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Dorothee Sachinian Hallo, wie geht´s? Schon einmal darüber nachgedacht, wie kompliziert und schwierig alles ist, was mit diesem Gruß, dieser Frage zusammenhängt? Man geht über den Marktplatz, schiebt sein Fahrrad neben sich her. Der halbe Einkauf ist erledigt, doch was holt man noch Frisches für den heutigen Mittag? Eine Frau rattert mit ihrem Fahrrad über das Kopfsteinpflaster: „Hallo! Wie geht`s?“ Sie winkt freundlich lächelnd und ist auch schon wieder weg. Woher kannte man das Gesicht noch? Hockey? Basketball? Elternabend? Gott sei Dank egal, denn eine Antwort scheint sie nicht wirklich erwartet zu haben. Schwierig wird es, wenn die Person, welche grüßt, stehen bleibt und eine Unterhaltung beginnt. Wenn der Wortwechsel keine besonderen Inhalte hat, sagt man: „Gut, ja ja! Und selbst?“ Jetzt hat man den Ball seinem Gegenüber zugespielt. Der Andere entscheidet nun, ob die Frage ernst gemeint war. Nun wird klar, ob man wirklich über die Migräne gestern und die Masern der Kinder, also alle psychischen Probleme und physischen Befindlichkeiten sprechen möchte. Vielleicht ist es aber auch so, dass die falsche Person stehen bleibt und tatsächlich Antworten verlangt. Diese Person ist dem Angesprochenen unsympatisch oder sie erscheint neugierig. - Eigentlich würde man ja gern ein persönliches Wort wechseln, doch wenn man mit d e m redet, dann weiß es gleich die ganze Stadt! - Gar Mancher blockt bei einer solchen flüchtigen Unterhaltung auch deshalb ab, weil er gar nicht wissen will, mit was sein Gegenüber ihn belasten wird. Wer trägt schon gern eines Anderm Last? Phrasen werden ausgetauscht, weil man nicht zu viel Persönliches von sich preisgeben möchte. Man weiß nicht ob es beim Gegenüber gut aufgehoben ist. Andererseits möchte man den Anderen nicht brüskieren – nicht unhöflich erscheinen. Und nicht selten denken wir, wie oberflächlich alle sind und dass man sich mit ihnen einfach nicht unterhalten kann!! Wir sind einfach an den oder die Falsche geraten! Wünschen wir doch allen ruhig einen „Guten Tag“ oder grüßen mit einem freundlichen “Hallo“. Die Frage „Wie geht`s?“ heben wir auf für die Leute, bei denen uns das wirklich interessiert! |
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