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Texte : Monika Gerstendörfer - Sperrung von Kipo-Seiten:
Veröffentlicht von MarieTheres am 03.04.2009 13:49 (429 x gelesen)

nur Platzpatronen und reine Wahlpropaganda!

Zur Initiative der Bundesministerin (BMFSFJ) von der Leyen, erklärt die Lobby für Menschenrechte e.V.:

Nachdem unsere Expert/innen bereits Mitte der 90ger Jahre auf die Gefahren von Internet, World Wide Web (WWW), Usenet, Chats, Foren und andere IT-Dienste aufmerksam gemacht hatten; schon damals die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen dringend einforderten, kommt eineinhalb Jahrzehnte später eine Platzpatronenversion für das organisierte Verbrechen (OK) gegen kindliche Opfer auf den Tisch.

Man will durch Sperrung von Seiten im WWW allen Ernstes die „Kinderpornografie“, die Kipo, (besser: Kinderfolter) bekämpfen.

Um es deutlich zu sagen: Eigentlich ist es zu spät.

Viel zu lange wurden Kripobeamte nicht oder zu schlecht ausgebildet und hatten keine oder nur veraltete IT-Ausrüstung, um die Verbrecher auf der Datenbahn effektiv verfolgen zu können.

Zu lange haben Politiker – wie u.a. Herr Tauss – unsereins belächelt und auf Konferenzen öffentlich als „so genannte Experten“ und „Fundamentalisten“ bezeichnet.

Viel zu lange war die deutsche Justiz ebenso blauäugig und desinformiert wie die Vertreter/innen der Gesetzgebung. Auf die wenigen damaligen Cybercops hat kaum jemand gehört. Bis heute!

Und jetzt, wo die Problematik durch die neuen technischen Artefakte und der damit verbundenen Möglichkeiten der IT und der längst etablierten OK derart komplex geworden sind, will man etwas auf den Weg bringen, das man vor Jahrzehnten hätte beschließen sollen. Im Hier und Jetzt ist das nicht einmal eine stumpfe Waffe.

Die Sperrung von Kipo-Seiten betrifft zudem nur das WWW. Und selbst dagegen sperren sich Provider und andere noch. Man wirft gar das böse Wort von der „Zensur“ in die Waagschale. Das ist alles nicht zu fassen.

Was aber ist mit den Tauschbörsen, dem Usenet, den Chats u.v.m.?
All dies sind virtuelle Orte, wo man Kinderfolterdokumentationen anbietet und erhalten kann – und wo man reale Kinder anbietet und bekommen kann.

Wo bleibt da die längst notwendige Initiative?
Antwort: nirgendwo.

Ahnungslosigkeit, Tatenlosigkeit und Konzeptlosigkeit bestimmen die Politik in diesem Problembereich.

Es ist eine Schande.
Die Fakten will man aber nicht hören oder wahrhaben.

Im Wahljahr 2009 sollten sich die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes genau überlegen, welche Parteien fachlich versierte, tatsächlich effektive Konzepte ohne jedweden Schmusekurs mit Providern und anderen Verantwortlichen anzubieten haben und auch durchsetzen wollen!
Genau diese sollten sie wählen.
Für Politiker/innen und Parteien, die gegen das organisierte und längst etablierte Schwerverbrechen gegen Kinder nur mit Platzpatronen aufwarten oder lediglich die Assoziation „Hilfe, das ist ja Zensur!“ haben, sollte kein Kreuz auf dem Wahlzettel gemacht werden.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – so steht es im Artikel 1 unseres Grundgesetztes.

Kinder sind auch Menschen…

+++
Interessantes und Weiterführendes:
(1) Das CompuServe-Urteil aus dem Jahre 1999 und eine Klarstellung der Lobby:
CompuServe-Urteil

(2) Europarat - 2003, Directorate General of Human Rights (EG-S-NT) Final report of the Group of specialists on the impact of the use of new information technologies on trafficking in human beings.
Der Bericht beleuchtet die Auswirkungen der neuen Technologien: welche Technologien werden angewendet, wie funktionieren sie in Bezug auf den Problembereich, wer benutzt sie und mit welchen Motiven und wie sehen die gegenwärtigen Gesetzeslagen aus? Ebenso ist Gegenstand des Berichts, welche Auswirkungen die neuen Technologien auf die Opfer und die daraus resultierenden Menschenrechtsverletzungen haben.
humanrights.coe.int
(Dieser Bericht ist bis heute nicht ins Deutsche übersetzt worden!)


© lobby-fuer-menschenrechte.de

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User Diskussion
lunka
Geschrieben am: 15.04.2009 11:20  Aktualisiert: 15.04.2009 20:36
User seit: 19.07.2007
aus:
Beiträge: 1222
 Re: Monika Gerstendörfer - Sperrung von Kipo-Seiten:
Monika,
du hast recht,
nur denke ich, dass man, wie immer, mit diesem "Verbot" 2 Seiten gleichzeitig bedienen kann, falls du verstehst, was ich meine.
1) es ist eine Zensur, denn du kannst somit jede Seite sperren lassen, egal was die da für Inhalte (z.B. politisch kritische) zeigt, nur ein Vorwurf, Vermutung, Prävention reicht. Du als ein Ottonormalverbraucher kannst das eher nicht überprüfen.

2) wird tatächlich viel übers Internet abgewickelt? Was ist mit SMS, MMS, Handy, geschloßenes Internet (gibt es auch, einfach ein Netzwerk), Grenzübergängen, Kriegsgebieten mit Waisenkindern und und und?

3) und das ist das schlimmste Argument überhaupt.
Was ist, wenn diese Verbrecher einfach die selben sind, die das Internet jetzt kontrollieren können und ihre Verbrechen weiterhin noch ferner jeglicher Öffentlichkeit halten können (z.B. weil Kritik und Hinweise im Net vorab durch Kontrollen weg fallen).
Die Vermögen besitzen, um weiterhin ihre geschloßene private I-Netze zu betreiben? Ungestört praktisch.
Was ist dann???

Ich weiß, Spielfilme als Beispiel zu nennen ist einfach, hast du den Film "Worldtrade - Willkommen in Amerika" mal gesehen?
Da sagt ein CIA oder so ähnlich Bos solche Worte zum Kinder/-Menschenhandel: "Wir können momentan nicht eingreifen, wir beobachten die Geldströme".
Aha.
Die beobachten die Geldströme, genauso wie beim organisierten Drogenhandel, illegalem Waffenhandel.
Skandal, dass die da überhaupt nicht eingreifen, sondern nur die "Geldströme" beobachten,
was ist, wenn die daran noch selbst mit verdienen?

Ich bin dafür,
dass Verantwortlichen die Strafen bekommen, und nicht die Kommunikationstechnologie.
Brigitta-B
Geschrieben am: 05.04.2009 02:08  Aktualisiert: 05.04.2009 12:25
User seit: 23.10.2005
aus:
Beiträge: 4761
 Re: Monika Gerstendörfer - Sperrung von Kipo-Seiten:
Ich kann dir nur voll umfänglich zustimmen, Monika. Es ist ein Schande, dass nicht längst etwas unternommen wurde, soweit ich mich erinnere, wurde es vor langer Zeit mal versprochen.

Brigitta-Barcelona
Gast
Geschrieben am: 03.04.2009 15:39  Aktualisiert: 04.04.2009 12:43
 Re: Monika Gerstendörfer - Sperrung von Kipo-Seiten:



 

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