Wenn ein einzelner Lokführer entscheidet, „heute streike ich“, bringt er damit zwar kurzfristig einiges durcheinander, doch nach dem Motto „Jeder Mensch ist einzigartig, aber auch ersetzbar“ hätte das, bis auf den Verlust des Jobs, keine weitreichenden Auswirkungen.
Wenn sich jedoch eine Lokführer-Gewerkschaft zum Stillstand entscheidet, dabei ein ganzes Land monatelang in Atem hält und sich dann endlich einigt, ja dann können wir erleichtert aufatmen. Aber wer hätte gedacht, dass so etwas auch in der Kunst möglich ist? Bei den „Golden Globes“ gab es erstmalig Preise ohne Preisträger: statt rotem Teppich, glamourösen Stars und tränenerstickten Dankesreden an Regisseur, Eltern, Gott und Hund, gab es diesmal nur eine nüchterne Pressekonferenz. Der Grund: seit zehn Wochen streiken Hollywoods Drehbuchautoren! Die 12.000 Mitglieder der Autoren-Gewerkschaft kämpfen um einen eigenen Tarifvertrag. Die Produktionen mehrerer Studios kamen zum Erliegen und aus Solidarität boykottieren nun die Stars die Gala. Der TV-Sender NBC lehnt daraufhin die Übertragung ab und - voilà - schon gibt es wirtschaftliche Verluste: keine Show, keine 20 Millionen Zuschauer, keine 20 Millionen Dollar Werbeeinnahmen. Aha!
Und jetzt stellen Sie sich mal vor, wenn 15 Millionen Hausfrauen streiken würden: über Monate die Waschmaschine leer, der Kochtopf kalt und das Ehebett sexfrei. Genial!
Golden Streik, die Masse macht’s... möglich? Sorry, frau wird ja wohl mal träumen dürfen!
© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 04
User | Diskussion |
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Gast | Geschrieben am: 26.01.2008 13:40 Aktualisiert: 26.01.2008 19:31 |
![]() Einen Frauenstreik gabs ja schon in der Antike. Erinnert ihr euch noch an Lysistrate?
Frauen waren schon immer kämpferisch, warum sollte es heute anders sein? Man muss die Männer da treffen, wo es wehtut. Helgamaus |
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Brigitta-B | Geschrieben am: 25.01.2008 13:12 Aktualisiert: 25.01.2008 13:22 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 4761 |
![]() Die Schweizerinnen haben's vorgemacht vor einigen Jahren: Sie haben "Haus und Hof" mit dem Bügelbrett verlassen und stellten es in Bern vor dem Bundeshaus (Regierungssitz) auf, wo sie dann lauthals Protestparolen von sich gaben.
Es funktionierte nichts mehr: Schule fiel aus, denn nicht nur die Väter mussten nach Hause, um sich um ihre Kinder zu kümmern, nein, auch die Lehrer mussten mittags nach Hause, schließlich kamen deren Kinder auch hungrig heim, bzw. der eine oder andere hatte eine pflegebedürftige Mutter zu Hause, die immer von seiner Frau versorgt wurde. Dies nur einige Beispiele .... Chaos total in der Schweiz für einen Tag. |
Gast | Geschrieben am: 22.01.2008 19:29 Aktualisiert: 22.01.2008 23:17 |
![]() Ach männo, ich bin schon seit 12 Jahren im Bügelstreik. Das interessiert kein Schwein, nicht mal mehr mich
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Subura | Geschrieben am: 19.01.2008 17:57 Aktualisiert: 19.01.2008 20:04 |
![]() ![]() User seit: 27.02.2007 aus: Niederrhein Beiträge: 7887 |
![]() ... und die Lebensmittelläden kundenfrei!
![]() Ob dann die drastischen Preiserhöhungen, von denen eh kaum was beim Erzeuger ankommt, vielleicht wieder zurückgenommen würden? ![]() |
Blackforest | Geschrieben am: 19.01.2008 13:47 Aktualisiert: 19.01.2008 20:03 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 1927 |
![]() Ja, Elfriede Sieferle hat es gemacht! Siehe dazu http://hausfrauenrevolution.com/html/modules/wfsection/article.php?articleid=401
Man kann sagen, sie ist eine Revolutionärin der erste Stunde! Grüße Wolfgang End |