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Dorothee Sachinian

Die heutige Hausfrau in der Archäologie?


Tach, habe irgendwie einen ziemlich stressigen Tag hinter mir, der 1. noch kein Ende hat und 2. nicht so erfolgreich gewesen ist, wie ich mir das in Anbetracht der verrichteten Arbeiten und Anläufe so gedacht hatte...
Die heutige Hausfrau in der Archäologie?
Lasst mich überlegen:
Wahrscheinlich wird man in ferner Zukunft die Ausgrabungen, so wie heute auch, nach Müll datieren. So machen es die Archäologen ja heute schon:
Markante und sehr wichtige Datierungspunkte könnten dabei das frühe und vermehrte Auftreten der Coca-Cola-Flaschen im Müll.
Später waren das ja Glas-Pfandflaschen und werden also in den Schichten der Müllberge nicht mehr so häufig auftreten.
Bemerkenswert scheinen mir da auch ganze Lagen von Plastiktüten zu sein, die dem Regenwasser auch den Ablauf in´s Grundwasser verwehren.
Darüber wird man eher Reste von Jute-Taschen erkennen, die noch nicht ganz zersetzt sind und auch noch Reste von Körnern aus biologischem Anbau enthalten.
Die Pet-Flaschenzeit hat auch ihren Tribut gezollt, denn eine Grabungsmaßnahme durch diese Schicht hindurch ist sehr arbeitsintensiv, da noch keine Werkzeuge entwickelt wurden, um vorsichtige Grabungsarbeiten dahin durch vornehmen zu können.
Darüber finden wir die Pet-Pfandflaschen und Tetra-Pack-Pfandzeit:
Nur noch sehr selten werden Reste solcher Verpackungen aufgefunden, da die wilde Entsorgung dieser mittlerweile kaum noch erschwinglichen Behältnisse eben sehr in`s Geld ging. Parallel dazu finden wir in dieser Zeit auch riesige Haufen von nicht verarbeitetem Altpapier und Altglas. Vermutlich sollten diese Rohstoffe wieder in den Verarbeitungszirkel eingeführt werden, doch geradezu Fluchtartiges Verlassen einiger Siedlungen, was vermutlich auf die Schließung mehrerer Fabriken in diesem Raum zurückzuführen ist, nötigte die Menschen, diese kostbaren Rohstoffe ungenutzt zu verlassen. Parallel dazu ist festzustellen, dass große Wohnungsnot in weiter östlichen Gebieten aufkam: Dort wurden neue Arbeitsmärkte erschlossen und die Menschen strömten in diese Ostbereiche. Dadurch findet man, eben in höher liegenden Schichten ähnliche Ansammlungen desselben Mülls.
Und so weiter und so weiter... Weiß noch nicht, wie ich das jetzt mit der Hausfrau in Verbindung bringe, aber die ist wohl meistens und gezwungener Maßen diejenige, welche mit diesem Kulturmüll zu tun hat und die Männer immer noch nicht auf eine vernünftige Lösung zur Vermeidung desjenigen gekommen sind...
Gegraben habe ich während des Studiums beim Römisch Germanischen Museum in Köln.
Für diejenigen, die sich da etwas genauer auskennen:
Einmal im Severinsviertel und das zweite Mal unter der Kirche St. Columba, auch mitten in der Stadt.
Es war eine wunderbare Zeit, die ich nicht missen möchte.
Da fällt mir noch eine Begegnung mit "der frühen" Margarete Schreinemakers ein, die uns Ausgräbern hinter dem Funkhaus begegnete:
Ihr Blick, von oben nach unten schweifend, bedeutete mir nur: Naja, Männer laufen schon mal so verschlamm(p)t rum,
aber du als Frau????!
Tja: Schwein sein ist schön! - oder wie hättet Ihr das geschafft, sauber, wie aus dem Ei gepellt herumzustiefeln, während Ihr in einer schlammigen Baugrube herumstolpert und gerade mit einem Fön die Stiefel vom Boden des Bauwagens abgepustet habt, auf dem sie festgefroren waren, weil`s kalt war...