
Ghita Cleri - Wolfenbüttel...
Datum 23.10.2008 11:37 | Kategorie: Texte
| ..diese kleine, liebliche stadt.
das schloß strahlt im schönsten herbstsonnenlicht die bäume haben wunderbare farbenpracht zu bieten die schleierwölkchen sind die einzige abwechslung im azurblauen himmel - eigentlich sind die tage so wunderschön doch das ganze ist schon umgeben von aufdringlicher kälte und dem geruch von vergänglichkeit.... schade, die menschen hasten morgens mit in mantelkragen eingezogenen köpfen und leichtem hauch vor dem mund. nein, kein rauch, denn noch haben sie keine handschuhe an um klamme finger zu vermeiden die ihre zigaretten halten.
autos stoßen dampfwolken aus dem auspuff so kann jeder deutlich erkennen, was sie uns zurücklassen, in den strassen, in der atemluft.
immer wieder hüpfen die eichhörnchen über die wege und sammeln ihre vorräte.
mit sonnenbrille und ohrenschützer sind die letzten cabriofahrer unterwegs in der wärmenden mittagssonne.
ein aufgebäumtes verweigern gegenüber der zeit, drängt manchen spaziergänger seine jacke über die schulter zu hängen und lachend durch die bunten blätter auf dem rasen neben dem lessinghaus zu scharren.
die schräge sonne spiegelt sich in den fensterscheiben der bibliothek mit einer prachtvoll-goldenen farbe die keiner malen kann.
ob bald der reif das rote dach des zeughauses bedeckt? ob weiße wege vor der akademie zur vorsicht mahnen, wenn sie mit der ersten feinen schneeschicht prahlen? ob die letzten bunten blätter bald von der stadtreinugung aufgesammelt, im becken der kompostanlagen modern? ob dann die nackten dunklen bäume sich wieder schämen und doch geduldig dem frühling entgegen harren der doch noch so weit scheint? ob die menschen sich bald wieder in die häuser flüchten an öfen hocken und tee trinken, an gestern denken von früher singen auf morgen hoffen und heute vergessen?
Es ist längst Herbst......
© Ghita Cleri
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