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Texte : Weibsstück- Abgespeist
Veröffentlicht von MarieTheres am 21.06.2008 14:02 (331 x gelesen)

Manchmal stößt man in den Weiten des www doch noch auf interessante Seiten: abgespeist.de versucht unter dem Motto „Etiketten lügen wie gedruckt“ den Verpackungsschwindel aufzudecken.

Dass wir in einer Zeit leben, in der es weniger auf den Inhalt, dafür aber um so mehr auf Design und möglichst anregende Werbesprüche ankommt, sind wir mittlerweile ja schon gewöhnt. Aber dass der Verbraucher dermaßen in die Irre geführt wird und obendrein auch noch das Doppelte für die schöne Bilder und Assoziationen zahlt, lässt mich als Frischkostverfechterin doch lieber den Kochlöffel schwingen, anstatt darauf reinzufallen. Ein Beispiel aus der Fastfood-Welt: Maggi präsentiert die Spargelcremesuppe „Natur Pur“, das Wunder aus der Tüte!
Zu „100% natürliche Zutaten“ deklariert Nestlé sein „revolutionäres Produktkonzept“. Nein so was, sind die anderen Suppen etwa künstlich? „Wir bringen den
Konsumenten mit starken und ursprünglichen Bildern das Naturerlebnis nach
Hause.“, so die PR-Agentur. Und „setzen auf braune Papier-Optik, die an Verpackungen auf dem Markt oder beim Bio-Händler erinnert“. Wie romantisch! Und neben dem „Wie selbstgekocht!“ steht auch noch „ohne Geschmacksverstärker“ drauf. Klingt lecker! Aber Löffeln werde ich es nicht, das nicht extra erwähnte Hefeextrakt, das nichts mit Hefe zu tun hat, sondern die geschmacksverstärkenden Substanzen Glutamat, Inosinat und
Guanylat beinhaltet.
Na bravo! Kommt bei mir ja gar nicht in die Tüte. Lieber footloose statt foodwatch!



© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 26



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User Diskussion
lunka
Geschrieben am: 21.06.2008 23:34  Aktualisiert: 22.06.2008 11:57
User seit: 19.07.2007
aus:
Beiträge: 1222
 Re: Weibsstück- Abgespeist
Was alles PR machen kann, Wahnsinn.

Dann bekommt Nestle noch Subventionen von der EU, ist ja ein landwirtschaftlicher Betrieb. Und der Chef von Nestle (den Link finde ich momentan nicht, das Interwiew gibt es sogar auf Video) ist für Privatisierung des Wassers, er sagte so sinngemäß "erst durch Geld erlangt das Wasser für den Konsumenten den Wert." Und bla bla.
Aber nicht nur Nestle-Chef denkt ja so, er hat ja Konkurenz, dass macht die ganze Sache, wie ich finde, noch gefährlicher.

Klar, wo kommt denn sonst Geld her? Der Konsument, der PR's langsam durchschaut, kauft halt nicht mehr die Verpackung, sondern konzentriert sich bewusster auf das Innere, fragt sich noch womöglich, wo Produkte her kommen und wer und wie die macht (ob Kinder- oder Zwangsarbeit).



 

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