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Hausfrauenrevolution? Deshalb ist Marie Theres hier - Entrée |
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Marie-Theres Kroetz-Relin, im November 2002 Entrée! ... wie beginnt man eine Hausfrauenrevolution? In dem man eine Hausfrau beschreibt. Tja, was ist denn nun eigentlich eine Hausfrau? Und wer könnte am Besten eine Hausfrau beschreiben? Eine Frau? Mhm. Dialektik oder so. Nein, ein Mann! Am Besten der Eigene... sofern man Einen hat der schreiben kann. Meiner kann´s. Ich versuch´s. „Schreibst du mir einen Text für meine meine Homepage?“ „Nein, dein Hausfrauengesabber muss ich mir schon seit 15 Jahren in der Küche anhören.“ „Aber das wird eine total schräge Homepage, echt! Es werden Männer über Frauen schreiben, Frauen über Frauen, Alleinerziehende mit und ohne Mann, es wird eine Rechtecorner geben, für den Magen “Leichte Küche für schwierige Männer“, Frau und Gesundheit, Frau und Technik, Hausfrauenchat, Beiträge in anderen Sprachen, Vergleiche, unser Motto: Zusammenhalten um zu Verändern, unser Ziel: Hausfrauenstreik, es wird...“ „Ach hör doch auf, glaubst du, das interessiert ein Schwein?“ „Es gibt Millionen von Hausfrauen und trotzdem sind wir die vergessenen Wesen unserer Zeit, unserer Gesellschaft...“ „Bei mir geht´s Dir nicht schlecht!“ „...aber auch nicht gut. Außer du schenkst mir die eine wunderbare short story... als Entrée sozusagen.“ „Mhm.“ „Die interessiert auch kein Schwein. Liegt seit zwei Jahren in der Schublade. Dabei ist es das einzige Buch, welches Du mir gewidmet hast! In 15 Jahren wohlgemerkt!“ „O.k. geschenkt!“ „Echt?“ „Echt. Aber nur wenn du jetzt endlich abhaust!“ „Bin schon weg. Und... Danke!“ ...uff. Der Anfang ist geschafft, das Entrée... das eigentliche Menü brodelt im Kochtopf, wirft jetzt schon viel Dampf auf und ist demnächst soweit, genussvoll gelöffelt zu werden. Ein Löffelchen Hausfrauenrevolution kann niemanden schaden. Oder? Und wenn dadurch nur ein Aufhorchen entsteht! Und es ist auch verdammt ernst gemeint... Oder? ;-) ...also bleibt dran. Und viel Spaß beim Lesen. Und überhaupt. Jetzt geht‘s erst los! Eure Marie Theres Kroetz Relin P.S.: Als Schauspielerin heiß ich ja“nur“ Relin, aber als Hausfrau komm ich mir da ein bissl nackert vor, weil ich mich an das Kreuz, pardon, Kroetz, schon so gewöhnt hab. |
Hausfrauenrevolution? Deshalb sind Frauen und Männer hier. |
„Die Hausfrauenrevolution erweitert meinen beschränkten Horizont über den Kochtopf hinaus. Sie gibt mir die Möglichkeit, mit anderen Hausfrauen zu kommunizieren. Hier kann ich mich wieder aufladen, wenn mir die Kraft für die oft sehr eintönige Hausarbeit fehlt. Hier kann ich Spaß haben, wenn es mir zu Hause zu wenig fröhlich ist. Hier philosophieren und diskutieren wir. Hier sind wir maßlos albern und hier trauen wir uns über Dinge zu sprechen, für die wir einer Freundin lange vertrauen müssten.“ „Weil die Hausfrau oft mit ihrem(n) Kind(ern) viele Stunden oder gar den ganzen Tag (von den durchwachten Nächten ganz zu schweigen) alleine ist und in Gefahr gerät, dort seelisch zu vereinsamen – denn auch die Liebe zu den Kindern benötigt Kraft, und wer tankt den Akku der Hausfrau wieder auf?“ „Weil die Hausfrau für ihre Beschäftigung in der Familie weniger Anerkennung erhält, als die im Beruf erfolgreiche Frau – obwohl sie nicht weniger arbeitet.“ „Weil die Hausfrau in diesem schlechten Allgemeinzustand bei der Hausfrauenrevolution eine Oase der Anerkennung, der Freundschaft, des gegenseitigen Verstehens, der Freude, des Kämpfens für das gemeinsame Ziel, der gelebten Kreativität findet, sobald sie den Computer einschaltet.“ „Weil die Hausfrau nach dem Besuch der Hausfrauenrevolution aufatmen kann, weil sie weiß, sie hat viele Leidensgenossinnen, Gleichgesinnte, Freunde, Leser, Mitkämpferinnen. Sie spürt, dass sie als Hausfrau einen wertvollen Beitrag für die Lebensgemeinschaft leistet und verlässt ihren PC wieder mit gestärktem Rückrat und kann mit selbstbewussten Ton sagen „Ich bin Hausfrau. Na klar!““ „Hausfrauenrevolution im Internet und rund um die Uhr weil ... die Hausfrau bei Rückfällen in die Verzweiflung (etwa nach einer Anhäufung von kranken Kindern, Bügelwäsche, gehetzten Ehegatten und gleichzeitigem Hausputz) sich JEDERZEIT rückversichern kann, dass sie selbst überhaupt noch existiert.“ “Die Hausfrauenrevolution hat mich selbstbewusster, fröhlicher, zufriedener und schlanker gemacht, weil ich hier Kraft, Freude, Gleichgesinnte und Abwechslung finde. Schluss mit der Langeweile im Kopf! Die Familie muss sich damit arrangieren, dass sie nicht mehr nur der Mittelpunkt meines Lebens ist.“ “Weil ich nie mehr alleine bin mit meinen Hausfrauensorgen und meinem Hausfrauenfrust. Egal wie früh oder wie spät es ist - hier ist man nie alleine. Und dass sich aus einer virtuellen Sache wie einem Internet-Forum heraus neue, herzliche und sehr enge Freundschaften entwickeln können, ist einfach großartig. "Zusammenhalten, um zu verändern" - wie wahr.“ “Weil ich es spannend finde, so viele intelligente Frauen in so unterschiedlichen Lebenssituationen zu treffen und mit ihnen zu diskutieren, eigenen Wissenslücken zu füllen, die enorme Energie und Beweglichkeit dieser losen Zusammenkunft zu verfolgen oder mich manchmal einfach nur schlapp zu lachen...“ „Weil Hausfrauen nur virtuell mit ihren Arbeitskollegen eine Kaffeepause machen können, ohne ihren Arbeitsplatz zu verlassen. Dazu gehe ich in den Pausenraum - Hausfrauenrevolution!“ “Weil wir denen helfen können, die nicht den Mut/die Gelegenheit haben, ihren Mund aufzumachen. Weil wir zeigen, welch kreatives Potential hinter dem Herd schlummert! Weil wir Frauen viele unbekannte Seiten haben, die wir aneinander entdecken und erwecken - mit Hilfe der Hausfrauenrevolution!“ “Ich erwarte und erhoffe mir von der HFR, dass die „NUR“-Hausfrau und Mutter eine bessere Lobby bekommt, wir gemeinsam zu einem Umdenken in der Gesellschaft beitragen und den täglichen Hürden die wir so zu nehmen haben, etwas an Höhe nehmen können.“ „Ich bin bei der HFR, weil mich die unkomplizierte Art, sprich ohne Vereins-Verkrustungsgedöns dieser netten Ansammlung von Gleichgesinnten ungemein anspricht. Ich erwarte mir ein Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung davon, das mittel bis langfristig auch Dinge im Großen zur Besserstellung der Hausfrau erreichen wird.“ „Weil ich all die Hausfrauen und Mütter, die sich ausschließlich ihren Familien verschreiben, zutiefst bewundere. Ich persönlich wäre die depressivste und frustrierteste Zicke aller Zeiten, wenn ich es ausschließlich müsste. Ich kann da nur den Hut ziehen und habe bewusst einen anderen Weg gewählt.“ „Weil ich finde, dass ganz dringende Veränderungen für KINDERHABENDE notwendig sind (Elternrevolution!!!). Das fängt bei den vielzitierten Eintrittsgeldern und Fahrkarten an, geht über z.B. MwSt-Erlass für Kinderklamotten bis hin zu sinnvoller Ganz – oder 3/4tags-Betreuung etc. Jede Menge interessante und sinnvolle Punkte gibt es da, die man angehen müsste und die sogar in der näheren europäischen Nachbarschaft abschaubar sind. Man müsste das Rad also nicht mal neu erfinden. Die Lobby sollte auch breit genug sein, denn Kinder sind ja (noch) keine gesellschaftliche Ausnahmeerscheinung und selbst Politiker haben sie.“ “Wir üben hier die Aussprache des Wortes Hausfrau, damit es uns selbstbewusst und laut von den Lippen kommt. Kein leises Wispern mit niedergeschlagenen Augen: Ich bin Hausfrau. Nein, wir sind stolz, dazuzugehören. Wir sind bei weitem keine Minderheit und dessen sollten wir uns bewusst sein. Die Hausfrauenrevolution macht uns erst deutlich, w i e viele wir sind - und wir sind noch so viele mehr.“ “Bei der Hausfrauenrevolution lässt man sich das Wort Hausfrau auf der Zunge zergehen. Bald werden wir unseren Titel Hausfrau stolz wie einen Adelstitel tragen können. Niemand wird sich mehr schämen müssen als Berufsbezeichnung Hausfrau angeben zu müssen. Unsere Revolution kommt langsam aber gewaltig. Wie Frauen eben so sind. Sanft aber stark!“ „In der Hausfrauenrevolutionsfamilie ist immer einer der mir zuhört und mich ausreden lässt. Dort gibt es immer jemanden, der mich versteht. Ich bin nicht mehr hausfraueneinsam.“ „Ich habe gerade meine Studiumsabschlussarbeit über die "Vielfalt und Widersprüchlichkeit weiblicher Lebensmuster" geschrieben und dabei feststellen müssen, dass es eigentlich egal ist, wie eine Frau ihr Leben gestaltet: Von irgendwo erhält sie immer Widerspruch und Kritik. Es gibt nicht den ultimativen Lebensweg (die Männer haben es da leicht, sie können einfach auf Standards zurückgreifen) für eine Frau, irgendwas macht sie immer verkehrt. Nur am schwersten haben es in der heutigen bzw. in der DEUTSCHEN Gesellschaft die sogenannten Hausfrauen. Dieser Begriff wird leider allzu oft belächelt, die meisten Frauen sind froh zum Wörtchen Hausfrau noch den Verweis auf einen Nebenjob, den sie trotz unglaublichem Stress noch ausüben, geben zu können. Ich finde es so schlimm, dass frau das Gefühl haben muss, sich dafür rechtfertigen zu müssen, dass sie zu Hause ist. Gerade in diesem Lande, mit diesen katastrophalen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und dieser absoluten Misere in punkto Verhaltenskodex bei Schuldkindern muss vor den Frauen, die sich dafür entscheiden, sich zu Hause um das Wohl ihrer Familie zu kümmern, die Verantwortung für eine Unmenge an täglichen Pflichten, Zuwendungen etc... zu übernehmen, der Hut gezogen werden. Nur wird es das leider nur von den wenigsten. Ich habe auch aufgegeben, darauf zu hoffen, denn der einzige Weg aus diesem Umstand bzw. gesellschaftlichen Missstand ist es, selbst 100% auf das zu vertrauen, was man tut und täglich das zu achten, was man tut und darauf zu scheißen, was andere denken. Das hilft einem eh nie weiter. Und deshalb finde ich diese Seite sehr gut. Sie ist ein kleiner Schritt zum großen Ziel, innerhalb der Frauengemeinschaft in diesem Lande irgendwann den einheitlichen Chor zu gewinnen: Das was wir tun, ist richtig. Es gibt so viele Wege die man gehen kann, mit Kindern, ohne Kinder, Kind und Karriere, Hausfrau, oder alles durcheinander oder nacheinander... Wir Frauen haben im Gegensatz zu den Männern die Wahl. Wir können und müssen uns irgendwann für oder gegen ein Kind entscheiden. Männer gehen einfach arbeiten, da fragt man sich nix.“ |
Hausfrauenrevolution? Das sagt die Presse |
Das Logo der Hausfrauenrevolution ist ein Schwein. Weil es im Englischen den Ausdruck gibt: "If pigs could fly" - Unmögliches möglich machen, und weil es so viele Gemeinsamkeiten von Hausfrau und Schwein gibt“, erklärt Marie Theres Kroetz Relin nicht ohne Augenzwinkern: "Das Schwein ist das älteste Haustier. In Gefangenschaft leidet es. Es ist hoch intelligent und gleichzeitig unterschätzt. Es ist sehr reinlich, aber gezwungen, im Saustall zu leben. In manchen Kulturen ist es eine Muttergöttin, in anderen gilt es als unrein. So wie es ja auch für viel Positives stehen kann, wie in Glücksschwein, Sparschwein oder Schwein gehabt. Aber es kann eben auch ein Schimpfwort sein." Angesichts so vieler Parallelen fühlen sich die revoltierenden Hausfrauen mit ihrem in gemeinsamer Suche gefundenen Logo natürlich vor allem eins: sauwohl. Petra Grond Passauer Neue Presse vom 27.08.03 Die Revolution geht vom Chiemsee aus. Eigentlich hat sie dort schon im November begonnen; klein und eher unauffällig, wie das bei Revolutionen manchmal der Fall ist. Zwei Seiten stellte Marie Theres (37) am 21. November 2002 ins Internet, und eine Kurzgeschichte. Schon nahm die Hausfrauenrevolution ihren Lauf. Sie lachen? Wahrscheinlich amüsieren Sie sich noch mehr, wenn Sie lesen, dass Marie Theres bis vor gut einem Jahr überhaupt noch nie etwas mit Computern zu tun hatte. Erst als sie wegen einer Schilddrüsenoperation ins Krankenhaus musste, ging sie die Sache mit dem Internet an, um ihren in langen Hausfrauen-Jahren gehegten Traum von einer weltweiten Vernetzung der missachteten Küche-Kinder-Kirche-Feen Wirklichkeit werden zu lassen. Also lachen Sie nicht zu früh: Marie Theres ist eine resolute Frau. „In zehn Jahren sind wir bestimmt auf der Straße“, prophezeit sie. Schon heute finden sich unter der Adresse www.hausfrauenrevolution.com über 120 Seiten, verfasst von rund 180 mehr oder weniger festen Autorinnen - und Autoren. Es geht - wie könnte es anders sein - um Frauen, um Kinder, um Männer, und auch Rezepte fehlen nicht. Aber es geht auch um Medizinisches und Kultur. „Allein was ich auf homöopathischem Gebiet mittlerweile weiß, ist enorm. Man kann doch nicht dauernd zum Arzt rennen“, sagt die dreifache Mutter. Angelika, eine ehemalige Drogenabhängige, erzählt ihre Geschichte, und Susan-Barbara stellt ihre Forschungen über „Kultur und Frau in der Frühgeschichte“ vor. Dreh- und Angelpunkt der Hausfrauenrevolution aber ist der gegenseitige Austausch. Für viele sind die HFR-Seiten inzwischen zur „Kneipe im Schlafanzug“ geworden: „Entspannend, man ist unter Seinesgleichen, und man muss nicht aus dem Haus gehen und die Kinder allein lassen“, beschreibt Marie Theres die Vorzüge. Genauso hatte sie sich das vorgestellt: Mädchen und Frauen zwischen acht und 63 Jahren tauschen sich aus, helfen sich, entdecken, was - außer dem „Hausfrauengen“ („Eine Frau hat das im Gefühl“) - in ihnen steckt. Manche brauchen einen kleinen Schubs, bevor sie sich an mehr heranwagen, als ihnen der Alltag abverlangt. All die schüchternen, g’schamigen, zaudernden Autorinnen ermuntert Marie Theres immer wieder: „Traut euch mal! Wir unterdrücken uns doch selbst. Dabei hat jede einzelne von uns Erfahrungswerte, die ganz besonders und wichtig auch für andere sind.“ Das Lachen verwandelt sich vollends, mal in Staunen, mal in Empörung, je länger man Marie Theres zuhört: Mit kaum zu bremsender Verve und erheblicher Sachkenntnis erregt sie sich über die vielen Ungereimtheiten eines Hausfrauenlebens und über die familienfeindlichen Gegebenheiten unserer Gesellschaft: Etwa darüber, dass eine S-Bahn-Karte für sie und die drei Kinder mehr kostet, als einen ganzen Tag in der teuersten Tiefgarage Münchens zu parken. „In Wien fahren Kinder bis 15 Jahren frei.“ Dass in Deutschland eine Hackbrett-Stunde so viel kostet, „dass man mehreren Kindern gar nicht die Ausbildungschancen geben kann, die sie verdienen“, während der Musiklehrer in Spanien für 12 Euro gleich dreimal in der Woche vorbeischaut. Über das Bild der Frau im deutschen Werbefernsehen: „Da gibt es die Powerfrau, die mit dem kleinen Aktenköfferchen ihr Spiegelbild im Schaufenster bewundert, oder das Dummchen, das zum Kochen die Hilfe eines Kochstudios braucht, oder dem Meister Proper - natürlich ein Mann - sogar noch sagen muss, wie man richtig putzt.“ Zu schimpfen gibt es reichlich, „aber wir sind keine Frustpage und auch nicht feministisch“, beugt Marie Theres nahe liegenden Assoziationen vor. Statt Frust setzt sie auf Austausch und Aufklärung. „Zusammenhalten, um zu verändern“ heißt ihr Motto. Und Feministinnen und Karrierefrauen sind der Powerfrau sowieso ein Dorn im Auge. „Es ist in den letzten Jahrzehnten viel erreicht worden für Frauen, die beruflich aktiv sein und vorwärts kommen wollen, aber für Haufrauen hat sich so gut wie nichts verändert.“ Eine Versicherung, die auch eine angemessene Rente für Familienmütter zahlt, ist deshalb nur eines von vielen Zielen, die der 37-Jährigen vorschweben. „Unser Gesellschaftssystem kracht zusammen, wenn Frauen keine Kinder mehr kriegen“, warnt sie angesichts einer Geburtenrate von nur noch 1,3 Kindern pro Frau und verweist auf Schweden. Auch dort war jungen Leuten in den 70er Jahren die Lust auf Familie mehr und mehr vergangen. Die Politik reagierte mit familienfreundlichen Maßnahmen, und die Vermehrung der Schweden florierte wieder. Da Marie Theres aber nach eigenem Bekunden „nicht viel von Parteien“ hält, setzt sie lieber auf die Kräfte jeder einzelnen. Ein Netz von Pflegemüttern und Leih-Omis kann sie sich vorstellen, Putzteams, Second-Hand-Kleidervermittlung und sogar „Revolutionshäuser“ - Zufluchtstätten für bedrohte Frauen, ähnlich den bestehenden Frauenhäusern. Dabei liegt ihr nichts ferner, als grundsätzlich den Männern den Schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben. „Es gibt ganz tolle Männer, gerade in der jüngeren Generation, die sehr gut auch eine Waschmaschine bedienen können. Und es gibt richtig widerliche Frauen, die beispielsweise dem Vater das Kind wegnehmen“, rückt sie Klischees zurecht. Deshalb gilt die Revolution ebenso gut allen Hausmännern: „Deren Ruf ist ja noch schlechter als der der Hausfrau. Die tun mir wirklich leid.“ Wenn man Marie Theres’ engagierten Plädoyers für die 22 Millionen in Deutschland lebenden Hausfrauen und Mütter zuhört, vergisst man leicht, dass sie selber zu den sieben Millionen (O-Ton) „privilegierten Hausfrauen“ gehört, also denen, die zudem noch einen Beruf ausüben. Marie Theres ist Filmschauspielerin und hat nach zwölf Jahren Familienpause - Josephine Alma Maria, Magdalena Anna Marie und Ferdinand Franz Valentin sind inzwischen 14, elf und acht Jahre alt - im vergangenen Jahr zum ersten Mal wieder vor der Kamera gestanden. Aus dem „Filmsetsightseeingurlaub“, wie sie das nennt, könnte bald wieder mehr werden. Der Ehemann macht’s möglich . . . Denn Marie Theres ist auch noch aus einem anderen Grund privilegiert. Auch wenn sie das ohne Nachfrage nie durchklingen lässt: Sie ist nämlich auch eine „von“. Nein, keine adlige Society-Lady. Aber Marie Theres ist Tochter der Schauspielerin Maria Schell und des Regisseurs Veit Relin, sie ist Nichte des Schauspielers Maximilian Schell und - als sei dies noch nicht Hypothek genug - sie ist Ehefrau des Autors und Schauspielers Franz Xaver Kroetz. Der verfolgt die Aktivitäten seiner Gattin nach außen murrend, aber offenbar auch nicht ohne Anerkennung. Immerhin hat er ihr für ihre Revolution im Netz einige deftig-motzerte, aber durchaus selbstkritische Kurzgeschichten geschenkt. Und Marie Theres bedankt sich mit ihrem breit strahlenden Lächeln und dem Kompliment: „Er übernimmt die Familienarbeit, wenn ich unterwegs bin. Ein toller Schritt für einen nicht ganz jugendlichen Mann aus Bayern!“ Petra Grond mit freundlicher Genehminung der PNP Mehr Presse, Radio und TV hier... |
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