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Marie Theres Kroetz Relin

Muttern und ich


"Ach Muttern!" schießt es mir durch den Kopf, während ich durch die Strassen von Berlin schlendere. "Was wäre ich ohne Dich?" Die eben gewonnen Eindrücke werden umgehend in meinem Hirn geformt. "Eigentlich bist Du ja nur eine fiktive Figur die ich zum Leben erweckt habe." Mitten im Regierungsviertel sehe ich sofort wie sich meine kleine Muttern rebellisch gegen die Neuwahlen, der aussichtslosen Familienpolitik und den vielen Versprechen, die nie gehalten werden, aufbäumt. "Aber nach hundert Kolumnen bist Du einfach mehr für mich geworden:
Du bist das Sprachrohr für meine Anliegen, Sorgen und Freuden. Du hast mir den Mut geschenkt für die Gesellschaft den Mund aufzumachen und den Alltag einer Hausfrau lebendig festzuhalten. Verstehst Du?" stupse ich gedanklich meine Freundin an. "Eigentlich bist Du ja ich, aber anderseits bist Du wie Millionen andere Hausfrauen, die nach wie vor keine Anerkennung und Rechte haben. Unsere Familiensituation in Deutschland sehe ich seit zwei Jahren durch Deine Augen. Mal humorvoll, wütend, trotzig oder traurig. Du bist mir einfach verdammt nahe!"
Ich bleibe stehen. Jetzt würde ich sie gerne umarmen, wenn es sie gäbe und sage leise,
"Weißte was? Ich liebe Dich so gerne!" – "Ich Dich auch, Du verrücktes Huhn!" antwortet Muttern frech. "Hä?" grüble ich irritiert und zweifle ernsthaft an der Realität beziehungsweise an meinem Verstand. Ein Blick zum Bundestag und ich denke: "Ach was: Viva la Muttern!"
Und wenn sie nicht gestorben sind, so schreiben sie glücklich und zufrieden die nächsten hundert Kolumnen!