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Marie-Theres Kroetz Relin
Muttern und Frau Westerwelle
(erschienen in "Die Aktuelle" Heft 40 am 25.09.04)


"Ihre Vorstellung von Glück? - Liebe, die erwidert wird." Muttern wartet vor der Turnhalle. "Ihre größte Stärke? - Dass ich innerlich brenne." Mutterns Sohn hat Fußballtraining. "Die größte Schwäche? - Meine Ungeduld." Und da sich nach Hause fahren zeitlich nicht rentiert, sitzt Muttern im Auto und liest in einem bunten Blatt- "Wer muntert Sie seelisch auf? - Raten Sie mal (grinst)" -ein Politiker-Interview. "Wer tröstet Sie? – (lacht laut) Noch mal raten!" Muttern schüttelt den Kopf. "Welche Frau hat sie zuletzt beeindruckt? - Angela Merkel, als sie sich zu ihrem 50. Geburtstag einen Vortrag eines internationalen Hirnforschers wünschte." Jetzt lacht Muttern und denkt "Was man nicht hat, muss man- besser frau! eben erforschen- oder beide!"
Sie vertieft sich wieder in die wichtigen politischen Aussagen: "Leidet die junge Liebe nicht darunter, dass sie im Rampenlicht steht? - Was für eine sensible Frage. Wir kommen klar damit." Muttern kann es nicht fassen. "Lachen Sie über den Schwulenhumor von Bully? – Ich find ihn urkomisch."
Das war’s: Muttern klappt die Zeitung zu und denkt über das Nähkästchengeplauder nach. "Gleichberechtigung nennt man das wohl. Ist ja nett, so frisch verliebt." Ihr Sohn kommt verschwitzt aus der Turnhalle. "Aber wenn ich bedenke, dass so merkwürdige Leute unsere Politik machen, wird mir echt übel!" Muttern umarmt ihr Kind. "Zukunft? Keine. Außer der Gute wird ’ne Hausfrau. Ein Tipp: Das SPD-Erziehungsgeld!" meint sie ironisch und startet den Motor. Na dann: schöne Grüße an Frau Westerwelle! Von Muttern.