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Texte : Muttern und die Lösung
Veröffentlicht von MarieTheres am 28.05.2006 20:30 (489 x gelesen)

Drei Uhr morgens. Muttern schreibt in ihr Tagebuch: „Kann nicht richtig schlafen. Bin eben wieder aufgeschreckt und habe mich schlaftrunken in das Zimmer der Großen geschleppt. Sie ist immer noch nicht zuhause. Auf´s Handy geguckt, nein, keine Nachricht von ihr.

Ich weiß nicht, irgendwie kann ich mich einfach nicht daran gewöhnen, dass mein Mädchen erwachsen wird, tanzen geht, spät heimkommt und auf den Spuren ihres eigenen Lebens wandelt. Ich habe immer die Angst im Nacken, dass ihr etwas passiert, wenn ich nicht dabei bin. Die große Verantwortung für mein Fleisch und Blut. Dabei müsste ich mich all die Jahre eigentlich schon daran gewöhnt haben: Am allernächsten war mir mein Baby während der Schwangerschaft. Ein glückseliger Status, eine Einheit, die es so nie mehr, nicht einmal annähernd, geben wird. Schon das Durchtrennen der Nabelschnur geschah im Grunde gegen meinen Willen. Die Geburt, dieser persönliche Urknall, bedeutet zugleich Schmerz und unendliches Glück. Aber ist dieser Schmerz nicht schon der erste Trennungsschmerz? Es heißt nicht umsonst „abnabeln“. Mütter sind eben Festhalter und wollen verbunden bleiben wie mit unsichtbarer Nabelschnur.“ Muttern unterbricht ihr Schreiben und horcht. Der Hausschlüssel! „Mama, warum bist du denn noch wach? Ach, ich hatte so einen tollen Abend!“ Muttern nimmt ihr Kind in den Arm und freut sich für sie. Kein Wort über ihre melancholischen Gedanken.
Ja, Muttern, Loslassen ist die Lösung - für jede Verbindung!



© Marie Theres Kroetz Relin 2006- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 22

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User Diskussion
minke52
Geschrieben am: 29.05.2006 13:36  Aktualisiert: 29.05.2006 16:37
User seit: 15.01.2006
aus: Sachsen
Beiträge: 2105
 Re: Muttern und die Lösung
Ja, dieser Text tut richtig gut, und es ist zu merken, dass es zum Glück anderen Müttern auch so geht. Ich dachte nämlich immer, ich sei so ein überbehütendes Muttertier und viel zu ängstlich. Ganz schlimm war die Zeit, als meine beiden anfingen mit dem Autofahren. Bevor sie nicht auf dem Hof zu hören waren nachts, konnte ich nicht schlafen, ganz im Gegensatz zum Ehemann, der seelenruhig neben mir ratzte. Und anmerken durfte man sich auch nichts lassen, dann wurde vereint geschimpft und überlegen getan. Und was man sich da alles so vorstellet, was passieren könnte, jeder Krankenwagen, der in der Ferne zu hören war, verursacht Herzklopfen und Schweißausbrüche. Ich liebe eben meine Kinder über alles, nicht auszudenken, wenn ihnen etwas geschieht, ich würde es wohl nicht überleben. Ich glaube nicht, dass sich eine Mutter dafür schämen muss.
Aber zum Glück beruhigt sich das dann auch etwas, wenn man genügend Vertrauen zum erwachsen werdenden Nachwuchs aufgebaut hat und nicht ständig enttäuscht wird.
LG minke
Brigitta-B
Geschrieben am: 28.05.2006 22:32  Aktualisiert: 28.05.2006 22:45
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 4761
 Re: Muttern und die Lösung
Muttern, du packst das schon noch ! Was glaubst du, wie es ist, wenn sie plötzlich im Ausland sind? Da kommen sie nicht mal mehr heim am Abend ... auch wenn du noch wolltest, kannst du nicht jeden Tag anrufen, um sie zu fragen, ob sie schon zu Hause sind ...

was glaubst du, was du da zu hören bekämst ? Sicherlich kein freudiges Gejuchze durch die Nabelschnur ...

Brigitta-Barcelona
Gast
Geschrieben am: 28.05.2006 21:20  Aktualisiert: 28.05.2006 21:34
 Re: Muttern und die Lösung
Hallo Muttern!

Da hat dein Girlie aber Glück mit dir, weil du es schaffst, dich "einfach so" mitzufreuen.
Bei meinen Kleinen hab ich da zwar noch Zeit, aber die Nabelschnur ist ja trotzdem schon durchtrennt....der Wagen rollt.

lg Ursi



 

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