„Mama!“ Girlie stürzt sich in MutternÂ’s Arme. „Ich hab Angst! Ich halt das nicht mehr aus! Ich könnte nur noch heulen.“ Muttern versucht ihr Kind zu beruhigen: „Wovor hast du denn solche Angst?“ fragt sie leise und besieht sich dabei die Kinderhände. „Sag mal, du kaust ja Fingernägel!“
In MutternÂ’s Hirn schrillen Alarmglocken. Girlie schluchzt: „Die sind so gemein zu mir! Ich hab fast keine Freunde mehr. Ich mag nicht mehr in die Schule gehen!“ Muttern nimmt sie in den Arm und fragt leise: „Wer ist so gemein? Wirst du gemobbt? Geht das schon lange so?“ Girlie nickt unter Tränen. „Mama, was heißt denn mobben?“ - „To mob" heißt anpöbeln. Das soll es an unseren Schulen immer öfter geben. Einer aktuellen Studie nach werden fast 500.000 Jugendliche von ihren Mitschülern gemobbt.“ Girlie seufzt. „Aber von Mobbing ist erst dann die Rede, wenn ein Schüler über einen längeren Zeitraum immer wieder zur Zielscheibe wird. Das ist richtig schlimm! Aber du hast doch noch Freunde? Eben! Da hilft nur eins: intensive Buddy-Pflege!“ - „Hä, wieso Körperpflege?“ Muttern lacht. „Süße, Buddy ist das englische Wort für Freund oder Kumpel. Bei dir sollten wir es erst mal mit einer Party probieren, und dazu laden wir alle deine echten Freunde ein, ok?“ - „Meinst du, dass das hilft, Mama? Ich möchte einfach so sein dürfen, wie ich bin.“ - „Du bist eine wunderbare kleine Lady! Allerdings kauen Ladies nicht an den Nägeln!“
Kinder-Pflege im Doppelpack: vom Body zu Buddy... und zum Wohl von Muttern!
© Marie Theres Kroetz Relin 2006- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 14
User | Diskussion |
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Gast | Geschrieben am: 05.04.2006 21:41 Aktualisiert: 05.04.2006 23:28 |
![]() Und trotzdem denke ich mit schaudern an die vier Buben (verteilt von der Volksschule bis in die Oberstufe) und was das für Freaks waren.
Was hätten wir denn tun sollen? Jeder hat gemerkt, dass auch die Lehrer nicht wussten, wie man ihnen bei kommt. Und sie zusätzlich nicht mochten. Kurz: Mobbing war alles was uns als "Lösungsmöglichkeit" einfiel. Mit großem Bedauern denke ich allerdings an den Ernsti und dass ich ihm damals nicht die Hand gegeben habe, als in wer .... Gleich danach tat es mir leid und das tut es mir bis heute. Entschuldigung Ernsti!!!! |
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Hedwig | Geschrieben am: 04.04.2006 10:12 Aktualisiert: 04.04.2006 14:26 |
![]() ![]() User seit: 30.12.2005 aus: Beiträge: 771 |
![]() Mal wieder echt super diese Doppeldeutigkeit. Man kann wegen deiner Ideen direkt neidisch werden. Freu mich schon auf die nächste.
LG Hedwig |
Brigitta-B | Geschrieben am: 03.04.2006 11:27 Aktualisiert: 03.04.2006 12:02 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 4761 |
![]() Schnellkurs in Englisch von Mutter für Tochter vor der Party:
Kurz vor der Party soll Tochter dann auch gleich noch "mop the floor", damit dieser schön sauber ist, wenn ihre "buddies" kommen. Brigitta-Barcelona |
soulfit | Geschrieben am: 03.04.2006 11:14 Aktualisiert: 03.04.2006 12:02 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 40 |
![]() Nach dem Motto: "immer schön hinten rum" vertreibt frau sich die Zeit beim Kaffeeklatsch und dient den Kids als Vorbild. Ein typisch weiblicher Sabotageakt, um sich selber und andere an einem kreativen Leben zu hindern und die eigenen Talente NICHT leben zu müssen. Welch ein Aufwand für heißen Dampf.
Da heißt es: Lieber Krallen zeigen, als Krallen kauen und sich niemals an dem hindern lassen, was man sich vorgenommen hat! Die Mobber sind schlußendlich immer die Verlierer. ![]() Carpe Diem Tina |