Ganz entspannt – nicht immer, aber immer öfter
Die meisten Frauenzeitschriften scheinen es gaaaanz einfach zu sehen: Mütter sind chic, gelassen und gut drauf, wenn sie sich regelmäßig Kinderfrau und Wellnessurlaub gönnen.
Im Prinzip sinnvoll, im richtigen Leben oft unmöglich. Doch es gibt Strategien für mehr Gelassenheit und Zufriedenheit, die wenig kosten und die auch greifen, wenn Kind eins trotzt, Kind zwei fiebert und Kind drei zahnt, sodass keine Nanny der Welt sie aushielte. Meine eigene Erfahrung, Kontakte zu vielen engagierten Mamas, zu Stillberaterinnen, Hebammen und Medizinerinnen haben mich gelehrt: alle gelassenen Mamas haben sechs Überlebensrezepte.
1. Gelassene Mamas vergleichen nur wenig
Heidi Klum schwebt wenige Wochen nach der Entbindung bereits wieder elfenzart über Laufstege? Die Nachbarin hat ein Baby, das mit zehn Monaten bereits läuft und ins Töpfchen macht? Und bei der Mutter war’s früher immer viel sauberer? Wen kümmert’s? Entspannte Frauen wissen: jede Mutter hat ihre Schwächen und jedes Kind seinen eigenen Rhythmus. Beim Verdacht, dass das eigene Kind sich nicht richtig entwickelt, fragen sie allenfalls den Kinderarzt ihres Vertrauens, aber bestimmt nicht die Spielplatzrunde.
2. Gelassene Mamas gönnen sich Schlaf
Kinder schmeißen die Schlafgewohnheiten von Erwachsenen über den Haufen, und das dürfen sie auch. Manche Frau, die vorher mit wenig Schlaf auskam, fühlt sich nun häufig müde – Schwangerschaft, Entbindung, Wochenbett und die Unterbrechungen in der Nacht können lange zehren. Gelassene Mütter hören auf ihren Körper und legen sich ins Bett, wenn die Chance dazu besteht: abends um acht mit den Kleinen. Oder morgens bis neun, solange noch kein Kind in den Kindergarten muss. Und, wann immer möglich, auch am Nachmittag. Das ist keine Schwäche, sondern Energie-Tanken für die vielen Aufgaben, die der Tag noch bringt.
3. Gelassene Mamas genießen kleine Fluchten im Alltag
Wer in sich hört, lernt irgendwann, was ihn entspannt – und findet Zeit, es sich zu holen. Eine Freundin mit drei Kindern steht morgens um fünf auf, um sich in Ruhe zu richten und in der Bibel lesen zu können. Eine andere schmökert nachts, wenn alle schon schlafen, packende Krimis. Der „Rabenmama“-Trick vieler Frauen, die ansonsten nie unter die Dusche oder in Ruhe ans Telefon kämen: Hörspiele oder Videokassetten in kleinen Dosen. Dürfen die Kinder sonst nie an den Rekorder oder vor den Fernseher, bleiben sie nun zwanzig Minuten gebannt sitzen – und die Mutter tankt neue Kraft.
4. Gelassene Mamas kennen immer einen Notausgang
Eine ältere Dame riet mir: „Wenn alle Kinder brüllen und du auch brüllen willst: schließ die Augen und zähle bis zehn“. Ich selbst muss schlechte Stimmung herauslassen, also singe ich viel – gleichzeitig singen und herumschreien, das geht schließlich nicht. Auch Atemübungen und Meditationen können helfen, Spannungen abzubauen. Richtig atmen üben und Traumreisen machen, das vermitteln CDs. Die meisten Hebammen haben hier viel Erfahrung und empfehlen ihre Favoriten!
5. Gelassene Mamas bleiben in Bewegung
Verspannungskopfschmerz und Rückenprobleme plagen fast alle Mütter irgendwann – Kinder, Wagen und Babyschalen fürs Auto sind nun mal schwer. Sport hilft! Hebammen und Krankengymnasten vermitteln Übungen für zuhause. Volkshochschulen und Vereine laden zu unterschiedlichen Tageszeiten zu Nordic Walking oder Ballspielen, zu Gymnastik oder Tanz ein. Ärztinnen empfehlen auch den regelmäßigen Besuch im Schwimmbad. Und wer Fitnesscenter lange als Muckibuden abtat, denkt als Mutter oft um: etliche sind inzwischen eher gesundheitsorientiert, bieten entsprechend vielseitige Kurse und Geräte an und betreuen Babys und Kleinkinder, solange ihre Mama trainiert.
6. Gelassene Mamas holen sich Hilfe
Manchmal hat Gelassenheit ihre Grenzen. Wer pausenlos erschöpft, aggressiv und weinerlich ist, die Kinder kaum mehr genießen kann und an Schlafstörungen leidet, braucht Hilfe. Ganz frischgebackene Mütter können von Hebamme oder Stillberaterin gute, für sie kostenlose Beratung in Anspruch nehmen. Ein Besuch beim Hausarzt macht meistens Sinn: er kann abklären, ob ein Schilddrüsenproblem (nach Geburten gar nicht selten) oder ein Mineralienmangel fürs schlechte Allgemeinbefinden verantwortlich sind oder ob eine Kur Linderung bringen könnte.
Buchtipps:
Bianka Bleier, Birgit Schilling: Besser einfach – einfach besser. Das Haushalts-Survival-Buch. Brockhaus 2002, EUR 12,90
Regina Hilsberg: Mehr Zeit für die Familie. Rowohlt 1999, EUR 8,90
Stephanie Schneider. Warum Mama eine rosa Handtasche braucht und andere Geheimnisse glücklicher Mütter. Kösel 2005, EUR 9,95
© Petra Plaum
User | Diskussion |
---|---|
Blackforest | Geschrieben am: 14.11.2007 17:41 Aktualisiert: 14.11.2007 19:11 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 1927 |
![]() Gute Ratschläge!!!
Wenn man schlecht gelaunt ist, vor den Spiegel gehen und sich zum lachen bringen. Manchmal genügt es über seine eigenen Missgeschicke zu lachen. Grüße Wolfgang End |
Brigitta-B | Geschrieben am: 14.11.2007 12:27 Aktualisiert: 14.11.2007 17:12 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 4761 |
![]() Wir könnten auch mal Petra's "Gesammelte Forum's Werke" in Buchform rausbringen
![]() ![]() Brigitta-Barcelona |