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Texte : Weibsstück - Schrottreif
Veröffentlicht von MarieTheres am 11.04.2009 08:18 (440 x gelesen)

Wer A sagt, sollte auch B sagen. Das müsste selbst bei den Politikern angekommen sein. Ist es aber nicht! Vorab: Die Herstellung eines Autos bedarf so vieler Rohmaterialien – über Wasser, Metall, Energie etc. –, dass man diesen Wagen eigentlich 100 Jahre fahren müsste, damit sich die Umweltbelastung wenigstens auszahlt. Dank der Abwrackprämie haben wir nun den Salat:

Autofriedhöfe quellen über! Konnte ein Schrotthändler in der Vergangenheit jährlich höchstens 150 Autos verschrotten, so sind es heute bis zu 30 Anwärter täglich, die den begehrten „Verwertungsnachweis“ erstreben. Zirka 3,2 Millionen Autos wurden jährlich abgemeldet. 2 Millionen davon wanderten ins Ausland – dorthin, wo ein 9 Jahre alter Kleinwagen geradezu ein Rolls-Royce ist. 1,2 Millionen landeten bei den Verwerteten. 2009 aber, wurden schon in den ersten drei Monaten weit mehr als 800.000 Fahrzeuge auf den Schrottplätzen „beigesetzt“! Und die Folgen sind fatal: Die Schrotthändler sind überfüllt, wissen nicht mehr, wohin mit dem Müll, die Ersatzteillager quellen über, die Gebrauchtwagenhändler müssen dicht machen und das wenig betuchtere Ausland muss auf den fahrbaren Secondhand-Untersatz verzichten. Eine gesamte Infrastruktur bricht zusammen und die Blechlawine wird, früher oder später, zum Umwelt-Albtraum. Nur die Autoindustrie kann sich die Hände reiben und eine goldene Nase verdienen. Da kann ich nur sagen: Diese „umweltfreundliche“ Abwrackprämie ist schrottreif, werte Politiker!



© Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in Die Aktuelle Heft 16

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User Diskussion
lunka
Geschrieben am: 15.04.2009 11:35  Aktualisiert: 15.04.2009 20:40
User seit: 19.07.2007
aus:
Beiträge: 1222
 Re: Weibsstück - Schrottreif
man, wann kommt endlich ein 4 Liter Auto in Serie?

Und nebenbei, wenn alle Gebrauchtwagen verschrottet werden, hat ein Hartz-IV Bezieher bald gar keinen Wagen, wenn das alte Auto schrottreif ist, bekommt er kein Gebrauchtes mehr.

So lange medizinische Versorgung noch nicht unter einem GesundheitsVerwaltungsFonds zusammen gebrochen ist und ich meine naturgegebene Bewegungshilfen (Beine+Füße) nutzen und warten kann,
ist die Welt noch in Ordnung

Ah ja,
ich wollte noch was los werden: diese Abwrackprämie ist ja von uns allen "geliehenes" Geld,
weil durch Steuereinnahmen finanziert, bzw. durch Schuldenaufnahmen, wo unsere Kinder noch für Zinsen blechen müssen.

Irgendwie komisch, das Ganze.

Wenn aber ein VW-Arbeiter was von dieser Abwrackprämie hat (z.B. langanhaltende Lohnerhöhung) freut es mich schon.
Leider wird sich wahrscheinlich nur VW-Aktionär freuen oder der Manager.
Blackforest
Geschrieben am: 11.04.2009 10:54  Aktualisiert: 12.04.2009 14:29
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 1927
 Re: Weibsstück - Schrottreif
Man kann nur sagen, die wissen nicht, was sie tun! Oder doch?
Grüße
Wolfgang End
MonikaGe
Geschrieben am: 11.04.2009 10:44  Aktualisiert: 12.04.2009 14:27
User seit: 23.09.2008
aus:
Beiträge: 74
 Re: Weibsstück - Schrottreif
Wichtige Kolumne, Marie Theres!

Ja, der Zusammenbruch der Infrastruktur, ein über Jahrzehnte gewachsenes(!) System; genau DAS ist die Katastrophe.
Dabei müsste gerade Frau Merkel als Physikerin wissen, wie fatal künstliche Eingríffe von außen sind. Steuerungsmechanismen, die in ein natürlich gewachsenes System nicht passen, irgendwo ein- bzw. angreifen und es zunächst debalancieren, um es dann komplett zu crashen.

Und wieder einmal hat man die Menschen als aktive und lebendige Hauptakteur/innen vergessen. Aber sie sind es doch, die durch ihr Verhalten solche Systeme schaffen!
Allerdings selbstgesteuert...
Stichwort: Wechselwirkungen.

Ja, das kommt davon, wenn man wie unsere Politiker/innen nur Mammon-gesteuert denkt und handelt.
Wie sagtest Du in einer früheren Kolumne? Der sog. „Human Faktor“...
Will letztendlich heißen:
Wenn man sich die Menschen nurmehr als Faktoren „denkt“, dann hat man seinen Status als Volksvertreter/in eigentlich verloren. Denn das Volk besteht nun einmal aus Menschen und nicht aus Faktoren.

Ach, ich philosophiere hier herum! Danke nochmals für die Kolumne.
Herzlichst und frohe Ostern
wünscht Dir und allen anderen HFR-ler/innen
Monika



 

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