"Saubere Hände bescheren ein glückliches Leben"..., das steht wirklich so in diesem Heft... Kreation und Ehrlichkeit heben das Selbstbewusstsein und das Glück kommt von alleine..."!
"Wundervoll", denke ich: "Was habe ich getan, dass mein Selbstbewusstsein auf Grundeis geht? Was soll denn so eine kleine Hausfrau wie ich denn schon anstellen können? Den Pfannkuchen anbrennen lassen?"
"Wir stimmen zu den festen Regeln der Moral, um diese dann gedankenlos zu brechen, oder aber wir verletzen sie mit "gutem Grund". Und schon ist es geschehen, die ersten dumpfen Elendsgitter ziehen verstohlen hinter uns heran..."
Eigentlich wollte ich einen Beruf erlernen. Einen Mann und Familie wollte ich auch. Selbstbestimmung und Freiheit. Eigenes Geld und einen Job, bei dem ich glücklich bin.
Was habe ich und was bin ich wirklich? Ich habe einen Mann und drei Kinder. Kein eigenes Geld. Denn das verdient der Mann. Ich bin in der Familie das "Küchenmäuschen", Mädchen für alles und die Frau vom Mann. Bei Behörden und beim Finanzamt steht bei Beruf: "Hausfrau!"
Trotz Emanzipation stehe ich immer noch in der Küche. Emanzipation hilft mir nichts, wenn mir der Pfannkuchen anbrennt. Wird die Rolle der Hausfrau in der Gesellschaft wirklich ernst genommen? Nein, wenn es um die Rente geht, nicht. In der Werbung waschen Hausfrauen Wäsche oder lassen einen General die Wohnung putzen. Hausfrauen sind Experten beim Kloputzen und Wäscheaufhängen. Es ist auch eine Aufgabe der Hausfrauen, in der Werbung versteht sich, Süßigkeiten an Kinder zu verteilen. Sie knüpfen dort auch die Krawatte des Mannes und kümmern sich allgemein um die Gepflegtheit des Mannes. Auch sind sie Experten im Vortäuschen von drei Sternemenüs, denn sie zaubern aus Fertiggerichten und Tütchensuppen rasch und in Windeseile ganze Menüs und zwar solche, wo der "Schuhbeck" neidisch drein schauen würde. Ja, in der Werbung ist die Hausfrau ein Traumberuf!!! Sie braucht nur das richtige Mittelchen einzukaufen und schon hat sie viel Zeit zum Zigarettenrauchen. So ein bisschen Haushalt...!
Wie steht es in der Politik? Hat je ein Politiker schon die Hausfrau in seine Begrüßungsformel eingebaut, wie meine Damen und Herren, geehrte Hausfrauen. Von den Hausmänner wollen wir schweigen.
Wie wäre es, wenn ich einem Beruf nachginge? Zuhause wäre ich dennoch immer nur eine Hausfrau. Die Arbeit wäre die Gleiche. Wer kocht, putzt, bügelt und organisiert? -
Die Hausfrau, die als Sekretärin noch etwas Geld dazu verdient, weil eben das Geld hinten und vorne nicht langt!
Ist mal eine Hausfrau bestimmt, dann hat sie "Haare auf den Zähnen". Eine Frau ist in unserer Gesellschaft verrufen, wenn sie ‚der „Herr im Haus“ ist. Dann hat sie die "Hosen" an, heißt es in unserer Gesellschaft Die Hausfrau kommt grundsätzlich nach dem Mann. Die ewige Zweite. Sie kann noch so gut sein, sie bleibt immer die Zweite.
Aber, warum fühle ich mich heute so schrecklich? Ach ja, ich habe mir gestern mal ungefragt frei genommen. Ich nahm mir einen Tag frei und kam erst morgens um drei nach Hause. Die ganze Familie ist durch meinen Trip durcheinander gekommen. Aber Josef, mein Mann, hatte die Situation gut ihm Griff. Gierlie kam rechtzeitig zur Schule, aber auch sonst klappte es. Nur das Frühstück war chaotisch. Mit Josef konnte ich darüber noch nicht sprechen. Was steht da in diesem Heft: "Wir stimmen zu den festen Regeln der Moral, um diese gedankenlos zu brechen, oder verletzen sie mit "gutem Grund". Und schon ist es geschehen, die ersten dumpfen Elendsgitter ziehen verstohlen hinter uns heran..."
Jemand kommt die Treppe runter. Es ist Josef, mein Mann.
"Elfriede, ich habe über uns nachgedacht", begrüßt mich Josef, "Was hältst davon, dass Du einen Tag in der Woche frei nimmst. Sozusagen einen ganzen Tag, nur für Dich alleine!"
© Elfriede Sieferle
User | Diskussion |
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Gast | Geschrieben am: 27.06.2008 10:07 Aktualisiert: 27.06.2008 10:21 |
![]() Nee, keine Vorurteile (oder doch
![]() Helga |
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Gast | Geschrieben am: 23.06.2008 14:51 Aktualisiert: 24.06.2008 11:53 |
![]() Waren das jetzt Urteile oder Vorurteile?
Ich für meinen Teil lese Texte wertfrei ! Wenn Elfriede ihn schreibt, stelle ich mir Elfriede vor. Ich stelle auch nicht automatisch die Frauenfrage ect. sondern hätte mir vielleicht einen überraschenden Schluss gewünscht, denn ich lasse mir z.B. keinen freien Tag untertänigst verordnen, ich verordne mir ihn frei heraus, wenn ich es brauche ![]() Also ,der Schluss in etwa hätte mir gefallen: "Elfriede, ich habe über uns nachgedacht", begrüßt mich Josef, "Was hältst davon, dass ICH einen tag in der Woche frei nehme.........................oder "Elfriede, ich habe über uns nachgedacht", begrüßt mich Josef, "Was hältst davon, dass Du einen Tag in der Woche frei nimmst. Sozusagen einen ganzen Tag, nur für MICH alleine!" sorry, war ja nur ein Gedanke ! ![]() |
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Brigitta-B | Geschrieben am: 18.06.2008 00:51 Aktualisiert: 18.06.2008 10:25 |
![]() ![]() User seit: 23.10.2005 aus: Beiträge: 4761 |
![]() Tut mir leid, muss mich meiner Vor-Kritikerin Helga anschließen:
Als Frau taugst du einfach nicht zum Schreiben! Deine Texte mögen vielleicht okay sein als Mann... Aber als Frau bringst du's nicht rüber, wie es sein sollte, bzw. die weiblichen Gedanken und Gefühle fehlen dir einfach. Brigitta-Barcelona |
lunka | Geschrieben am: 17.06.2008 23:32 Aktualisiert: 18.06.2008 10:22 |
![]() ![]() User seit: 19.07.2007 aus: Beiträge: 1222 |
![]() ach man, Hausfrau ist halt ein Beruf! Was ist daran so schlecht, wenn auf der Steuererklärung der Beruf Hausfrau steht? Was ist es dann?
Evtl. liegt es einfach am Wort. Im Russischen heisst Hausfrau so was wie Hausherrin (und nicht im Sinne von "Hosen anhaben" ![]() ![]() Die jenige, die bestimmt, wie wann und wo Fenster geputzt werden z.B. Es mangelt nur an Anerkennung für diese Tätigkeiten, aber erst durch diese Tätigkeiten halten sich die Familien zusammen, gibt es Mama und Papa, Oma und Opa. Und ich würde gerne nur Hausfrau und Mutter sein, wenn ich es mir finanziell leisten könnte, man träumt eben immer davon, was man nicht hat ![]() Hausfrau ist nicht diskriminierend oder an 2. Stelle oder so. Ne ne, die ist und bleibt wertvoll, nur muss sie sich natürlich nicht an irgendwelchen Werbebildern orientieren und ihre Arbeit selbst wichtig nehmen, dann machen die anderen es auch. |
Gast | Geschrieben am: 16.06.2008 21:13 Aktualisiert: 17.06.2008 01:13 |
![]() Netter Versuch, aber ein Mann kann niemals sein wie eine Frau. Genausowenig geht es umgekehrt. Als blacky gefällst du mir besser.
Gruss Helga |
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