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Marie Theres Kroetz Relin

Muttern und Papa Hartz


"Ach Kinder, die Wirklichkeit schreibt die besten Märchen. Soll ich euch die Geschichte von Papa Hartz erzählen?" Teenie und Girlie schauen eher gelangweilt, aber Sohnemann spitzt die Ohren. "Also, es war einmal der Herr Hartz. Der arbeitete ganz fest an einer Reform. So fest, dass alle sagten: das ist eindeutig der Papa dieser Reform! Und deshalb nannte man diese gravierende Veränderung im Leben vieler, vieler Menschen, die eh schon nichts hatten und nun mit noch weniger auskommen müssen- eins, zwei, drei- Hartz IV. Und von da an ging’s bergab in deutschen Landen: Hartz IV schafft Arbeitslosen- und Sozialhilfe ab, stattdessen wird Bedürftigen künftig das so genannte "Arbeitslosengeld II" gezahlt. Dabei wird ein unterschiedlicher Bedarfssatz zu Grunde gelegt: Im Westen liegt der Grundbetrag bei monatlich 345 Euro, im Osten bei 331 Euro. Auch Kinder werden dieser Logik folgend unterschiedlich "gewertet".
Und die Massenarmut stieg, vor allem bei den Kindern. Papa Hartz aber brauchte viel Geld zum Leben und arbeite für einen flotten Käfer. Das aber reichte ihm aber nicht, er wollte mehr. Dabei stolperte er über eine Schmiergeldaffäre, musste zurücktreten und bekommt nun 15.000 Euro Rente und eine kleine Abfindung, so um die 3 Millionen. Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er glücklich und zufrieden. Auf Kosten anderer."
Die Kinder schauen fassungslos.
"Stimmt das, Mama?" Sie nickt.
"Und was kommt nach Vier?" fragt Muttern. "Fünf!" - "Falsch! Nach Hartz IV folgt Hartz VI. Die fünf haben die Reformer ausgelassen."
Oh, mein Papa!