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Texte : Marie Theres Kroetz Relin - Die WM, die Frau und die persönliche Freizeit
Veröffentlicht von MarieTheres am 22.06.2006 16:33 ( 492 x gelesen)
So, so, nur 2 Stunden und 18 Minuten pro Tag steckt eine Mutter in die Hausarbeit, verrät die statistische Berechnung der Bundesregierung. Aha! „Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht in Hausarbeit investieren, sondern in persönliche Freizeit." Das steht tatsächlich im 7. Familienbericht. Der Arbeitswille von uns Müttern wurde öffentlich angezweifelt und kritisiert. Ein Aufschrei ging durch die Nation: Sind deutsche Mütter faul? Natürlich! Aber nur, wenn der Staat die Kindeserziehung als „persönliches Freizeitvergnügen“ deklariert! Was das mit der Fußball-Weltmeisterschaft zu tun hat?
Nun, der deutsche Durchschnittsmensch glotzt täglich fast 4 Stunden TV. Vier Stunden! Das sind 240 Minuten oder auch 14400 Sekunden - und das schon ohne WM! 60 Prozent der Deutschen über 14 Jahre geben an, sich für Fußball zu interessieren. Das macht 40 Millionen Menschen, die potenziell nicht umschalten, wenn Fußball läuft. Wenn ein Fan, rein statistisch meist männlich, sich nun alle 64 WM-Spiele anguckt, man dies mit dem Faktor 1,5 multipliziert, weil ein Spiel anderthalb Stunden dauert, errechnet man einen zusätzlichen Fernsehkonsum von 3 Stunden, 20 Minuten. Macht insgesamt 7 Stunden und 20 Minuten! Wow! Fußball ist zwar kein „Grundnahrungsmittel", wie Edmund Stoiber zu sagen pflegt, aber Tatsache ist, dass der Fernseher zum Babysitter Nr. 1 mutiert. Und das nicht nur für Kinder... Übrigens: Kinder ab 3 Jahren sehen im Schnitt „nur“ rund 90 Minuten fern. Nur! Da lobe ich mir meine „persönliche Freizeit“, die ich in meine Kinder investiere - rund um die Uhr!
© M.Th. Kroetz Relin erschienen am 20.6.2006 bei Aktion Mensch/Gesellschafter-Tagebuch
Die hier veröffentlichten Artikel und Kommentare stehen uneingeschränkt im alleinigen Verantwortungsbereich des jeweiligen Autors.
User
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Gast |
Geschrieben am: 25.06.2006 09:35 Aktualisiert: 25.06.2006 20:54 |
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 Re: Marie Theres Kroetz Relin - Die WM, die Frau und die ... Eigentlich sind wir ja schon Weltmeister, die Damenfussballmanschaft ist bereits Weltmeister. Davon redet niemand, niemand ist beflaggt durch die Straßen gefahren und es gab auch keine stundenlangen Fernsehübertragungen. Also auch hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Ihr braucht doch dringend eine Revolution meine Damen. Manfred
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Gast |
Geschrieben am: 24.06.2006 19:51 Aktualisiert: 25.06.2006 20:55 |
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 Re: Marie Theres Kroetz Relin - Die WM, die Frau und die ... mein Exmann hat immer gesagt, ich wäre eine faule Hausfrau, und das schon vor 20 Jahren. Menno, und heute sagt das sogar die Statistik von allen Hausfrauen????? Einen Fernseher hatten wir nicht, also konnte nicht geglotzt werden, auch heute weiß niemand in meinem Haushalt, was ne Glotze ist, es fragt niemand danach, weil sie nicht vermißt wird. Was habe ich denn als faule Hausfrau dann bloß in der Zeit im Überfluß des Faulseins gemacht ???? Vielleicht ausgiebig mit den Kindern gespielt, gelernt ... aber pst! Nicht weitersagen 
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Gast |
Geschrieben am: 22.06.2006 21:16 Aktualisiert: 22.06.2006 21:23 |
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 Re: Marie Theres Kroetz Relin - Die WM, die Frau und die ... Tja, die Gotze!
Bei uns gibt es EIGENTLICH einen Grundsatz: Kein Fernsehen am Tage! Eigentlich, weil Ehemann am Wochenende dann doch guckt um zu entspannen und mal eben wegzuschlummern, aber das macht er zurückgezogen in seinem Raum. Dafür gibts schon mal Kinderkino am Wochenende, abends: DVD an und möglichst noch Freunde einladen, etwas zum Knuspern und alle sind selig! Die WM ist natürlich ein Ausnahmezustand, da kriegt auch der Sohn mit, daß man das "gucken muß". Aber auch nur, wenn die Deutsche Elf spielt.
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Gast |
Geschrieben am: 22.06.2006 17:29 Aktualisiert: 22.06.2006 17:36 |
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 Re: Marie Theres Kroetz Relin - Die WM, die Frau und die ... Witam! Die statistische Berechnung ist Bullshit. Realität sieht folgendermaßen aus. Eine Bewerbung landet auf dem Schreibtisch des Personalheinis. Er guckt drauf und denkt: Oh, Frau Mitte/Ende 30, noch gebährfähig, schon 2 Kinder am Hals. Das gibt zusätzliche Kosten. Ad acta! Ich persönlich besitze keine Glotze. Die habe ich abgebaut zugunsten der Familie (und zu meinen natürlich) und siehe da: Keiner vermisst sie so richtig. Ehrlich gesagt war ich selber mit den vielen Programmen überfordert und gute Sendungen machten einen Bruchteil der ganzen Brühe aus. Ja, aus die Maus. Selbst die wird nicht vermisst. Pozdrawiam Polka
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