Marie Theres Kroetz Relin schreibt jetzt FREUNDIN Online-Tagebuch
Selten wird ein Paar so fröhlich geschieden: Marie Theres Kroetz-Relin und Franz Xaver Kroetz lachten, als sie im November 2006 nach 14 Jahren Ehe vor den Scheidungsrichter traten. Seit der Trennung verstehen sie sich besser als vorher. „Endlich können wir wieder kommunizieren und uns akzeptieren“, sagt Kroetz-Relin. „Mir ist das sehr wichtig, schließlich haben wir 18 Jahre miteinander verbracht und gemeinsame Kinder.“ Für ihre Familie gab sie die Schauspielkarriere auf. 2002 meldete sie sich mit der Community „Hausfrauenrevolution.de“ zurück. Ab sofort schreibt die 40-jährige online in der Viplounge auf www.freundin.de über ihre Arbeit und Privates. Ein Interview über Neuanfänge.
Muttern sitzt genervt vor dem Computer: schon wieder neue e-Mails! „Mittlerweile fühle ich mich von dem vielen Spam angegriffen und persönlich beleidigt!“ Sie lässt die Werbung in den virtuellen Papierkorb wandern. „Warum wollen die ausgerechnet mir Viagra verkaufen, da frag ich mich doch!“
NeueNachricht im Gespräch mit Marie Theres Kroetz-Relin – „Frauen sollten sich nicht ständig fragen, wer sie sind“
Bonn/Teneriffa – 2007 wird das Jahr der starken Frauen. Zumindest bekommt man diesen Eindruck, wenn man die Zeitungen und Zeitschriften aufschlägt. Oft genügt schon ein Blick auf den Titel.
Muttern schlendert mit ihrer Tochter durch die Fußgängerzone. „Guck mal Mama, ist da vorne eine Demo?“ Neugierig starrt Girlie in Richtung der Demonstranten: „Kostenlose Umarmung“ steht auf den Schildern und wildfremde Menschen liegen sich in den Armen.
An Maria Schell, im Jenseits, wem die Stunde schlägt, irgendwo im Nirvana, von mir, aus dem Hier und Jetzt, im November 2006.
Liebe Mami,
wenn in einem Leben große Einschnitte stattfinden, wandelt man gerne auf den Spuren der Vergangenheit.
„Das kann ich dir jetzt nicht erzählen!“ sagt Muttern ins Telefon, mit einem Seitenblick auf ihre Tochter, die wieder mal ihr Ohr direkt am Hörer geparkt hat. „Nein, wirklich nicht: der „Feind“ hört mit!“
„Mama, wer hat eigentlich das Lied „Stille Nacht“ geschrieben?“ fragt Sohnemann mit großen Augen. „Also: es waren einmal eine arme Strickerin und ein entlaufener Lungauer Wachsoldat, die im Jahre 1792 einen illegitimen Sohn, Josef Mohr, bekamen. An dessen Wiege stand ein Henker Pate.
„Mama!“ tönt die fröhliche Stimme durchs Haus. „Ich werde am 20. August 2065, mit 77 Jahren sterben!“ Muttern wird blass. „Sehr witzig!“ meint sie erbost. „Damit scherzt man nicht!“ Girlie ruft den Bruder. „Soll ich dein Todesdatum auch ausrechnen?“ Muttern eilt zum Computer.
November, grau, trist, windig – ein Wetter, wie man es fürchtet nach einem heißen Sommer und einem sehr schönen Herbst. Es gibt kaum Farben, ab und zu ein gelbes Rapsfeld, Wiesen, die immer noch das Grün des Sommers konservieren konnten. Manche Bäume tragen gelbbraune Blätter, noch nicht abgeworfen, nicht kapituliert vor den kalten Ostwinden.
„Die Auswirkungen der Globalen Erwärmung kann man auch angesichts der Unterwäsche erkennen.“ schmunzelt Muttern und bearbeitet flott die dritte Waschmaschinen-Füllung: aufhängen, abhängen, zusammenlegen. „Wenn ich da an die Höschen, meiner Oma, meiner Mama, mir und dem Hauch von Nichts meiner Mädels, denke, tja da kann man den leibhaftigen Fortschritt vom Liebestöter bis zum String gut verfolgen.“