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Petra Schrand
ELTERN Heft 5/2004

Mehr Respekt, bitte!


Einmal im Jahr bekommt die Hausfrau und Mutter Anerkennung: am Muttertag. Das ist zu wenig, finden Marie Theres Kroetz Relin und Pia Gassmann, zwei engagierte Hausfrauen- Lobbyistinnen.

"Ein Generalstreik würde Wunder wirken!"

Marie Theres Kroetz Relin, 38, und Mutter von drei Kindern, hat die Hausfrauenrevolution ins Leben gerufen.

Das Symbol der Hausfrauenrevolution ist ein Schwein – warum?

Schweine und Hausfrauen haben vieles gemeinsam. Es sind intelligente, aber sehr unterschätze Wesen, sie sind reinlich, müssen aber in einem Saustall leben... Im Ernst: Im Englischen gibt es den Ausdruck " If pigs could fly, er bedeutet: das Unmögliche möglich machen. Und darum geht es bei der Hausfrauenrevolution: Anerkennung schaffen, wo vorher keine war – mit einem Augenzwinkern.

Wofür steht die Hausfrauenrevolution?

Laut einer UN-Studie verrichten Männer weltweit ein Drittel der Arbeit, bekommen aber 90 Prozent der gezahlten Löhne und besitzen 99 Prozent des Weltvermögens. Die Arbeit der Frauen ist nicht sichtbar. Das muss anders werden.
"Hausfrau sein" klingt, als hätten wir keinen Beruf. Das Gegenteil ist richtig: Wir sind Erzieherin, Krankenschwester, Putzfrau, Köchin, Chauffeurin und mehr. Hausfrauen müssen sich ihrer Fähigkeiten bewusst werden; erst dann können sie die kreativen Potenziale, die in diesem Beruf stecken, ausleben. Wichtig ist auch, dass Hausfrauen sich vernetzen. Je mehr Frauen sich austauschen und zusammenhalten, desto mehr verändern sie sich.
Das ist die Keimzelle der Revolution.

Sie haben einen Wunsch frei. Was wünschen Sie sich - und warum?

Ich wünsche mir Selbstbewusstsein von uns Hausfrauen. Wenn wir fünf Tage lang streiken würden, bräche alles zusammen – alle würden spüren, wie wichtig unsere Arbeit ist. Nach einem Generalstreik würden wir nicht mehr unterschätzt.

Wie ist die Hausfrauenrevolution organisiert?

Die Hausfrauenrevolution gibt es unter www.hausfrauenrevolution.com im Internet; wir sind im November 2002 ins Netz gegangen und haben zwischen 3000 bis 7000 Klicks pro Tag.

Was lieben Sie persönlich am Hausfrauenberuf, worauf können Sie verzichten?

Ich bin Hausfrau geworden durch die Geburt meiner Kinder, deshalb sind Muttersein und Hausfrausein für mich untrennbar verbunden. Ich liebe an diesem Beruf, kleine Kinder wachsen zu sehen, mein eigener Chef zu sein und die Möglichkeit, meine Kreativität beim Gestalten des Hauses auszuleben.
Mich nervt, dass es keinen Urlaub gibt, nicht mal Feiertage - gerade die sind ja Großkampftage für uns. Und dass ich immer Disziplin zeigen und mich nicht hängen lassen kann, sonst bricht ja hier der Laden zusammen.

Wie halten Sie es mit dem Muttertag?

Natürlich ist es süß, wenn ein Kind mit einem Blumenstrauß vor einem steht, da ging mir früher echt das Herz auf. Aber grundsätzlich halte ich diesen Tag für einen Marketingtrick der Blumenhändler und Schokoladenfabrikanten.



Mit freundlicher Genehmigung von www.eltern.de