Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Sommer 2007 und meine Kolumne über die größten Waldbrände aller Zeiten auf den kanarischen Inseln?
30 000 Hektar wurden von den Flammen vernichtet, 5 Tage lagen die Inseln unter dem Rauch. Brandstifter hatten wohl das Feuer ausgelöst, Alibi-“Täter“ wurden gefasst, aber ich vermutete damals schon, dass hier wohl eher die Baumafia ihr Unwesen trieb und schrieb: „Wenn erstmal der geschützte Wald niedergebrannt und das erste Gras darüber gewachsen ist, kann man in Ruhe den Tourismus in den noch unbebauten Gegenden ankurbeln.“ Genau 2 Jahre später wurden meine Vermutungen zur Realität: der Autobahnring rund um die Insel soll geschlossen werden! Den Bürgern wurde nur eine neue Strasse verkauft, in Wirklichkeit handelt es sich um eine mehrspurige Autobahn. Still und heimlich wurde die Grenze des Naturschutzparks um 150 Meter verlegt und Bagger sind schon dabei, eine der schönsten Landschaften Teneriffas zu zerstören. Anwohner wurden zwangsenteignet. Grundwassergalerien sind in Gefahr. Ich stehe vor dem Haus in dem 1996 unser Leben auf Teneriffa begann. In den Bergen, am Ende der Welt, wo man Heidi vermuten würde, wenn man nicht einen traumhaften Blick auf Meer und Palmen hätte. In dieser Idylle werden künftig Blechlawinen direkt vor der Haustür vorbeirollen! Ich habe Tränen in den Augen und fühle mich machtlos gegen diese „Gewaltnaturen“. Eine Insel geht unter in Beton, unbewohnten „Wohnklos“ und überflüssigen Golfplätzen. Mierda! (Scheiße!)
Ausmaß der Zerstörung - Fotos
© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 23
User | Diskussion |
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lunka | Geschrieben am: 12.06.2009 00:09 Aktualisiert: 12.06.2009 00:31 |
![]() ![]() User seit: 19.07.2007 aus: Beiträge: 1222 |
![]() Kapitalismus (aber auch Kommunismus) zerstört die Natur.
Bei uns ist Bayer grad fertig mit der Giftleitung, und, kann ich als Einwohner was dagegen tun? Nix! Denn ich besitze nicht die eine oder andere Milliarde, um mitreden zu können, wie ich die Erde und Erdlinge (Tiere, Menschen, Pflanzen z.B.) ausbeute. Das nenn' ich dann Demokratie ![]() Das Schlimmste ist aber: alle spielen mit, ein Leben lang und Widerstand ist eher zwecklos, notfalls wird die Fläche halt abgebrannt. Punkt. Gibt's Schlimmeres: z.B. wie die irgendwo in Afrika um sauberes Trinkwasser neben einem Cola Werk kämpfen oder Kleinbauer gegen Biospritplantagen und und und. |
Subura | Geschrieben am: 03.06.2009 09:41 Aktualisiert: 04.06.2009 11:42 |
![]() ![]() User seit: 27.02.2007 aus: Niederrhein Beiträge: 7887 |
![]() Der Mensch wird nicht eher Ruhe geben, bis er auch den letzten Zipfel Natur zubetoniert hat - schließlich lässt sich doch an allem Geld verdienen!
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Gast | Geschrieben am: 30.05.2009 08:49 Aktualisiert: 31.05.2009 13:09 |
![]() Da ist ja echt wirklich empörend. Ich war schon über 10 x auf den Kanaren, allerdings noch nie auf Teneriffa. Wenn ich mir vorstelle, dass dort nun noch mehr Touristen in ihren Leihwagen herumkurven und noch mehr Hotels gebaut werden, dann wird mir echt übel. Das erste Mal war ich 1981 auf Lanzarote, da war das noch so eine Art Geheimtipp. Später, 1994 waren wir dann mit unseren jüngeren Kindern dort und waren entsetzt. Innerhalb dieser Jahre hatte sich die Insel total verändert. Wir haben unseren damiligen Urlaubsort kaum noch wiedererkannt. Zum Glück hatte die Insel ja Cecar Manrique, der das Allerschlimmste verhindert hatte.
Schade, dass es nicht möglich ist, einen s.g. sanften Tourismus zu schaffen. Habe ich letzte Woche auch in London wieder bedauert. So viele Touris auf einem Haufen hab ich seit Jahren nicht mehr gesehen, dabei haben wir doch eine Wirtschaftskris - oder etwa doch nicht? Marie Theres, das tut mir echt leid für dich. Hoffentlich läßt sich noch Schlimmeres verhindern. Helga |
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