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Jutta Rotter

Mein Haushalt


Mein Haushalt führt ein Eigenleben. Nein, ich meine damit nicht, dass er lebendig ist, nie langweilig wird, von Kinderlachen ausgefüllt ist oder aber sich krabbelnde Zeitgenossen in ihm herumtreiben.

Lassen Sie mich anhand einiger anschaulicher Beispiele anführen, was ich damit sagen will:


Meine Kaffeelöffel in der Bestecklade werden immer weniger. Ich hatte mal 12 Stück, ich weiß es gewiss. „Tochter, hast du eventuell ein paar Löfferl in deinem Zimmer?? Könnte es sein, dass du sie nicht zurückgebracht hast?“ „Neeiiiiiiiiiin!!!!! Mami, sicher nicht!!!“ Nach 2 Tagen finde ich die Löffel vollzählig in meinem Geschirrspüler, Töchterl hat sie doch in ihrem Zimmer gefunden, aber wie sie dorthin gekommen sind, kann sie sich überhaupt nicht erklären.


Ein Riesenpolterer in meinem Wohnzimmer. Ich stürze aus der Küche, die große Lade liegt verkehrt am Boden, der Inhalt über selbigen verstreut. Mein Sohn, der mittlere, sitzt ganz erschrocken auf der Couch. „ Mami, die ist ganz von alleine rausgefallen, ehrlich!!“


„Anita, hast du meinen roten Nagellack noch, den du dir vor 2 Wochen geliehen hast??“ Die Antwort ist ein empörtes „nein, natürlich nicht“. Am nächsten Tag besuche ich mit dem Staubsauger das Zimmer meiner Tochter, was steht dort? Ganz einsam und verlassen auf ihrem Schreibtisch?? Klar doch – mein roter Nagellack.


Ein lautes Klirren in der Küche veranlasst mich, mich schnellstens dorthin zu begeben. Die Küche ist wie ausgestorben, nicht einmal eine Katze ist zu sehen. Ein Glas liegt in Scherben auf dem Fußboden, das Kasterl ist jedoch zu. Es muss in einem Depri – Anfall Selbstmord begangen haben und nachher auch wieder das Kasterl zugemacht haben, anders kann ich mir das nicht erklären. Denn meine beiden Söhne sitzen einträchtig im Wohnzimmer und gucken Sponge-Bob.


Ähnliche Szenen spielen sich in meinem Haushalt täglich ab. Früher, ich meine ganz früher, wo ich noch allein lebte, kam das höchstens einmal im Monat vor. Aber seit ich Kinder habe, ist die Anzahl der Vorfälle proportional zur Kinderanzahl zur Potenz gestiegen.

Nie würde ich meinen Kindern unterstellen, dass sie mich vielleicht ein kleines bisserl anschwindeln in manchen Situationen, niemals!! Also bleibt für mich nur folgender Schluss: Mein Haushalt lebt!!! Und mit drei Kindern lebt er besonders!!