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Paul Sahner

Das Ende einer großen Liebe

erschienen am 15.09.05 in BUNTE


Irgendwie passt das alles nicht zusammen. Zwar hat MarieTheres Kroetz- Relin, 39, nach 18 Jahren Liebe und 13 Jahren Ehe die Scheidung eingereicht. Aber BUNTE gegenüber schwärmt sie, als wäre der Dramatiker Franz Xaver Kroetz, 59, immer noch ihr absoluter Traummann: "Ihm verdanke ich die aufregendsten Jahre meines Lebens. Er ist ein Genie. Er ist ein Powermann. Er hat mein politisches Bewusstsein erweckt. Er wird immer die große Liebe meines Lebens bleiben. Er ist …"

Stop, Marie Theres, und warum verlässt man so ein männliches Prachtexemplar?

Er war es ja, der immer von Trennung geredet hat.

Er ist ein großer Dramatiker, vielleicht brauchte er diesen Kick.

Dass es mir verdammt ernst war, erfuhr er spätestens, als ich die Kisten an ihm vorbei aus dem Haus getragen habe.

Und jetzt ist endgültig Schluss?

Ich werde den Teufel tun, meine 18 Jahre mit ihm auf den Müll zu schmeißen. Ich habe keinen Groll. Aber jetzt gehe ich meinen Weg und er seinen. Meine Sache ist die Hausfrauenrevolution, dafür mach ich mich stark – und er wird mit neuen Theaterstücken beweisen, dass er immer noch einer der größten deutschen Dramatiker ist.

Hat er Sie unterdrückt, als Sie plötzlich mehr sein wollten, als das Heimchen am Herd, die aufregende, 20 Jahre jüngere Schönheit, die perfekt funktionierende Mutter dreier Kinder?

Ich habe mir mein eigenes Leben erkämpft, habe für 15 Millionen deutscher Nur-Hausfrauen das Buch "If Pigs could fly" geschrieben. Natürlich war er nicht so happy, mein Leben drehte sich eben nicht mehr nur um ihn, ich wurde erwachsen, war nicht mehr nur sein schönes Geschöpf.

Schwer für einen Ehemann, der auch der Vater sein könnte?

Natürlich spielt der Altersunterschied auch eine Rolle.

Hat er auch schon einen Anwalt?

Er hat meiner Anwältin geschrieben, dass er momentan noch keinen Anwalt will.

Vielleicht wird er um die Ehe und die Liebe kämpfen.

Gut, dann soll er sich mal richtig anstrengen. Aber er ist ein sturer Esel. Er hat ja auch unsere Scheidung an die Presse gegeben und jetzt verkriecht er sich. Das finde ich doof.

Konnte Ihre kürzlich verstorbene Mutter Maria Schell die Liebe nicht kitten?

Ich habe oft mit ihr über unsere Probleme gesprochen. Sie hätte ihn am liebsten selber geheiratet, nannte ihn liebevoll Schwiegerfreund.

Sind Sie jetzt traurig?

Nein, glücklich. Meinem Mann wünsche ich, dass er sich endlich von diesem depperten "Baby Schimmerlos"- Image aus der TV-Serie "Kir Royal" befreien kann, sich wieder als großartiger Schriftsteller beweist.

Sie schreiben beide. Könnte es sein, dass den Menschen hier ein einzigartiger PR-Coup aufgetischt wird?

Leute, was ist denn hier? Es ist ja nichts gegessen. Bloß weil Linien neu gezogen werden, ist die Beziehung ja noch nicht kaputt.

Ach ja?

Man kann Scheidungen auch zurückziehen. Aber jetzt muss erst mal Klarheit herrschen, auch unsere Kinder haben kein Problem damit.

Ein anderer Mann ist nicht in Sicht?

Ich würde es unseren Kindern nie antun, mich jetzt in eine neue Beziehung zu stürzen.
Aber ich kann jetzt mal meinen Marktwert prüfen.

Klingt – ganz undramatisch – nach Happyend.

Kann sein, dass wir uns in ein, zwei Jahren wieder blendend verstehen. Vielleicht kapiert der Franz ja schnell, dass es keine Frechheit ist, wenn eine Dichtergattin plötzlich ein eigenes Buch schreibt und auf eigenen Füßen stehen will.



Mit freundlicher Genehmigung von BUNTE