Marie Theres, ziemlich ungewöhnlich: Sie und Ihr Mann Franz Xaver Kroetz, nehmen Ihre Tochter Josephine mit vor den Scheidungsrichter und lassen Sie darüber in der Bild-Zeitung schreiben.
Josephine will Journalistin werden. Ihr erstes Honorar hat sie schon. Derzeit aber hospitiert sie ihrem Vater bei der Komödie „G‘wissenswurm“, die er für das Münchner Residenztheater inszeniert.
War es eine traurige Scheidung?
Feuchte Augen hatten wir nur kurz vorher, doch nach der Scheidung haben wir gelacht, uns in den Armen gelegen und uns beteuert, dass wir 20 verdammt gute Jahre hatten.
Warum dann Scheidung?
Ich fühlte mich eigentlich nur noch als Hausfrau und Mutter. Ich musste raus aus meinem inneren seelischen Knast im Hirn. Ich habe jetzt einen Bestseller geschrieben, der für mich wie ein Befreiungsschlag ist: „Wie Frauen ticken.“
Scheiterte Ihre Ehe auch an mangelnder Zärtlichkeit?
Ihr 20 Jahre älterer Mann erzählte uns mal: „Mit meiner jungen Frau habe ich mich immer um meine biologische Reife herumgedrückt. Jetzt wurde ich auf meine wirkliches Alter gestoßen.“
Also im Bett hatten wir uns gegenseitig nun wirklich nichts vorzuwerfen. Zum Knall kam es, weil ich mich unterdrückt fühlte. Allerdings wird der Franz ewig meine große Liebe bleiben.
Kein neuer Mann in Sicht?
In Teneriffa, wo ich mit meinen Kindern lebe, treiben sich vor allem rüstige 80jährige Rentner herum. Die sind dann doch ein wenig zu alt für mich. Bleiben die Spanier. Aber Kurzaffären haben mir noch nie gelegen.
Viele Single-Frauen schätzen das gelegentliche Abenteuer.
Ich lasse lieber die Finger davon, weil ich wenig Bock auf die Konsequenzen habe. Es geht auch ohne Mann.
Dafür hat Ihr Ex-Mann eine neue Freundin, die aussieht wie eine Schwester von Ihnen.
Na ja, wie meine ältere Schwester. Aber schön für ihn. Ich kenne die Christine Unkel seit meiner Kindheit. Sie kommt aus Sommerhausen, wo mein Vater lebt. Eine ganz liebe Frau. Sie kann hervorragend kochen. Und unsere Kinder mögen sie. Ob es seine große Liebe wird, muss er selber wissen.
Wer kommt für die drei Kinder auf?
Mein Mann und ich zu gleichen Teilen. Einen Rosenkrieg finden wir beide beschämend.
Könnte es etwa noch mal ein Happyend geben?
Eine Frau, die geht, kommt nicht wieder. Ein kluger Satz. Nachzulesen in meinem Buch „Die Hausfrauenrevolution“.
INTERVIEW: PAUL SAHNER erschienen in BUNTE am 30.11.06
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Brigitta-B | Geschrieben am: 30.11.2006 20:20 Aktualisiert: 30.11.2006 20:34 |
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![]() Schönes, ehrliches und offenes Interview. Gut gemacht, Marie Theres!
Brigitta-Barcelona |