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Texte : Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und das Komasaufen
Veröffentlicht von MarieTheres am 24.03.2007 10:25 (380 x gelesen)

„Mama, nur weil sich ein kranker Typ 52 Tequilas reingekippt hat, brauchst du doch das „Komasaufen“ nicht als neues Jugendhobby deklarieren! Die Medien tun gerade so, als ob wir Jungen nichts anderes zu tun hätten, als uns dauernd zu betrinken! Du trinkst doch auch gern mal ein Gläschen und manchmal auch eins mehr über den Durst!“ Muttern seufzt.

„Sicher. Mich ärgert aber, dass Politiker die Freigabe von Alkohol ab 16 Jahren als richtig empfinden, eine „Olympiade der Verbote“ ablehnen und mit so einer wunderbaren Begründung daher kommen: Bier, Wein und Sekt seien „Traditions-Getränke“ und wären schließlich ein Stück deutscher Kultur! Und dieses „Kulturgut“ wird in Form von Steuerbegünstigung auch noch subventioniert. Jährlich fließen 500 Millionen Euro in die Alkoholwerbung! Die Droge wird also ganz legal gefördert. Aber wir haben 4,3 Millionen Alkohol-Abhängige in der Bundesrepublik und das Einstiegsalter für Alkohol liegt derzeit bei 13,6 Jahren! 17 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind regelmäßig betrunken. Mädchen um die 15 neigen zu Alkoholvergiftung, und die Jungs widmen sich häufiger der Sportart "Kampftrinken“. Das ist das traurige Fazit der „Saufen bis der Arzt kommt“- und „All you can drink“- Parties ab 5 Euro. Die Alkoholindustrie sucht immer neue Absatzmärkte und Produkte, die auch Kinder mögen: süße, flüssige und hochprozentige Lollypops!“ schimpft Muttern.
Intensive „Kulturgutpflege“, frei nach Martin Luther: Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang...


© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 13

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Die hier veröffentlichten Artikel und Kommentare stehen uneingeschränkt im alleinigen Verantwortungsbereich des jeweiligen Autors.
User Diskussion
Gast
Geschrieben am: 26.03.2007 13:47  Aktualisiert: 27.03.2007 13:35
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und das Komasaufen
Ich sehe nicht den Alkohol als Problem, den gab's schon immer und wird's immer geben und wer saufen will, der kommt auch an den Stoff ran, egal wie alt, aber ich sehe ein gesellschaftliches Problem. Unsicherheit, wie Renate schon sagt, Perspektivelosigkeit, Verwahrlosigkeit (oh, ein neues Wort?) ... der Druck von außen von einer Gesellschaft, die mehr Schein als Sein ist.
Wenn man mal hinter viele hübsche Türen guckt, wird's einem schnell schlecht. Zufriedene Menschen saufen automatisch weniger oder gar nicht
Gast
Geschrieben am: 25.03.2007 15:31  Aktualisiert: 25.03.2007 20:21
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und das Komasaufen
Bier und Wein dürfen in Deutschland an 16jährige legal verkauft werden, Brigitta. Mich würde es nicht wundern, wenn Deutschland tatsächlich das einzige Land wäre, in dem es so lasch gehandhabt wird.
Aber was will man erwarten, wenn Bier als Lebensmittel gilt
Brigitta-B
Geschrieben am: 25.03.2007 03:09  Aktualisiert: 25.03.2007 11:36
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 4761
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und das Komasaufen
Als Erstes gehören diese "Flat Rate Parties", bzw. "All you can drink" Dinger verboten, dies altersunabhängig!!!

Was Gesetze den Alkoholkonsum betreffen, bin ich gespaltener Meinung, dies seit ich während 6 Jahren in Michigan, USA, gelebt habe. In Michigan war Alkohol total verboten bis 21, in Illinois, 15 km von unserem Wohnort entfernt, durften sie ab 18 Bier und Wein kaufen, somit natürlich auch trinken.

Den Führerschein darf man bekanntlich in USA mit 16 machen. Was war wohl das erste Gebäude nach der Grenze zwischen Michigan und Illinois? Genau, ein sogen. Likor Store, wo's in erster Linie an die 100 verschiedene Sorten Biere, einige wenige Weine und ein paar harte Sachen gab. Mehr brauchten sie nicht, denn der "harte Kern" der Kundschaft waren die Jugendlichen aus Michigan, die mal kurz über die Grenze gesaust kamen, um sich Bier zu holen.

Einziges Problem: Die B 52 war die einzige Verbindungsstrasse, somit war auch die Polizei immer präsent. Die Jugendlichen mit Michigan Kennzeichen durften auch keinen Alkohol bei sich haben. D.h. sie gossen den also auf dem Parkplatz des Likor Stores in sich rein wie bekoppt und fuhren dann total besoffen heim.

Andere, die benutzten die Gelegenheit, wenn die Eltern weg waren und soffen deren Bar leer, dabei handelte es sich jedoch meistens um harte Sachen.

Im Klartext: Das Verbotene lockt einfach immer doppelt und dreifach.

Deutschland hätte ja Gesetze, vernünftige Gesetze! Das Problem ist nur, dass sie eben nicht angewendet werden! Es wird leider Alkohol an Jugendliche verkauft. Die I.D. wird nicht überprüft, weder im Supermarkt, noch im Lokal, noch in der Disko, noch sonst wo.

Eigentlich müsste dies endlich mal eingeführt werden, indem die Verantwortlichen dieser Lokalitäten saftige Strafen bekommen, evt. sogar mit Schliessung ihrer Lokalität bedroht werden bei nicht erfüllen des Gesetzes.

Brigitta-Barcelona
Gast
Geschrieben am: 24.03.2007 11:29  Aktualisiert: 24.03.2007 12:53
 Re: Marie Theres Kroetz Relin- Muttern und das Komasaufen
Als ich Jugendliche war, war Bier billiger als nichtalkoholische Getränke. Das hat sich vermutlich bis heute nicht geändert.

Wenn man in Deutschland aufwächst, erscheint es einem normal, dass jungen Menschen, die nicht wählen dürfen und nicht autofahren dürfen, erlaubt wird, sich die Gehirnzellen kaputt zu saufen. Seitdem ich in OZ wohne, ist mir erst einmal klar geworden, wie stark die Alkohollobby in Deutschland ist. Hier dürfen weden Zigaretten, noch Alkohol an Minderjährige verkauft werden.

Wer Alkopops verkauft, zielt ganz klar auf Jugendliche als Konsumenten ab. Welcher Erwachsene würde auch schon den Dreck trinken?

Aber eines haben die Jugendlichen in Deutschland und die jungen Leute hier auf jeden Fall gemeinsam. Die Unsicherheit sich in dieser Welt zu bewegen, meinen sie nur mit Alkohol begegnen zu können.



 

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