
Hermann Ferdinand Schell: Die Hausfrau
Datum 30.12.2009 19:37 | Kategorie: Texte
| Sie wagt sich kaum verhalten zu gestehen
Wohin die Wege ihrer Träume gehen.
Sie hat nicht Zeit sich geistig zu besinnen,
Ein immer Anderes muss sie beginnen. Denn einmal sind‘s die Kinder, die sie quälen,
Ein andres Mal soll sie die Wäsche zählen,
Schon ruft die Küche, plötzlich ist’s der Mann
Der seine Launen nicht beherrschen kann!
Am Abend gilt’s zu bügeln und zu stricken,
Er schläft schon längst – sie will noch Socken flicken.
Sie nickt fast ein, verbraucht vom Tageslauf,
Doch früh am morgen muss sie wieder auf.
Sie wagt sich kaum verhalten zu gestehen
Wohin die Wege ihrer Träume gehen.
Hermann Ferdinand Schell
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