Neues Opfer in Stuttgart

24.07.2015 – Wie wir alle wissen hat sich, das so genannte Web 2.0, in den letzten Jahren zu einer virtuellen Welt entwickelt, auf die wir nicht mehr verzichten können. Einkäufe, Bekanntschaften, Liebesbeziehungen und Geschäfte, werden im Internet geschlossen und dort gepflegt. Doch was sich in den ersten Jahren als nützlich herausgestellt hatte, ist heute eine öffentliche Datenbank für Kriminelle geworden.
Gestern starb die 15 Jährige Elisa M. an den Folgen von Web 2.0.

Sie hatte in einem öffentlichen Chat, die Bekanntschaft mit Eros666 gemacht, ein angeblich 16 Jähriger Fußballspieler, aus Passau.
Die Polizei konnte, durch die vorhanden E-Mails nachweisen, dass Eros666 und Elisa eine virtuelle Liebesbeziehung führten. Am 05.06 fragte er, ob sie ihn nicht in Passau besuchen kommen wolle. Sie antwortete, dass ihre Eltern dies vermutlich nicht erlauben würden, versprach aber dennoch, sie zu fragen.
„Da Elisa uns weder eine Telefonnummer noch einen vollständigen Namen nennen konnte, haben wir es nicht zugelassen.“ Erklärte ihre Mutter unter Tränen im Interview mit „yeaz“.
Deshalb bot Eros666 Elisa am 08.06 an, nach Stuttgart zu kommen. Als sie auch diesen Vorschlag ablehnte wurde er sauer und behauptete: „Du liebst mich nicht wirklich.“ Sie versuchte ihn zu beschwichtigen, aber ohne Erfolg.
Tage nach dieser Diskussion, erhielt Elisa einen Brief, Absender unbekannt: „Du kannst mich nicht davon abhalten dich zu besuchen, ich weiß wo du wohnst. In Liebe Eros666...“
Per Zufall bekamen Elisas Eltern diesen Brief zwischen die Finger, wurden skeptisch und verboten ihr jeden weiteren Kontakt mit ihm. Das war am 10.06.
Es wurde nachgewiesen, dass Eros666, Elisa in der Zeit vom 10.06 bis zum 23.07 überwacht hatte. Er hörte ihre Internet-Telefonate ab und verfolgte wann sie online zu sein pflegte. Er fand sie in dem Forum ihrer Hauptschule, bekam über ihre online gestellten Fotos ihre genaue Adresse heraus und recherchierte über ihre Eltern. Er erkundschaftete per Satellit die Gegend, erfuhr wo sie sich überwiegend aufhielt und welchen Bus sie benutze, um nach Hause zu fahren. Schlussendlich nahm er mit ihren Freunden Kontakt auf und kam so zu ihrer Mobilfunknummer.
Am 23.07 war Elisa allein zu Hause. Sie loggte sich wie gewöhnlich im Internet ein, um mit Freunden zu quatschen. Dann klingelte ihr Handy: „Ich bin da. Mach mir die Tür auf,“ lautete die auf der Mailbox hinterlassene Nachricht.
Was dann geschah, ist nicht genau nachzuweisen, da keine technischen Geräte mehr benutz wurden. Aber sicher ist, Elisa öffnete die Tür. Der Täter trug einen schweren Hammer bei sich, und schlug sie damit sofort bewusstlos. Dann rammte er ihr einen 20 cm langen Nagel durch die Kehle, und hämmerte sie auf dem Holzboden fest. Elisa wurde 3 Stunden nach dem Mord von ihren Eltern gefunden. Sie war verblutet.
Es gibt keine Hinweise auf den Täter, die Polizei ist machtlos. Im Web 2.0 ist es unmögliche Verbrecher festzunehmen!



© Josephine Kroetz, September 2008 erschienen in der Jugendzeitschrift "Yaez"

P.S.: Achtung, fiktiv!