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Texte : Josephine Kroetz: Schule auf Irrwegen
Veröffentlicht von MarieTheres am 09.10.2008 10:57 (448 x gelesen)

„Es war genau 06:30 Uhr in der Früh und ich wurde durch das mechanische Krähen meines Weckers aus dem Schlaf gerissen. Ich wälzte mich auf die andere Seite und schlief wieder ein. Als ich um 7:00 Uhr wieder aufwachte, zog ich mich hastig an, machte mich auf den Weg in die Küche, setzte ein Töpfchen Milch auf und ging dann geradewegs ins Bad.

Ich putzte mir die Zähne und erledigte dann mein Geschäft auf dem Klo. Als ich fertig war, bemerkte ich, dass kein Klopapier mehr da war, und musste daher, mit runtergelassenen Hosen, quer durchs Haus, um welches zu holen. Auf dem Rückweg, warf ich einen kurzen Blick in die Küche, und sah, dass diese in Milchschaum schwamm. Ich wischte mir flüchtig den Hintern, zog die Hosen hoch und nahm den Topf vom Feuer. Der Herd war vollkommen verbrannt.
Als ich aufgeputzt hatte und endlich zu meinem Schluck Kakao kam, war es 18 Minuten nach sieben. Vor lauter „schnell, schnell“ schnitt ich mir, als ich mir mein Pausenbrot streichen wollte, auch noch in den Daumen und weil ich Blut nicht sehen kann, spritzte ich damit die halbe Küche voll. Verärgert schmiss ich das Brot weg und machte mich daran, meine Schulsachen zu packen. Jetzt war es 07:26 Uhr. Zu allem Unheil, platze mir auch noch meine Tasche, und mein ganzer Kram, verstreute sich im Wohnzimmer. Genervt stopfte ich meine wichtigen Sachen hinein, wobei mein Daumen wieder anfing zu bluten und Flecken auf dem Teppich hinterließ.
07:36 Uhr. Jetzt hatte ich den Bus verpasst! Ich ließ alles liegen und stehen, und wollte das Haus verlassen. Doch auf dem Weg zur Tür, wurde ich von der läufigen Katze meiner Mutter angegriffen. Sie biss sich in meinem Bein fest, und da mir nichts Besseres einfiel, versetzte ich ihr einen heftigen Tritt. Dann schloss ich die Tür hinter mir und rannte Richtung Schule. An den verschwommenen Autos merkte ich, dass ich meine Brille zuhause vergessen hatte und panisch versuchte ich mich zu orientieren. Es war schon 07:56. Ich schloss die Augen, und als ich sie wieder öffnete, sah ich ein Mc`Donalds in der Ferne blinken: Nur noch um die Ecke und ich war da!
7:59 Uhr. Blind, wie ich war, rannte ich die Straße entlang, bog um die Ecke und erblickte dann das alte Gemäuer meiner Schule. Noch 10 Sekunden, ich rannte... Drei, zwei, eins... Der Gong blieb aus. Abrupt blieb ich stehen und schaute auf das Datum meiner Uhr: Heute war Sonntag!
Ein Polizeiwagen hielt neben mir und brachte mich nach Hause.
Meine Mutter war kurz nach halb acht aufgewacht und hatte die verbrannte Milch gerochen. Als sie in die Küche kam bemerkte sie, abgesehen von der brennenden Herdplatte, mein Blut auf dem Boden. Sie ging in mein Zimmer, und als sie sah dass ich nicht in meinem Bett lag, und die Brille nicht dabei hatte, wollte sie die Polizei rufen. Im Wohnzimmer, traf sie dann der Schreck: Zwischen meinen verstreuten Sachen, lag ihre tote Katze! Ich wollte sie nicht umbringen, wirklich nicht! Aber nun wissen Sie, warum sie mich zum Psychiater gebracht hat!“



© Josephine Kroetz, Oktober 2008 erschienen in der Jugendzeitschrift "Yaez"


P.S.: Achtung, fiktiv!

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User Diskussion
lunka
Geschrieben am: 10.10.2008 23:08  Aktualisiert: 13.10.2008 18:08
User seit: 19.07.2007
aus:
Beiträge: 1222
 Re: Josephine Kroetz: Schule auf Irrwegen
witzig,

musste mich zwangsläufig an Schule erinnern, an das Aufstehen, brrr.
Bruni
Geschrieben am: 09.10.2008 21:20  Aktualisiert: 10.10.2008 11:13
User seit: 24.07.2007
aus:
Beiträge: 2863
 Re: Josephine Kroetz: Schule auf Irrwegen
Sehr lustig geschrieben und nicht unrealistisch.
Es gibt eben Tage wo nichts klappt.

LG
Bruni
Blackforest
Geschrieben am: 09.10.2008 17:59  Aktualisiert: 10.10.2008 11:12
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 1927
 Re: Josephine Kroetz: Schule auf Irrwegen
Das nennt man Streß!!!

Grüße
Wolfgang End



 

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