„Hier Mama-Service, herzlich Willkommen! Wir übernehmen im 24-Stunden-Service sämtliche Dienstleistungen im Unternehmen Haushalt: Reinigungsarbeiten aller Art, kulinarische Gaumenfreuden, Haustier- und Gartenpflege – all das erledigen wir mit links!
Wir beherrschen sämtliche technischen Haushaltsgeräte und übernehmen Büroarbeiten, Behördengänge sowie die effiziente Verwaltung des Familien-Einkommens. Dank einer flexiblen Terminplanung können wir ebenfalls für Taxiservices, Einkäufe und Botengänge, das Ausrichten von Festlichkeiten und der Kontaktpflege zu Nachbarn und sonstigen wichtigen Personen zur Verfügung stehen.
Wir zeichnen uns durch viel Einfühlungsvermögen, Geduld und seelsorgerische Fähigkeiten aus und können bei auftretenden Problemen jederzeit vermittelnd eingreifen. Im Krankheitsfalle können sie eine fundierte, überwiegend naturheilkundliche Pflege erwarten, auch im psychologischen Bereich sind die nötigen Grundkenntnisse vorhanden, selbst ungeduldigste Kranke werden liebevoll aufgefangen.
Jetzt das Beste: Mama-Service verlangt für alle Dienstleistungen nur etwas Liebe und Annerkennung! Denn der innere Reichtum zählt mehr als ein Gehalt, Rente oder Eigentum. Die Erfolgschancen in diesem Job sind ja groß, wie uns unsere Familienministerin bewiesen hat.“
„Mama!“ ruft das kranke Kind.
Sie seufzt, antwortet zärtlich, „Ich komm schon!“ schlägt die Hände vors Gesicht und weint ein bisschen.
Muttern, stets zu Diensten!
© Marie Theres Kroetz Relin 2006- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 08
User | Diskussion |
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Gast | Geschrieben am: 22.02.2006 20:04 Aktualisiert: 22.02.2006 21:03 |
![]() Dankbarkeit erhoffen meine ich auch garnicht - aber wenn sie SO sehr selbständig sind, dass sie sich nur gaaaanz selten mehr melden, darf man doch auch ein kleines bißchen traurig sein - oder nicht ?
Ich finde das normal - immerhin bleibt man ein Leben lang Mutter, auch wenn ich wirklich keine "Mamakindlein" erzogen habe. Unselbständige Kinder hab ich ja nicht gewollt und auch nicht erzogen.... Ach Mensch - zwei Seelen wohnen eben in der Brust..... ![]() Wenigstens darf ich meine Tochter noch gelegentlich knuddeln. ![]() LG von Moni |
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hansi | Geschrieben am: 22.02.2006 12:22 Aktualisiert: 22.02.2006 16:34 |
![]() ![]() User seit: 21.02.2006 aus: Wedel Beiträge: 87 |
![]() Liebe Autorin dieses Beitrages,
es gefällt mir sehr, wie Sie das "Muttersein" beschreiben. Leider gibt es noch viele Männer, die dieses Dasein unterschätzen und nicht genügend würdigen. Ich wollte niemals zu denen gehören und habe das mir Mögliche getan. Meine Frau war als Ärztin doch sehr angespannt und gefordert, ohne meine Mithilfe wären wir sicherlich bei der Betreuung und Erziehung unserer beiden Söhne gescheitert. Heut kann ich einschätzen, dass ich dadurch einen viel engeren Kontakt habe zu meinen Kindern als meine Frau, worüber ich sehr froh bin. Meine Frau lebt inzwischen in einer anderen Beziehung. Wenigstens konnte ich mir meine kleine Familie erhalten. Ich bin glücklich darüber, dass meine Söhne mit allen Fragen und Problemen zu mir kommen, auch wenn sie weit entfernt wohnen. Es ist nicht leicht, für sie immer die Mutter zu ersetzen, aber es macht mich auf der anderen Seite sehr glücklich. Abschließend möchte ich sagen, ich ziehe den Hut vor allen Müttern, denen das Wohl ihrer Kinder ein Leben lang am Herzen liegt. Selbst wenn die Kinder aus dem Haus sind und ihre eigenen Wege gehen, werden sie niemals vergessen, wer sie geprägt und geliebt hat. Dankbarkeit sollten wir nicht erhoffen, denn es gab auch immer für uns als Eltern eine schöne Zeit, ausgefüllt durch die Gemeinsamkeit mit den Kindern. Ich möchte keinen Tag missen. Viele Grüsse hansi |
Brigitta-B | Geschrieben am: 22.02.2006 09:50 Aktualisiert: 22.02.2006 16:35 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 4761 |
![]() Muttern stets zu Diensten - stimmt auf's Wort! ABER wir haben uns nun mal auf diesen "Job" Mutter und "Nur-Hausfrau" eingelassen, d.h. ich habe es, habe es auch freiwillig und mit Freude getan. Während dieser Zeit war nicht alles nur immer Anstrengung und Stress, es gab auch viel Freude und Unvergessliches zu erleben, was ich niemals vermissen möchte.
Heute sind die Kinder gross und aus dem Haus. Mich erfüllt es mit Stolz, dass ich sie anscheinend so selbständig erzogen habe, dass sie es draussen in der Welt, d.h. im Ausland, vom ersten Tag an geschafft haben, ohne irgend welche Hilfe klar zu kommen in ihren eigenen Wohnungen, Universitäten, kurz: mit dem Leben weg von Muttilein. Irgendetwas muss ich also gut gemacht haben, womit sich meine "Rackerei" gelohnt hat ![]() ![]() ![]() Brigitta-Barcelona |
Gast | Geschrieben am: 21.02.2006 17:24 Aktualisiert: 21.02.2006 19:57 |
![]() ...und da hat man so zwischen 20 und 25 Jahren diese Rund-um-die-Uhr-Sorge für die Kinder betrieben, dann ziehen sie aus und dann ????
Kann man froh sein, wenn man alle paar Monate noch was von ihnen hört .... und selbstverständlich finden sie das auch vollkommen normal und richtig so. Und Muttern sitzt da und weint wieder ein bißchen, weil sie die Welt manchmal nicht mehr versteht - und würde doch alles wieder genau so machen... LG von Moni ![]() |
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Angela | Geschrieben am: 19.02.2006 16:03 Aktualisiert: 19.02.2006 16:30 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: mit dem Herzen im Süden Beiträge: 172 |
![]() Liebe Marie-Theres, mit wenigsten Sätzen, aber dafür umso aussagekräftiger, genau das formuliert, was ich fühle, besonders der Schluß "...und weint ein bisschen", da muß ich schon wieder weinen, weil bei mir ähnliche Situationen täglich/"nächtlich" mehrmals auftreten, und desto überlasteter und unausweichlicher die Situation zu sein scheint oder ist, umso mehr wird aus dem "bisschen" ein "bischen mehr oder "vielzuviel" :(
Traurige Grüße, aber von einem offenen Herzen kommende, Angela |