besser als Sie." Rothschild ist sehr beschäftigt. Ein Besucher kommt. Rothschild, ohne aufzublicken: „Nehmen Sie einen Stuhl!“ Der Besucher empört: „Ich bin der Fürst von Thurn und Taxis!“ Rothschild versöhnlich: „Nehmen Sie zwei Stühle.“ „Wenn Du auf der Straße hunderttausend Rubel fändest - würdest Du sie abliefern oder behalten?“ „Weißt Du - es kommt ganz darauf an. Wenn ich wüßte, daß das Geld dem reichen Baron Rothschild gehört - dann würde ich es behalten. Aber wenn es dem armen Schammes gehören würde, würde ich es unbedingt zurückgeben. Kaiser Franz Joseph, der insgesamt 64 Jahre Österreich-Ungarn regierte, war in seinen späten Jahren sehr leutselig, aber auch schon etwas schusselig. Im Gefängnis fragte er einen Gefangenen: „Na wie lange haben Sie denn?“ „Lebenslänglich, Majestät.“ „Ach, wissen´s was, ich schenk Ihnen die Hälfte.“ Keiner wußte nun, wie die Anweisung ausgeführt werden sollte, niemand hätte sich getraut, den Kaiser zu fragen. Schließlich fragte man einen alten Rabbiner nach einer Lösung. Der antwortete nach etwas Bedenkzeit: „Soll er sitzen einen Tag, soll er frei sein einen Tag.“ Viel Spaß und alles Gute ![]() |
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MarieTheres | Geschrieben am: 02.07.2006 18:34 Aktualisiert: 02.07.2006 18:34 |
Webmaster ![]() ![]() User seit: 03.10.2005 aus: Bayern - Teneriffa Beiträge: 1399 |
![]() Dankeschön ihr Lieben, für die vielen Glückwünsche per Mail, SMS, Phone und Forum.
Meinen Traum ist in Erfüllung gegangen: eine ganze Woche hab in meinen 40. Geburtstag reingefeiert und wieder rausgefeiert und ich bin gut angekommen im neuen Jahrzehnt! Es war traumhaft! Und nun sitze ich da und lese die vielen Glückwünsche und freue mich daran! Bin noch ganz benommen von der Fülle der schönen Momente! Es ist geil 40. zu sein! ![]() Dicken Gruß und MERCI M.TH. |
Gast | Geschrieben am: 02.07.2006 12:46 Aktualisiert: 02.07.2006 13:07 |
![]() Dann, liebe MarieTheres, nehme ich dich mal als Inspiration. Vielleicht wird aus mir ja auch noch mal was
![]() Black Forest's Beitrag finde ich sehr schoen. |
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Gast | Geschrieben am: 01.07.2006 22:28 Aktualisiert: 01.07.2006 23:06 |
![]() Nein, Manfred, Marie Theres kokettiert nicht, sie ermutigt, den Schritt zur Veränderung zu wagen und schreibt etwas ganz Entscheidendes: Es hört nicht auf, das Erleben, die Entscheidungen, die zu fällen sind, die neuen Herausforderungen! Man kann etwas von ihr lernen, nämlich daß es sich lohnt, das Abenteuer Neuanfang auf sich zu nehmen!
Alles Gute, liebe Marie Theres! ![]() |
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Rinchen | Geschrieben am: 01.07.2006 19:03 Aktualisiert: 01.07.2006 19:56 |
![]() ![]() User seit: 02.11.2005 aus: Beiträge: 4727 |
![]() Liebe MarieTheres,
ich wünsche Dir eine reiche Ernte. Greif zu und nimm Dir ohne Scheu. Die Zeit ist reif! Mach weiter so ![]() In diesem Sinn alles Gute auch an dieser Stelle ![]() VLG Rinchen |
Gast | Geschrieben am: 01.07.2006 17:48 Aktualisiert: 01.07.2006 17:50 |
![]() Tust du da nicht ein ganz klein wenig flunkern und mit deinem Alter kokettieren?
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass jetzt deine besten Jahre beginnen. Manfred |
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Blackforest | Geschrieben am: 01.07.2006 15:33 Aktualisiert: 01.07.2006 17:46 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 1927 |
![]() Liebe MarieTheres,
wenn man aus dem Körper kommt, möchte man bald laufen können. Klappt endlich das Laufen, so lernt man zunächst die nähere Umgebung kennen. Dann kommt der Kindergarten - dort gibt es vielleicht die ersten Freunde. Ab einen bestimmtem Alter freut man sich auf die Schule. Der Kopf geht gerade über die Tischkante. Man wird größer und älter. "Ach wäre ich schon 17", denkt man eine Weile. Endlich wird der 18. Geburtstag gefeiert. Die Zwanzigjährigen gehören dort zu den "Alten"! Dann kommen die Zwanziger und die Dreisiger. Aber, die Vierziger sind die Besten, wenn es nicht besser werden würde. Denn die Fünziger sind auch "cool". Zu den Sechziger kann ich nichts sagen, weil ich noch nicht so weit bin. In Wahrheit ist dein Leben eh nur so cool, wie Du es gestaltest und erschaffst. Anderherum gesagt, das Leben ist nur eine Betrachtung. Grüße Wolfgang End |