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Texte : Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und der Apfelkuchen
Veröffentlicht von MarieTheres am 10.03.2007 12:33 (446 x gelesen)

Muttern knetet zärtlich rhythmisch den Teig. „Das A und O des Strudelteigs ist nun mal das Kneten und mit Musik vieles leichter.“ Auf dem großen Tisch breitet sie ein Leintuch aus, bestäubt es mit Mehl, legt den Teig in die Mitte und beginnt mit viel Fingerspitzengefühl den Teig langsam zuziehen.

„Meine Großmutter sagte immer, der Teig muss so hauchdünn werden, dass man einen Liebesbrief darunter lesen kann. Tja, einen Liebesbrief hab ich nicht da, aber ich könnte ja als Leseprobe das neue Buch der alten Eva nehmen.“ Sie schiebt das Werk unter den Teig, kneift die Augen zusammen und liest: „Durchs Kuchenbacken wird der Karrierefrau schmerzhaft klar, was sie all die Jahre vermisst hat. Und was sie wirklich braucht und „Noch nie habe ich eine solche Geborgenheit empfunden“ – So ein Schwachsinn, davon bekommt mein Teig ja Löcher!“ Schnell und gekonnt verteilt Muttern die zerlassene Butter, gerösteten Semmelbrösel, Äpfel und restlichen Zutaten darauf. Mit beiden Händen fasst sie nun das Leintuch an und wie eine Mischung aus Jongleur und Pizzabäcker, rollt sie mit kunstvollen Wurfbewegungen den Apfelstrudel ein und schiebt ihn ins Rohr. „Geborgenheit beim Kuchenbacken? Hat Eva alle Tassen im Schrank oder zuviel Oberhitze erwischt?“ grübelt Muttern. „Aber nein, beim nächsten Apfelstrudel schieb ich mir dann „linke Literatur“ von Christa Müller, Gattin von Oskar Lafontaine, unter den Teig: „Achtung Hausfrau!“, denn das Geschäft mit den „desperate housewives“ boomt!“ Aber ändern wird sich nichts, solange Eva, Uschi und Christa nicht Kuchenbacken lernen!




© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 11


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User Diskussion
Blackforest
Geschrieben am: 12.03.2007 20:50  Aktualisiert: 13.03.2007 09:30
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 1927
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und der Apfelkuchen
Hallo Marie Theres,
Du kannst auch das Sachbuch von Prof. Hubertus Häberle "Der Rautenfisch" darunter legen. Das Buch ist recht dünn und eignet sich daher besonders zum Strudelmachen! Wenn die Rautenfische durchscheinen, ist der Strudelteig genau richtig. Und hinterher kannst uns ein Stück warmen Strudel e-mailen, aber bitte mit Sahne und Vanille-Sauce.

Ich freue mich darauf.
Grüße
Wolfgang End
Gast
Geschrieben am: 12.03.2007 19:10  Aktualisiert: 12.03.2007 19:50
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und der Apfelkuchen
Ich mag ja sowieso viel lieber Quetschekuche (auf Deutsch: Pflaumenkuchen) mit viel Sahne. Den backe ich sogar manchmal selbst - so der Geborgenheit wegen *gröhl*
Brigitta-B
Geschrieben am: 12.03.2007 13:57  Aktualisiert: 12.03.2007 18:35
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 4761
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und der Apfelkuchen
"Backe, backe Kuchen...", all diese Evas, Uschis und Christas haben bei ihren hochintellektuellen Schreibereien nicht mal mitgekriegt, dass dies eines der ältesten und kindlichsten Kinderlieder ist, welches wir alle mit unseren Kleinsten im Sandkasten beim Spielen gesungen haben...

Brigitta-Barcelona
Gast
Geschrieben am: 12.03.2007 09:35  Aktualisiert: 12.03.2007 09:58
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und der Apfelkuchen
Langsam wird mir klar: Mit Backen lösen sich alle Probleme. Heißt es nicht schon lange, "der richtige Mann muss erst noch gebacken werden"? Oder "ich kriegs nicht gebacken" (vielleicht war der Teig nicht dünn genug).

Ich geh dann mal backen. Um drei gibt's Kaffee
Gast
Geschrieben am: 11.03.2007 01:20  Aktualisiert: 11.03.2007 10:57
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und der Apfelkuchen
Backen wir uns von nun an unsere Geborgenheit. Die naheliegendste Lösung fällt einem doch immer erst spät auf. Warum bin ich da nicht von selbst drauf gekommen?


Erschreckender Gedanke oder machen wir ein Geschäft daraus?


"...das neue Buch der alten Eva..."



 

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