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Marie Theres Kroetz Relin
Muttern und der grüne Daumen
(erschienen in "Die Aktuelle" Heft 15)


Frühlingsanfang. Endlich flattern des Frühlings blaue Bande als Schnürlregen und Graupelschauer durch die Lüfte. Muttern schlägt trotz eisigen Nordwinds den Weg ins Gartencenter ein. Ihr ist der Matsch egal, denn schließlich - April, April! der Lenz ist da und da gehören die ersten Blumen ins Beet. Oder wenigstens ein paar niedliche Zwerg-Narzissen auf die Fensterbank, wenn es schon draußen noch nicht genug zu tun gibt, womit man den juckenden grünen Daumen befriedigen könnte. So verfährt Muttern wie jedes Jahr nach Plan B:
Mit Blumenerde kann man sich schließlich nicht früh genug eindecken. In weiser Voraussicht (und in Gedanken an frühere Schlepperei) steckt Muttern ihren Einkaufs-Euro in einen der Wagen mit großer Ladefläche, es kann also losgehen.
Die Gartencenter-Strategen führen den ausgehungerten Naturfreund vorbei an Primel und Co. Frühlingsgefühle zum Mitnehmen, in allen Schattierungen! So ist Mutterns Wagen bei Ankunft in der „Erd-Abteilung“ bereits gut gefüllt.
„Gnädige Frau, darf ich Ihnen helfen?“ - Diese Frage kommt just in dem Moment, als Muttern bereits den zweiten 80kg-Sack Frühlings-Vorfreude auf den flüchtenden Einkaufwagen wuchten will: „Gnädige was?“ sie bremst, der Sack reißt in zwei Hälften und sie verschüttet den eben noch lächelnden Verkäufer bis zu den Knien in Qualitäts-Gartenerde. Applaus!
Muttern wird rot bis zum grünen Daumen und schwört sich und dem Verkäufer, den nächsten Anfall von Gartenbau-Sucht im Keller auszusitzen! „Aber ohne zwei linke Hände!“
Es grünt so grün, und Muttern hat´s drauf!