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Texte : Weibsstück - Menschliche Auslese
Veröffentlicht von MarieTheres am 05.04.2008 09:44 (1242 x gelesen)

Ich kann zwar verstehen, dass Eltern, die ein behindertes Kind auf die Welt bringen, an den neuen Lebensumständen verzweifeln, aber ich kann nicht verstehen, dass Babys künftig schon im Bauch aussortiert werden sollen.

Denn gegenwärtig sorgt ein Urteil des OHG in Österreich für Aufruhr, in dem die Kärntner Krankenanstalten und Betriebsgesellschaft verurteilt wurde, Unterhalt für ein behindert geborenes Kind zu bezahlen und zwar rückwirkend seit der Geburt! Die Behinderung des Kindes sei bei einer gynäkologischen Untersuchung während der Schwangerschaft übersehen worden. Der Arzt hätte die Behinderung erkennen, die Eltern aufklären und zu einer Abtreibung raten müssen. Hat er aber nicht. Mit dem in diesem Urteil geltend gemachten Schadensersatzrecht wurde das behinderte Kind zum „Schadensfall“. Der Oberste Gerichtshof hat zum ersten Mal explizit ausgeführt, dass das „gesamte Kind“ in Rechnung zu stellen sei, nicht nur der durch die Behinderung bedingte Mehraufwand. Wenn Menschen zu „Fällen“ werden und Ärzte aus Angst vor weiteren Schadensersatzklagen Übervorsicht walten lassen, wenn mögliche Behinderungen am ungeborenen Kind vermutet, aber nicht einmal bewiesen sind - z.B. könnte eine quer liegende Nabelschnur im Ultraschallbild falsch interpretiert werden- zu einer steigenden Abtreibungsquote führen, dann erinnert mich das- sorry- an das Dritte Reich und dessen menschliche Auslese. Auch Ärzte sind nur Menschen und die Technik ist nicht immer zuverlässig, oder?




© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 15


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Die hier veröffentlichten Artikel und Kommentare stehen uneingeschränkt im alleinigen Verantwortungsbereich des jeweiligen Autors.
User Diskussion
ghic
Geschrieben am: 09.04.2008 14:04  Aktualisiert: 09.04.2008 16:09
User seit: 18.01.2008
aus: Braunschweig
Beiträge: 124
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Diese ganzen Postings habe ich mir mehrere Male in Ruhe durchgelesen und ich glaube, jede(r) ist emotional so betroffen, daß es unmöglich scheint, ohne irgendwelche peersönlichen/privaten Ressentiments sachlich zu antworten.
Drum ist die Gefahr, das Ganze ins Kindergartenniveau verrutschen zu lassen, ziemlich hoch. Bitte, es geht um EIN Thema und unterschiedliche Ansichten. Dafür braucht man Achtung vor der Meinung des Andern, egal wie wenig man sie mitträgt.

Ich bin weder in West- noch in Ostdeutschland geboren oder aufgewachsen. Drum ist mir egal, wie es um das Liebesleben in diesen beiden Ländern gestellt war.
Jedoch ist Leben Leben - egal wo und in welchem Land auf dieser Welt. Wie damit umgegangen wird, das ist der Unterschied.
Und das ist ganz allein eine private persönliche Entscheidung, das ist meine Meinung.
Kein Staat und keine Kirche haben in dieser Art von Entscheidungsfindung etwas verloren. Wenn wir Menschen so sehr am Recht an Leben festhalten, dann sollten wir auch genauso vehement und intensiv den Krieg verdammen. Das gehört AUCH dazu, und es reicht nicht zu sagen, da könnten wir nichts machen.
Einfach mal an den Tucholsky-Spruch denken:
Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.
Wenn wir es fertigbringen, auf JEDER Ebene das Töten zu vermeiden, dann kann man auch die moralische Keule über Menschen schwingen, die einen Fötus=ungeborener Mensch, abtreiben.
Vorher wage ich nicht zu "urteilen", was mir sowieso nicht ansteht.
Ich will nicht in der Haut eines Paares stecken, das ein (schwer)behindertes Kind zu versorgen hat, noch in der Haut einer Frau (diesmal ganz bewußt FRAU geschrieben!) die das Lebewesen in ihrem Bauch abgetrieben hat.
Niemand der die Situation nicht kennt, sollte sich über die betroffenden Personen und deren Entscheidungen, erheben.
So sehe ich das.

Drum finde ich immer noch, daß Gesetze in diesem Fall nicht dorthinein gehören. Denn weder die eine noch die andere Entscheidung wird leichten Herzens genommen. Und wie sie danach gelebt wird, kann niemand vorher wissen.
Gast
Geschrieben am: 09.04.2008 11:19  Aktualisiert: 09.04.2008 11:59
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Jippie, du tust mir leid. Ich brauche dein Mitleid wirklich nicht, aber du brauchst meines.
Welche Auswirkungen das freie Sexualleben und die etwas andere Moral in der DDR auch noch auf die nachfolgende Generation hat, sieht man am besten an dir. Du spielst dich hier pseudomoralisch auf und hast vor deiner eigenen Haustür so viel zu kehren (ich beziehe mich auf deinen eigenen postings).
Für mich ist dieses Thema abgeschlossen. Ganz sicher werde ich mich von dir beleidigen lassen oder dich noch eines weiteren Wortes würdigen.

Helga
jippie
Geschrieben am: 08.04.2008 20:06  Aktualisiert: 09.04.2008 11:08
User seit: 30.12.2005
aus:
Beiträge: 3928
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Ich denke Helga braucht mein Mitleid nicht.
Ja, sie hat sicherlich über das Leben mit ihrem behinderten Kind viel zu erzählen. Ich lese es mir gerne durch.
Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung.
Ihr heult auf, obwohl ihr nur Halbinformationen habt. Wisst ihr wie schwer die Behinderung ist, die dieses Kind hat? Man kann es hier nachlesen:url=http://kaernten.orf.at/stories/261450/]http://kaernten.orf.at/stories/261450/[/url] Ich denke das ist von entscheidender Bedeutung. Bezeichnend ist in dem Fall, das der österreichische Behinderten Verband, bei aller Aufgeregtheit, die einzigen waren, die das Urteil begrüßen. Es geht einzig und allein darum, das diesen schweren Behinderungen festgestellt hätten werden müssen. Auf gut deutsch: der Arzt hat seinen Job nicht richtig gemacht. So hart es sich an hört und ich jetzt wieder der Buh-Mann bin, es ist ein ärztlicher Kunstfehler.
Der Vergleich mit dem Krebst, den Helga angeführt hat, hinkt zwar gewaltig aber wenn du zur Vorsorge gehst und der Arzt übersieht diesen Krebst und du musst daran sterben, weil er geschlampt hat? Würdest du den Arzt dann nicht verklagen um deine Familie nach deinem Ableben abzusichern?
Man hat den Eltern damit die Möglichkeit genommen, sich zu entscheiden. Das Kind wird sein Leben lang auf ärztliche Versorgung angewiesen sein und mit diesem Geld wird die sicher sehr kostenintensive Behandlung bis an sein Lebensende sicher gestellt und es soll nicht an Geld mangeln um das Kind auch mit den besten Therapien zu unterstützen und ihm das Leben leichter zu machen. In sofern kann ich die Eltern sehr gut verstehen.
Sie hätten es aus eigenen Mitteln nicht geschafft. Dieses Kind wird ja nicht mit 18 aus dem Haus gehen. Das vergesst ihr scheinbar in eurer Erregung.
Ich habe hier mit keiner Silbe Abtreibungen per se
als Verhütungsmittel gut geheißen. Mir ist aber durchaus bewusst,
das es durchaus Frauen gibt, die in schwierigen Situationen sind
und die diese Entscheidung treffen müssen. Es steht keinem von uns zu, diese Frauen zu verurteilen.
Toll finde ich in dem Zusammenhang auch "...ich weiß wie es um das Sexleben von ehemaligen DDR-Bürgern stand, ich bin dort aufgewachsen." Haha! Und du hast mit der Lampe in den jeweiligen Schlafzimmern gestanden? Oder was willst du mit diesem Halbsatz suggerieren?
Alle ohne Verantwortungsbewusstsein und ohne Moral? Alle Frauen haben dort abgetrieben, weil sie keinen Verstand hatten? Ich weiß ja nicht in was für einer Umgebung und in welchem sozialen Umfeld du aufgewachsen bist. Ich jedenfalls kann nur sagen, dass die Frauen dort ganz normal waren und kein ausschweifenderes Sexleben hatten als im Westen. Und wenn? Ich gönne jedem sein Sexleben, wie auch immer er es gestaltet. Die Frauen im Osten waren vielleicht etwas selbstbewusster und waren etwas freier. Das ist aber auch schon der gravierenster Unterschied. Das Abtreibung in der ehemaligen DDR legal und ohne weitere Hürden war, kann man doch nicht gegen die Frauen dort ins Feld führen. Sie hatten genauso Achtung vor dem Leben und liebten ihre Kinder. Jedenfalls war die Geburtenrate höher als in der BRD und die Familienplanung war ansonsten ganz normal. Aber es lebe das Vorurteil und die Vorverurteilung!
Brigitta-B
Geschrieben am: 08.04.2008 10:50  Aktualisiert: 09.04.2008 09:52
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 4761
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Die Medizin ist eine unsichere Wissenschaft, d.h.egal wie oft und wie genau untersucht wird während der Schwangerschaft, alle Behinderungen, Missbildungen etc. können niemals entdeckt werden!

Eine frühere Nachbarin von uns z.B. ließ sich die Fruchtwasseruntersuchung machen, weil sie damals bereits über 40 Jahre alt war - erhöhte Bereitschaft zu Trisomie 21 (Downsyndrom). Alles war okay bei ihr, bzw. beim Baby. Also erwartete man total happy dieses Baby ... welches dann mit einem fürchterlichen Herzfehler zur Welt kam! Tja, das Downsyndrom hätte man feststellen können, den Herzfehler jedoch nicht . Was hätten diese Eltern nun unternehmen sollen? Vielleicht den Gynäkologen verklagen? Sicherlich nicht, denn der Herzfehler war etwas, was man während der Schwangerschaft nicht hatte erkennen können. Leider ist der kleine Bub auch im Alter von 18 Monaten gestorben.

@Jippie: Du hast in deiner "Hitze des Gefechts" auch so gar nichts zu sagen, dass Helgamaus ein behindertes Kind hat! Das sie genau weiß, wie es ist, mit "sowas" umzugehen, wie ein behindertes Kind das Leben einerseits bereichern, andererseits jedoch auch total auf den Kopf stellen kann - das Leben der ganzen Familie. Und Helgamaus weiß am allerbesten, dass auch ein Behinderter in erster Linie ein MENSCH ist!!!

Brigitta-Barcelona
lunka
Geschrieben am: 08.04.2008 09:49  Aktualisiert: 08.04.2008 14:21
User seit: 19.07.2007
aus:
Beiträge: 1222
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Manchmal wundere ich mich echt, was alles als "Freiheit" und "freier Wille" und "freie Entscheidung der Frau" verkauft werden kann, sei es Abtreibung (ich denke, vieles hängt hier mehr mit Umfeld als mit freien Entscheidung der Frau, ob die sich nicht akzeptriert fühlt, finanziell benachteiligt durch das Kind, sich nicht im Stande fühlt, ein krankes Kind wachsen zu lassen, weil die Gesellschaft solche Kinder und andere Kranke und Behinderte schnell ausgrenzt usw.)

Lange Rede kurzer Sinn: anstatt das Umfeld in Richtung Toleranz, Akzeptanz, Hilfbereitschaft und Rücksichtsnahme zu ändern,
"verkauft" man lieber Abtreibungen als freie Entscheidung der Frau.

Hat sich ja nicht viel geändert in dem Sinne, nur früher war die Abtreibung verboten (und Kranke und Behinderte vom Gott bestraft, selber schuld), jetzt ist die Abreibung nicht verboten und Kranke und Behinderte werden bemitleidet, weil die es schwerer in Gesellschaft haben, weil die ausgegrenzt werden...dies alles ist Rechtfertigung für weitere "Schickanen" den gegenüber (schön verpackt in solche Gerichtsurteile, schön verpackt in Motive wie: wir wollten denen doch nur Leid ersparen etc.).

Aber es ist doch tatsächlich so, jedes Lebewesen hat ein Recht auf Leben. Jedes hat es in sich!
Keiner ist besser oder schlechter.
Gast
Geschrieben am: 08.04.2008 08:31  Aktualisiert: 08.04.2008 14:21
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
liebe jippie, ich bin selbst in Ostberlin aufgewachsen, über die dortige Moral oder Unmoral, brauchst du mir nichts zu erzählen. Wenn eine Frau Gründe hat, sich gegen ein Kind zu entscheiden, dann kann sie es tun, bevor sie Sex hat. Heutzutage dürfte das wohl kaum ein Problem sein. Auch hier gibt es vielleicht Ausnahmen, wie z.B. Vergewaltigungen. Aber keine Frau soll mit so einem Gelaber daherkommen, sie könne es sich wirtschaftlich nicht leisten, sie lebe in keiner guten Beziehung usw. Daran kann man vorher denken.
Wenn es um die Lebensrechte Ungeborener und behinderter Kinder geht, kann ich kein ruhiges Blut bewahren, dann kommt mir die Galle hoch, wenn ich von Frauen höre, mein Bauch gehört mir oder so ähnliches. Wir denken, wir seien emanzipiert, wenn wir solche Einstellung haben, aber wir sind nur fremdgelenkt, nicht nur von Männern auch von Frauen.

Helga
Blackforest
Geschrieben am: 07.04.2008 17:43  Aktualisiert: 08.04.2008 14:20
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 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Jippie, stell Dir mal vor, Deine Mutter hätte Dich abgetrieben!
Für eine Abtreibung gäbe es viele Gründe und scheint der leichtere Weg zu sein.
Aber sich dem Leben zu stellen, Schwierigkeiten zu meistern und über jede Situation Herr zu werden, ist sicher ein steiniger unbequemer Weg, der sich am Ende aber lohnt.
Es gibt Eltern, die glücklich sind, auch wenn sie ein behindertes Kind haben. Und wer sagt, daß ein behindertes Kind nicht glücklich sein kann?
Grüße
Wolfgang End
jippie
Geschrieben am: 07.04.2008 16:12  Aktualisiert: 07.04.2008 17:08
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 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Ruhig Blut Helga!
In der DDR waren Abtreibungen nicht staatlich sanktioniert.
Frau hatte es nur einfacher und musste sich niemanden erklären, wenn sie sich gegen ein Kind entschieden hat. Deshalb gab es aber auch nicht mehr Abtreibungen, denn auch Frauen in der DDR hatten Verantwortungsbewusstsein und ein Gewissen. Hefte diese Behauptung bitte unter Ressitements ab.
Es gibt viele Gründe sich gegen ein Kind zu entscheiden. Sei es weil das Leben der Mutter in Gefahr ist, oder weil die Schwangerschaft aus einer Vergewaltigung entstanden ist, oder sonstige Gründe.
Gründe sind immer vielfältig. Ich würde mir nie erlauben eine Frau für ihre Entscheidung zu verurteilen. Die allermeisten Frauen tun sich mit der Entscheidung sowieso schon schwer genug.
Gast
Geschrieben am: 07.04.2008 09:15  Aktualisiert: 07.04.2008 10:15
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
@jippie, deine Ansicht finde ich wirklich schlimm. Man geht auch zur Krebsvorsorge. Ist vielleicht schon mal jemand auf die Idee gekommen, einen Arzt zu verklagen, wenn er dann trotz Vorsorgeuntersuchung an Krebs erkrankt ist?
Man geht als Schwangere doch nicht zur Vorsorgeuntersuchung, damit man gegebenenfalls sein Kind abtreiben kann.
Ich habe habe hier irgendwo gelesen, dass du aus der ehemaligen DDR bist. Da war es bedauerlicherweise ja ganz einfach möglich, eine ungewollte Schwangerschaft abzubrechen. Dieses Gedankengut ist verwerflich. Staatlich sanktionierte Abbrüche sind ein Unding. Dadurch wird ungezügelte Sexualität gefördert. Keiner denkt daran, welche Vorwürfe sich die Frauen später einmal machen werden. Abtreibung ist sicher nicht so einfach wegzustecken, wie man uns Frauen immer einreden möchte. Sicher gibt es auch einige, denen das gar nichts ausmacht.
Ich habe 3 Kinder, davon ist eines behindert. Ich möchte dieses Kind nicht missen. Auch wenn es für mich das Leben sehr kompliziert hat. Dieses Kind hat genauso ein Recht auf sein Leben wie alle anderen.
Hast du mal den Film "Der stumme Schrei" über Abtreibungen gesehen?
Wer sagt dir denn, dass behinderte Kinder nur unglücklich und leidend sind, oder dass Eltern immer nur darunter leiden?
Hast du Erfahrung damit, ist eines deiner Kinder behindert?

Helgamaus
jippie
Geschrieben am: 06.04.2008 23:12  Aktualisiert: 07.04.2008 00:21
User seit: 30.12.2005
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Beiträge: 3928
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Jeder hat das Recht, bei einer medizinischen Fehldiaknose, Schadenersatz zu fordern. Die Ärzte haben einen schweren Fehler begangen. Warum geht man in einer Schwangerschaft zum Arzt? Das Eltern bei einer schweren Behinderung, die Abtreibung nahe gelegt wird, um dem Kind und den Eltern viel Leid zu ersparen, ist nichts Neues! Die Entscheidung haben die Eltern, denn nur sie und das Kind müssen mit den Folgen leben. Ich maße es mir nicht an, Eltern die sich gegen die Geburt eines schwer behinderten Kindes entscheiden, zu verurteilen. Die Natur kann sehr grausam sein und es gibt Behinderungen die dem Kind zeitlebens ein Martyrium von Schmerzen durchleben lässt. Das hat nichts mit Selektion zu tun. Und schon gar nicht mit der Selektion im 3.Reich!!!!
Das Einzige was man in diesem Fall verurteilen kann, ist die Wortwahl der Urteilsbegründung!
Gast
Geschrieben am: 06.04.2008 18:01  Aktualisiert: 06.04.2008 21:22
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Da fällt mir noch ein Zitat ein, natürlich nicht von mir, stimme ihm aber zu

Das Leben ist weder Zweck noch Mittel, das Leben ist ein Recht.
Heinrich Heine, (1797 - 1856),
Gast
Geschrieben am: 06.04.2008 12:33  Aktualisiert: 06.04.2008 21:21
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
@ jippie
Es ist schon das Thema um die moralische und ethische Keule zu schwingen. Es wird damit einem Menschen, auch wenn er noch nicht geboren ist, das Recht auf Leben abgesprochen. Wenn jetzt durch einen Unfall eines deiner Kinder schwer behindert wird, sagst du dann auch "Das kann ich nicht, das ist zu viel für mich" oder "So ein Leben kann ich meinem Kind nicht zumuten".
Es ist Auslese von "lebenswerten" und "lebensunwerten" Leben, genau wie im Dritten Reich.
Wer entscheidet sowas - die Eltern - der Staat? Wer sagt, wer Leben darf und wer nicht. Jeder hat ein Recht auf Leben. Ich werde furchtbar wütend, wenn ich solche Kommentare lese oder höre.
Es ist genauso schlimm, wie Abtreibungen aus irgendwelchen anderen Gründen. Es handelt sich für mich immer um Mord. Das schöne Wort "Schwangerschaftsunterbrechung" finde ich zum kotzen, kann man sie denn unterbrechen und fortführen, wenn man plötzlich Lust darauf hat.
Vielleicht sollte man, bevor man mit jemandem Sex hat, besser nachdenken oder auch besser verhüten. Wenn man schon ungewollt schwanger wird, dann kann man ja sein Kind zu Adoption freigeben. Denn nochmal -Jeder Mensch und auch jedes Tier hat ein Recht auf Leben -.

Helgamaus
Brigitta-B
Geschrieben am: 06.04.2008 01:03  Aktualisiert: 06.04.2008 21:20
User seit: 23.10.2005
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Beiträge: 4761
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Warum dann nicht gleich ein Reagenzglas-Kind einsetzen lassen, welches vorher schon auf Perfektion und korrektes Geschlecht überprüft worden ist ?

Brigitta-Barcelona
Blackforest
Geschrieben am: 05.04.2008 14:06  Aktualisiert: 05.04.2008 20:38
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Beiträge: 1927
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Menschen dürfen nicht vergessen, daß sie für ihr Tun und Handeln selbst verantwortlich sind.
Wenn der Traktor den Geist aufgibt, ist nicht der Hund schuld.
Da soll es Menschen geben, die trotdem dem Hund einen Tritt verpassen.

Grüße
Wolfgang End
jippie
Geschrieben am: 05.04.2008 13:18  Aktualisiert: 05.04.2008 20:37
User seit: 30.12.2005
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Beiträge: 3928
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Die Entscheidung, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen, liegt ganz allein bei den Eltern. Sie müssen damit leben können und nicht Ärzte oder die Gesellschaft. Und auch das Kind darf dabei nicht vergessen werden. Der Grad der Behinderung ist doch sicherlich auch von Bedeutung. Leidet das Kind? Bereitet ihm das leben müssen vielleicht unsagbare Qualen und damit auch den Eltern?
Das ist das falsche Thema um die moralische oder ethische Keule zu zücken. Der Hinweis aufs 3. Reich ist vollkommen deplaziert und eines so sensiblen Themas nicht würdig!
Gast
Geschrieben am: 05.04.2008 12:48  Aktualisiert: 05.04.2008 20:36
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
Daran sieht man mal wieder, dass medizinischer Fortschritt nicht nur Gutes bringt. Als diese Art von Prenataldiagnostik noch nicht gab, hat sich eine solche Frage gar nicht gestellt.
Es ist schon schlimm genug, dass sich Ehepaare in manchen Ländern mit der Prenataldiagnostik das Geschlecht ihres Kindes aussuchen können und Embryos des anderen Geschlechtes praktisch im Müll landen. Jetzt auch noch Ärzte dafür verantwortlich zu machen, wenn sie eine Behinderung bei der Prenataldiagnostik übersehen, ist schon menschenverachtend. Ehrlich gesagt, kann ich Eltern nicht verstehten, die ein Kind mit Behinderung abtreiben lassen, es sei denn, es ist zu 100% klar, dass die Überlebenschancen gegen Null sind.
In Deutschland hat es auch schon Eltern gegeben, die wegen der gleichen Problematik vor Gericht gezogen sind.
Aber was kann man in einer Gesellschaft wie der unseren denn auch anderes erwarten?

Helgamaus
lunka
Geschrieben am: 05.04.2008 10:01  Aktualisiert: 05.04.2008 20:34
User seit: 19.07.2007
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Beiträge: 1222
 Re: Weibsstück - Menschliche Auslese
...wo kam Hitler noch mal her?...auch Österreich?

Was natürlich nicht bedeutet, dass es diesbezüglich in anderen Ländern besser aussieht.
Ist zwar Drittes Reich, aber softy Variante, legalisiert per Gesetz.

Dafür noch Geld zu verlangen (dafür, das man das Kind nicht tötete aufgrund seiner Behinderung--> d.h. eigentlich für "unterlassene Todesleistung" Geld zu verlangen).

Was soll man den sonst erwarten? Das die Akzeptanz für Behinderte und Kranke sich von sich selbst einstellt? Geht ja in eine andere Richtung, wenn schon die Gerichte so "zum Kindeswohle" handeln und mit solchen Urteilen ja was bewirken.

Mein Sohnemann besucht einen integrativen Kindergarten, so entsteht z.B. Akzeptanz für Behinderte von klein auf (hoffe ich zumindest).
Erwachsene Richter sollten mal so einen KiGa auch besuchen, wenigsten ein Praktikum 1-2 Wochen machen. So sind die ja völlig daneben mit ihren Fällen, wo sich sowieso alles um Geld dreht und nicht um Mitmenschlichkeit oder Gerechtigkeit.



 

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