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Texte : Ghita Cleri - Sommernächte
Veröffentlicht von MarieTheres am 15.08.2009 12:10 (1018 x gelesen)

Die Welt ist so leicht.
Ich habe mir ihre Schwere mit den Füßen aus dem Bauch getanzt.
Machte Platz für neuen Raum.
Habe mir das Alleinsein aus den Knochen gestampft.
Nun schwebe ich.

Es hat heute Nacht hier geregnet. Ganz leicht nur.
Ich habe mich und meine verschwitzte Haut diesem feinen Regen ausgesetzt.
Er rinnt mir aus meinen Haaren
auf meine Stirn
über mein Gesicht
in meine Mundwinkel.
Ich lache ihm zu und lasse ihn mit meinen Lippen verschmelzen.

Die Bluse klebt an meinem Körper.
Der leichte weiche Wind trocknet sie sehr schnell.
Es ist immer noch warm draußen.
Tropenhaus.

Im Hintergrund.
Weiterhin die Stampfmusik, nicht aufdringlich. Zum Teil sogar gut.
Habe die Augen zu gemacht und mich bewegt.
Ungewollte Sinnlichkeit als Lockruf ohne Nachhall.
Ein wundervolles Gefühl, losgelöst, allein und doch so vollkommen.
Fast wie Liebe machen.
Fast.
Schade.

In der Dunkelheit des Gartens vor der Tanzscheune.
Trinke meine Weinschorle.
Sehe den Menschen zu, die sich langsam Richtung Nachhause bewegen.
Ich summe:
“c’est une chanson qui nous ressemble, toi qui m’aimait, moi qui t’aimait,
nous étions tous les deux ensemble………
mais la mer efface sur le sable, les pas des amants désunis……”

Ich sitze allein auf der kleinen Bank
und die letzten sanften Lichter gehen eins nach dem andern aus.

Ein Mann geht langsam vorbei.
Ich stehe auf, will auch weg.
Er bleibt stehen, bittet mich, sitzen zu bleiben.
Das Bild sei so schön:
eine Frau im Schein der wenigen Lampen,
eine Melodie summend
mit einem Weinglas an den Lippen
– und um sich herum die Welt vergessend.
„Gönnen Sie mir diesen Augenblick......., bitte!“

Ich blicke hoch, wir lächeln und halten die Welt an
- einen Wimpernschlag lang.
Er wendet sich ab, geht.
Ich stehe auf, stelle das Glas ab und gehe Richtung Ausgang.

Irgendjemand summt ein Lied, irgendwo, weit weg..........



© Ghita Cleri

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User Diskussion
ggg
Geschrieben am: 17.08.2008 19:36  Aktualisiert: 18.08.2008 00:16
User seit: 29.10.2007
aus: München
Beiträge: 97
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
PetKro hat die Sensibilität einer Eisenbahnschwelle. Wem deine Geschichte nicht gefällt, sollte das für sich behalten, finde ich. du hast ja nicht provoziert. So eine dümmliche Kritik ist schlicht respektlos.

: ) ggg
ghic
Geschrieben am: 11.08.2008 09:09  Aktualisiert: 11.08.2008 11:31
User seit: 18.01.2008
aus: Braunschweig
Beiträge: 124
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
Jedes Mitglied hat seine eigene Meinung zu den Veröffentlichungen hier auf dieser Plattform.
Dass man dieses und jenes nicht mag, ist ganz selbstverständlich und es wäre schon irrwitzig, wäre das nicht der Fall, weil es gesellschaftspolitisch wirklich wichtig ist, die Vielfalt der Überzeugungen und Einstellungen zu nutzen und zu verarbeiten, damit die Welt ein "rundes" Bild wirft.
Jeder Mensch der sich äußert, tut das in seiner ihm eigenen Sprache und auf seine ihm unverfälschte Art und Weise. Das zeichnet ihn aus und dafür wird er gemocht oder auch nicht.
Wichtig ist, dass man das auf eine respektvolle Art und Weise tut, denn das ist für mich immer wieder die Grundlage der Kommunikation.
Ich danke PetKro für ihre/seine Meinung, und das meine ich ganz im Ernst. Sie/er hat das mit ihren/seinen ihm/r eigenen Worten getan. Das ist die Hauptsache!
Für einen Menschen der etwas produziert ist es wichtig, dass man sich mit seinem Produkt auseinandersetzt.
Vielleicht hat PetKro intuitiv sogar mehr von dem verstanden was ich damit aussagen wollte, als es ihr/ihm bewußt wurde.
Deshalb fühle ich mich eher geschmeichelt als mißverstanden.

Montagsgrüße an alle und eine angenehme neue Woche für Jeden.
ghic
Subura
Geschrieben am: 11.08.2008 02:21  Aktualisiert: 11.08.2008 08:27
User seit: 27.02.2007
aus: Niederrhein
Beiträge: 7887
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
Hihi, PetKro, jetzt verstehe ich allerdings, warum du fremde deinen eigenen Worten vorziehst.
Wäre nett, wenn du deinen Satz mal erläutern könntest bzw. durch Subjekt oder Objekt ergänzen, und bitte nicht so trollig, darauf hat hier keiner Bock!
PetKro
Geschrieben am: 10.08.2008 23:15  Aktualisiert: 11.08.2008 10:01
User seit: 23.05.2008
aus:
Beiträge: 118
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
Danke! Auch wenn ich gar nicht wissen wollte, wer was wo "gesammelt" hat.


Du wolltest es ja nicht anders - hier meine eigenen Worte:

Für mich ist Deine "Poesie?" gespickt mit aberwitzigen Formulierungen. Sorry!
ghic
Geschrieben am: 10.08.2008 01:07  Aktualisiert: 10.08.2008 20:06
User seit: 18.01.2008
aus: Braunschweig
Beiträge: 124
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
und warum nicht auch diese Version?! :

Finster war's, der Mond schien helle
Auf die grünbeschneite Flur,
Als ein Wagen blitzesschnelle
Langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute
Schweigend ins Gespräch vertieft,
Als ein totgeschossner Hase
auf dem Wasser Schlittschuh lief

Und ein blondgelockter Knabe
Mit kohlrabenschwarzem Haar
Auf die grüne Bank sich setzte,
Die gelb angestrichen war.

Neben ihm 'ne alte Schrulle,
zählte kaum erst sechzehn Jahr',
in der Hand 'ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.

Droben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume
und an Nüssen noch genug.

Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen, auf der Thomasschule gesammelt von Oskar Dähnhardt




...wenn schon abgekupfert, dann auch richtig recherchieren bitte, ansonsten hilft es auch, eigene Gedanken zu formulieren , sofern man es wagt und sich nicht hinter fremden versteckt....
Subura
Geschrieben am: 08.08.2008 21:56  Aktualisiert: 09.08.2008 20:49
User seit: 27.02.2007
aus: Niederrhein
Beiträge: 7887
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
Sehr sinnig und feinfühlig, PetKro, einen Text, in den die Autorin ein Stück ihrer Seele gelegt hat, mit einem Spottgedicht zu beantworten.
PetKro
Geschrieben am: 08.08.2008 01:23  Aktualisiert: 08.08.2008 21:50
User seit: 23.05.2008
aus:
Beiträge: 118
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
Was soll man dazu sagen?

Am besten noch ein Gedicht:

Dunkel war's, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzeschnelle
langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend im Gespräch vertieft,
als ein totgeschoßner Hase,
auf dem Sandberg Schlittschuh lief

Und auf einer roten Banke,
Die blau angestrichen war,
Saß ein blondgelockter Jüngling
Mit kohlrabenschwarzem Haar.

Neben ihm 'ne alte Schachtel,
Zählte kaum erst sechzehn Jahr.
Und sie aß 'ne Butterstulle,
Die mit Schmalz bestrichen war.

....
Autor nicht bekannt
lunka
Geschrieben am: 06.08.2008 00:45  Aktualisiert: 06.08.2008 07:24
User seit: 19.07.2007
aus:
Beiträge: 1222
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
Dein Gedicht erinnert mich an diese Momente,
wo die Zeit stehen bleibt, am richtigen Ort und im richtigen Augenblick.
Subura
Geschrieben am: 05.08.2008 12:19  Aktualisiert: 06.08.2008 07:09
User seit: 27.02.2007
aus: Niederrhein
Beiträge: 7887
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
Ja, ein Wimpernschlag kann manchmal ein ganzes Leben sein ...
Wunderbar eingefangen!
Blackforest
Geschrieben am: 05.08.2008 10:20  Aktualisiert: 06.08.2008 07:09
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 1927
 Re: Ghita Cleri - Sommernächte
Hallo,
Zitat:
"Die Welt ist so leicht.
Ich habe mir ihre Schwere mit den Füßen aus dem Bauch getanzt.
Machte Platz für neuen Raum.
Habe mir das Alleinsein aus den Knochen gestampft.
Nun schwebe ich."

So leicht kann man Gefühle und Wohlempfinden erschafffen!
Die Welt ist schwer und unerträglich. Sie kann auch ein Wunder sein und Glück ist etwas alltägliches.
Es kommt auf seine Betrachtung und Tun an.
Alles ist eigentlich nur eine Betrachtung.

Grüße
Wolfgang End



 

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