Die Schauspielerin und freie Journalistin Marie Theres Kroetz Relin, 41, ist die Tochter von Maria Schell und Veit Relin und die Ex-Frau von Dramatiker Franz-Xaver Kroetz. Sie lebt mit ihren Kindern Josephine, 19, Magdalena, 15 und Ferdinand,12, auf Teneriffa. Vor fünf Jahren gründete sie die Homepage „Hausfrauenrevolution“.
Frage: Sie haben vor fünf Jahren die Homepage „Hausfrauenrevolution“ gegründet. Wofür wollten Sie auf die Barrikaden gehen?
Bonn/Berlin – Seit rund fünf Jahren gibt es jetzt schon die von Marie Theres Kroetz-Relin http://www.marie-theres.com ins Leben gerufene Internetplattform Hausfrauenrevolution http://www.hausfrauenrevolution.com. Doch immer noch ist das Wort „Hausfrau“ quasi ein Unwort. Man schämt sich irgendwie, das Wort in den Mund zu nehmen, so als habe es einen bitteren Geschmack.
Einen Tag vor seinem 80. Geburtstag erhalte ich eine Rundmail von meinem Onkel: „Liebe Freunde und Verwandte, dies ist eine Testsendung. Bitte antwortet, ob erhalten. Vielen Dank. Freue mich auf Euch alle! Euer noch 79-jähriger Carl.“ Ich muss schmunzeln, dieser Mann ist einfach unglaublich!
Heute, Sonntag den 4.11. um 21:45 Uhr im Ersten:
Marie Theres gemeinsam mit Tochter Josephine in der
Anne Will Talkshow
Das Thema der Sendung lautet „Vater, Mutter, Geld – die schöne neue Scheidungswelt“.
„Ich kann mich nicht entscheiden!“, grüble ich, während ich die Angebote prüfe. „Der hier gefällt mir: sportlich, aktiv, charmant und solvent.“ Ich besiege meine Zweifel und frage ihn frech: „Hey, du! Kann man dich leasen?“ Der auserwählte Versorger-Typ schaut mich verdutzt an.
...oder es war einmal eine Broschüre
Vor Kurzem erhielt ich eine eMail von der Lobby für Menschenrechte mit einem "merkwürdigen" Ratgeber der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung. Ich begann darin zu lesen und mir wurde schlagartig übel.
Wie kamen Sie zu Ihrer Rolle der Lygia in Quo Vadis?
Meine damalige Agentur bot mir die Rolle an und ich flog nach Rom zu einem Casting. Viele junge Mädchen sprachen für die Rolle vor, mir war das eher lästig. Ich hab nie gern vorgesprochen, aber wenn, dann hab ich die Rolle auch erhalten.
Bonn/Teneriffa - Manchmal frag´ ich mich, was Sprache und Worte auslösen können, beziehungsweise, womit sie uns anziehen. Zum Beispiel das Wort „Hausfrau“. Das hab´ ich gehasst. Konnte ich nicht ausstehen. Und was hab´ ich gemacht? Ich hab die Hausfrauenrevolution.com gegründet. Erfolgreich. Seitdem tippe ich dieses mir doch so verhasste Wort tagtäglich. Oder der Titel meines ersten Buches „If pigs could fly“ (Piper Verlag) – da hatte ich ahnungslos das englische Sprichwort erkoren, um zu symbolisieren, dass wir Frauen jawohl das Unmögliche möglich machen werden. Fein, aber wäre hätte gedacht, dass mich mein eigener Titel wörtlich nimmt?
Sexualität prägt unser ganzes Leben und beginnt eigentlich schon vor der Geburt, da wir ja das Resultat einer Liebesnacht sind: die Schwangerschaft ist nur die Fortsetzung des Sexualaktes. In dessen Bedeutung könnte ich nun viel hineininterpretieren, aber das Wichtigste: Sex macht Spaß.
In der aktuellen öffentlichen Diskussion geht es immer wieder um die Vereinbarkeit von Beruf und Elternschaft. Insbesondere Frauen sollen Beruf und Kindererziehung besser verbinden können, dafür werden Programme zur Förderung der Kinderbetreuung im Kleinkindalter, Betreuung nach der Schule usw. entwickelt. Aber eine große Anzahl von Frauen widmet sich ganz oder zumindest phasenweise primär der Erziehung ihrer Kinder samt Hausarbeit. Was ist das Besondere dieser Tätigkeit, wie ist die Situation von Hausfrauen? Aufgrund eigener Erfahrungen stehen diese Fragen für Marie Theres Kroetz-Relin im Mittelpunkt des von ihr herausgegebenen Buches „If pigs could fly. Die Hausfrauenrevolution.“ Über ihre Internetseite www.hausfrauenrevolution.com hat sich ein Forum entwickelt, in dem engagiert für mehr Selbstbewusstsein und die Anerkennung von Haus- und Erziehungsarbeit gestritten wird. - Als Aufruf zur Überwindung der Sprachlosigkeit versteht Marie Theres Kroetz-Relin auch ihr zweites, gemeinsam mit Hauke Brost herausgegebenes Buch „Wie Frauen ticken. Über 100 Fakten, die aus jedem Mann einen Frauenverstehrn machen.“ Die Beendigung des „Schubladendenkens“ sowohl in Bezug auf die Hausarbeit als auch im Verhältnis zwischen Mann und Frau ist ihr Anliegen.
Doris Kleinau-Metzler: Frau Kroetz-Relin, wie sind Sie zur Hausfrauenrevolutionärin geworden?