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Texte : Marie Theres Kroetz Relin - Muttern und das Haushaltsgeld
Veröffentlicht von MarieTheres am 16.07.2006 19:13 (647 x gelesen)

„Weißt du, was er geantwortet hat? Das zahle ich nicht!“ jammert die Freundin. „Wie bitte?“ hakt Muttern nach „Dein Mann fährt jedes Jahr mit dem Kegelclub allein in Urlaub, und jetzt, wo du nach neun Jahren Ehe mal eine Woche ohne ihn und Kinder verreisen willst, will er dir kein Geld dafür geben?“ Sie schüttelt den Kopf.

„Ich war völlig verblüfft und erzählte ihm vom „Taschengeld“, das mir eigentlich zustehen würde und wovon ich den Urlaub dann selbst bezahlen könnte. Darauf meinte er, ich solle halt mein Auto abmelden!“ – „Dieser Macho! Da musst du dich jetzt durchsetzen! Du hast sogar gesetzlich das Recht „in angemessenem Umfang über Geldmittel zum Familienunterhalt und zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu verfügen.“ Bis jetzt hat allerdings nur eine einzige Frau vor Gericht das Haushaltsgeld eingeklagt, weil sie ihre vier Kinder sonst nicht hätte ernähren können. Die meisten Frauen fügen sich in ihr Schicksal oder lassen sich gleich scheiden. Das willst du nicht, oder?“ Die Freundin schüttelt den Kopf. „Danke für deine Hilfe.“ haucht sie und geht. Muttern´s Gedanken kreisen, sie schaltet das Radio ein:
„Herr Jean Ziegler, können sie uns ein Beispiel für diese „Scham“ nennen? – „Ja. Scham empfindet eine Mutter in Nordostbrasilien, wenn sie Steine kocht, weil ihre Kinder bei dem Kochgeräusch einschlafen können, obwohl es wieder nichts zu essen gibt.“ Das Bild schlägt in Mutterns Herz ein, sie bleibt wie angewurzelt stehen.
Soviel zum Haushaltsgeld, Muttern!



© Marie Theres Kroetz Relin 2006- erschienen in "Die Aktuelle" Heft Nr. 29

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User Diskussion
Gast
Geschrieben am: 19.07.2006 01:21  Aktualisiert: 19.07.2006 09:31
 Re: Marie Theres Kroetz Relin - Muttern und das Haushalts...
Zum Text: Mir wuerde es im Traum nicht einfallen meinen Mann zu fragen, ob ich dies oder jenes darf. Ich teile ihm mit was ich moechte, fertig!

Zu Schnuckl: Es gibt Menschen, die meinen immer recht zu haben, von Natur aus. Vielleicht ist dein Mann so ein Exemplar, kann ich ja nicht wirklich beurteilen.
Lass dir auf keinen Fall alles finanzielle aus der Hand nehmen. Moeglicherweise kannst du dir etwas mehr anlesen, was Finanzen angeht und dann mit deinem Wissen glaenzen. Oder du sagst ihm einfach "Dann erklaere es mir bitteschoen" und wenn er dann Mist von sich gibt, kannst du gut kontern, weil du dich schlau gelesen hast
Bei uns ist das zum Glueck kein Thema, oder eher umgekehrt. Mein Mann ueberlaesst mir freiwillig sehr viel.
schnuckl
Geschrieben am: 18.07.2006 08:52  Aktualisiert: 18.07.2006 20:17
User seit: 15.05.2006
aus: Saarland
Beiträge: 335
 Re: Marie Theres Kroetz Relin - Muttern und das Haushalts...
Hallo zusammen,

also das mit der Opferrolle ist ein interessantes Feld. Meist sind wir ja so von unseren Müttern geprägt, daß wir ein Leben lang kämpfen müssen, uns durchzusetzen. In meiner ersten Ehe war ich zwar der "stärkere" Teil, doch nach 14 Jahren hat mich mein Ex dann "ausgetauscht" und lebt jetzt seit 10 Jahren mit einem Mann zusammen. Ich stand da mit 2 Söhnen alleine...

Je mehr ich alles in den Griff bekam, je mehr ist mein ältester Sohn depressiv geworden

Heute bin ich wieder verheiratet, habe noch eine Tochter und fühle mich schon wieder irgendwie in der Falle.

Obwohl ich mir etwas eigenes aufgebaut habe, reißt mein Mann alle finanziellen Themen an sich und meint, nur er hat den Überblick und seine Meinung die einzig wahre

Ich habe oft keine Kraft mehr für diese ewigen Auseinandersetzungen und denke manchmal, alleine könnte ich besser leben. Doch da sind die Kinder.... schon wieder von vorne anfangen... also bin ich lieber ruhig, lasse ihn reden und bin froh, wenn ich alleine zu Hause meinen Bedürfnissen nachgehen kann.

Ist das jetzt schon wieder eine Opferrolle?

Irgendwie werde ich immer angepaßter, obwohl meine innere Stimme oft rebelliert.

Klar, die "Opferrolle" ist auch bequem, doch wie kann frau da wirklich raus?

Für ein paar Meinungen oder Erfahrungen wäre ich dankbar.

Herzliche Grüße an alle

SchnucklOpferrolle
Blackforest
Geschrieben am: 18.07.2006 04:21  Aktualisiert: 18.07.2006 20:18
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 1927
 Re: Marie Theres Kroetz Relin - Muttern und das Haushalts...
Hallo,
das ist aber eine komische Ehe, wenn man über Rechte redet und vergleichende Gerichtsurteile nachdenkt. Hat man da völlig vergessen was "Liebe" ist und sind "Männer" alles Schurken? Warum heiratet man denn?

Es ist schon hart, wenn die "Mutter" Steine kocht!

Grüße
Wolfgang End
peter
Geschrieben am: 18.07.2006 01:30  Aktualisiert: 18.07.2006 20:17
User seit: 24.05.2006
aus:
Beiträge: 397
 Re: Marie Theres Kroetz Relin - Muttern und das Haushalts...
Schade. Der Beitrag lenkt irgendwie von den wirklichen Problemen ab.
LG Peter
Gast
Geschrieben am: 16.07.2006 22:02  Aktualisiert: 16.07.2006 22:17
 Re: Marie Theres Kroetz Relin - Muttern und das Haushalts...
"Leider ist der Ansatz der internationalen Gebergemeinschaft inkonsequent. Einerseits werden hochfliegende Ziele verkündet und sogar konkrete Zusagen über Aufstockung der Geberhilfe gemacht. Doch sobald es in den Armutsbekämpfungsplänen darum geht, konkret zu werden, werden die Ziele als vage Absichtsbekundungen formuliert. Den Ländern sagt man, sie sollen weiter machen, wie bisher und die Hoffnung aufgeben die genannten Ziele zu erreichen. IWF und Weltbank machen sich öffentlich für die Ziele stark, segnen aber Programme ab, mit denen sich die Ziele nicht erreichen lassen."
Entnommen aus "Das Ende der Armut" von Jeffrey D. Sachs.

Ja, und die Konsequenz dieser paradoxen Hilfe sieht so aus, daß Mütter Steine kochen, um ihre Kinder zu beruhigen.


Zu Deiner Freundin, Marie-Theres. Ich meine, hat sie keinen Zugriff auf sein Konto? So was fragt man doch nicht! Und wenn er motzt, dann versteigert man seine teuersten Klamotten bei ebay und ersteigert gleichzeitig ein Ticket.
Auf der anderen Seite bietet die Opferrolle auch einige Belohnungen, gell.



 

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