Josephine Kroetz: Bittere Freundschaft

Datum 20.11.2008 16:23 | Kategorie: Texte

Es war ein grauer Regentag und ich saß in meinem Zimmer und wartete auf meine Freundin Nicole. Per Zufall hatte ich erfahren, dass sie seit einem Jahr, eine Affäre mit meinem Freund hatte. Er arbeitete beim Fernsehen, war oft unterwegs und dadurch hatte ich davon nichts mitbekommen. Doch heute sollte es krachen.
Ich hatte sie unter dem Vorwand eingeladen, dass heute unser 10 Jähriges Freundschaftsjubiläum war, und auf eine so lange Zeit des Vertrauens musste angestoßen werden.
Nicole klingelte, trat ein und fiel mir unbefangen um den Hals. „Ich freu mich so dich zu sehen,“ sagte sie zu mir, „in letzter Zeit, war ich einfach zu beschäftigt, um mich bei dir zu melden.“
Kein Wunder, dachte ich mir, du musstest meinem Freund ja das Bett warm halten. Ich ließ mir nichts anmerken, bat sie in die Küche und servierte Tequila mit Salz. Wir kippten das erste Glas und während mich Nicole mit uninteressantem Scheiß vollquatschte, schaltete ich den Grill ein und holte den Pürierstab aus der Schublade. Dann nahm ich eine Pfanne zur Hand und schlug Nicole damit einmal hart auf den Kopf. Benommen sackte sie auf ihrem Stuhl zusammen. Ich nahm ein Klebeband, fesselte ihr damit Hände und Füße und schleifte sie auf dem Boden bis zum Herd. Dann holte ich den Standfuß des Sonnenschirms von der Terrasse und stellte ihn auf ihre Brust. Nicole kam wieder zur Besinnung, aber ich beachtete sie nicht und machte mich daran, ihre Füße in das Ofenrohr zu legen. Sie begann zu schreien.
„Wie weit kamst du mit ihm? Bekenne.“ Sie antwortete nicht, sie schrie nur. Ich holte den Pürierstab und drohte ihr damit. „Rede, oder ich ermorde dich.“ Die Tränen liefen ihr über das Gesicht, es roch nach verbrannten Haaren und flüssigem Plastik, aber sie redete nicht. Ich nahm den Pürierstab und rammte ihn ihr in den Bauch, dann drückte ich ab. Blut und Hautfetzen flogen durch die Luft. Sie schrie wie am Spieß, krümmte sich vor Schmerz, aber sie machte das Maul nicht auf. Ich wiederholte den Prozess diverse Male, aber es half nichts. „Folter sei deine Strafe,“ sagte ich zu dem wimmernden Wurm am Boden und streute Salz auf die frischen Wunden. Nicole wurde bewusstlos. Ich bekam Mitleid mit ihr, nahm ihre Füße vom Grill und befreite sie von dem Standfuß. Sie atmete kaum noch. Ich rief meinen Freund an: „Komm kurz vorbei, wir müssen über deine Geliebte reden.“
Er kam verdächtig schnell, in Begleitung von meiner Schwester. Die Beiden schauten mich betreten an. „Ich hab nicht gewusst... Ich wollte es dir schon sagen...“ Ich gab ihm ein Zeichen das er schweigen sollte und führte sie in die Küche. Nicole saß am Boden und blickte heulend auf ihre verbrannten Füße und die Löcher in ihrem Bauch. Meiner Schwester stockte der Atem. Bestürzt fiel sie meinem Freund um den Hals. Dann warf sie mir einen ängstlichen Blick zu.
Plötzlich begriff ich, dass ich die Falsche erwischt hatte! Genervt ging ich zurück in mein Zimmer. An diesem beschissenen Regentag, musste einfach alles schief gehen.



© Josephine Kroetz, November 2008 erschienen in der Jugendzeitschrift "Yaez"


P.S.: Achtung, fiktiv!



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